Ich hatte ja mal angekündigt, dass wir heute ein Thema machen, was so ein bisschen außerhalb
der Entwicklung des Zahlensystems liegt. Ich habe mir das noch ein bisschen genauer angeschaut und
gemerkt, dass das vielleicht doch nicht so optimal ist, weil uns da immer noch einige
Begrifflichkeiten fehlen. Ich kann natürlich der Versuchung nicht widerstehen, ein bisschen
weiter zu machen, dass wir endlich mal zu interessanterer Mathematik kommen. Insofern
machen wir jetzt einfach weiter, einfach ohne Kommentar, was immer das jetzt bedeutet. Und zwar
schauen wir uns noch ein paar Konsequenzen und Eigenschaften der natürlichen Zahlen an,
bevor wir dann zur Konstruktion der ganzen Zahlen übergehen. Wir hatten ja eingangs gesagt,
die natürlichen Zahlen, die beinhalten zwei Dinge, den Ordinalzahlbegriff, das Zählen,
1. 2. 3., aber auch den Kardinalzahlbegriff, eine Menge mit fünf Äpfeln hat eine gleiche
Eigenschaft wie eine Menge mit fünf Birnen. Und diesen Zählen, diesen Anzahlbegriff,
den wollen wir jetzt etwas mehr präzisieren und ihn insbesondere auch auf unendliche Mengen
übertragen. Wobei jetzt schon ein bisschen gleich vielleicht mal zögerlich sein sollte,
denn wir haben zwar die ganze Zeit von endlichen und unendlichen Mengen geredet und haben bestimmt
auch da Vorstellungen davon, was das ist und gewiss auch korrekte Vorstellungen. Wir haben
aber diesen Begriff bisher noch nicht definiert. Also machen wir das mal. Wir definieren endlich
und damit definieren wir auch unendlich als eine nicht-endliche Menge. Und das ist diese naheliegende
Definition. Was heißt endlich? Endlich heißt, dass wir die Elemente der Menge abzählen können,
es sei denn es gibt gar keine Elemente, das ist die leere Menge, die wollen wir auch als
endlich bezeichnen. Das heißt also als endlich wollen wir Mengen bezeichnen, die entweder,
wo die Menge entweder leer ist oder was heißt jetzt abzählen. Dafür haben wir jetzt einen
präzisen Begriff geschaffen, zum einen mit dem Abbildungsbegriff und mit dem Begriff der
Biektion. Das heißt also, was wir möchten ist, um eine Menge endlich zu nennen, jenseits
der leeren Menge, dass es eine Zahl n, eine natürliche Zahl n und gleich Null gibt und
eine biaktive Abbildung von dem Abschnitt der natürlichen Zahlen 1 bis n auf die Menge
n. Wenn wir das jetzt nun nicht sozusagen in Abbildungsschreibweise schreiben, sondern
dieses Argument 1 bis n als Index schreiben, ist das genau das Abzählen mit Indizieren.
Und Biektion heißt nun, jedes Element kommt wirklich vor in der Abzählung, das ist die
Subjektivität und die Injektivität sagt uns, dass eine Nummer nicht zweimal vergeben wird.
Okay, das heißt also, was wir hier jetzt schon sehen und was wir später noch viel stärker
sehen werden, jede mathematische Struktur hat Abbildungen, die diese Struktur überträgt
und Homomorphismen sagt man da auch allgemein dazu. Und im Sinne dieser Übertragung sind
dann diese Strukturen gleich, die sind dann nur unterschiedlich angestrichen. Und wenn
wir nun jetzt gar keine große Struktur haben, sondern einfach nur eine Menge haben, dann
ist die Biektion das, was die einzige Struktur, nämlich wie sich dann herausstellen wird,
die Anzahl übertragen wird. Okay, jetzt vielleicht ein paar kleine Eigenschaften.
Die erste Überlegung ist, jetzt werden Sie natürlich sagen, natürlich gilt das, warum
müssen wir das beweisen? Die Menge der natürlichen Zahlen ist unendlich. Aber gut, wir haben
einen Begriff und den müssen wir verifizieren. Also machen wir das mal. Machen wir mal da
den Beweis. Das heißt also, wir haben ja nur, was heißt also unendlich? Es heißt also,
es gibt keine natürliche Zahl n, sodass es eine Biektion zwischen den Zahlen von 1 bis
n und den natürlichen Zahlen gibt. Das hört sich irgendwie selbstverständlich an. Es ist
hier vielleicht etwas einfacher, das als Widerspruchsbeweis anzugehen. Das heißt also, wir nehmen an,
dass die Menge n endlich sei und vor allem das zu einem Widerspruch führen. Also, okay.
Ich nehme also an, es gibt ein n, das kann riesig groß sein, der Gestalt und eine Biektion.
Also ich benutze das Wort Biektion jetzt äquivalent auch zur biaktiven Abbildung, hat ein paar
weniger Buchstaben und eine Biektion, die nenne ich f, von den natürlichen Zahlen auf diesen
Abschnitt 1 bis n. So, jetzt müsste ich ja eigentlich schon mal in Stocken geraten, denn
hier im Begriff steht ja was anderes. Da ist ja von einer Biektion von 1 bis n auf m die
Rede. Wieso ist das das Gleiche? Wieso ist das das Gleiche? Wieso kann ich, wenn ich
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:34:11 Min
Aufnahmedatum
2018-05-25
Hochgeladen am
2018-05-26 00:29:03
Sprache
de-DE