Guten Tag, ich begrüße Sie zu unserem Vortrag über Barrieren im Internet.
In dem Vortrag werden wir Ihnen einige Beispiele für häufige Barrieren zeigen.
Wir werden aber auch auf Hilfsmittel eingehen.
Und meine Kollegin Frau Kurt Puzanes wird einen wesentlichen Teil des Vortrags mit dem Screen reader Ihnen vorführen, wie blinde Menschen im Internet surfen.
Wir sind von Web4All, dem Projekt für Barrierefreiheit im Internet.
Das ist ein Projekt, das sich bereits seit über sechs Jahren mit dem Thema Barrierefreiheit im Internet beschäftigt.
Das Besondere an Web4All ist, dass es von Behindertemenschen gegründet wurde, von blinden Menschen,
von manuell-motorisch eingeschränkten Menschen, die auf besondere Hilfsmittel angewiesen sind
und ihre besonderen Erfahrungen mit in das Gebiet mit einbringen und aus ihren eigenen Erfahrungen Schatz schöpfen können.
Web4All bietet Schulungen für Grafiker, Programmierer und Redakteure an, testet Internetseiten.
Das Besondere ist auch, dass wir Nutzertests durchführen, d.h. Screenreader-Nutzer testen,
die Internetauftritte, ob sie barrierefrei sind.
Außerdem erstellen wir auch barrierefreie Websites.
Web4All ist Mitglied in dem Aktionsbündnis Barrierefreie Informationstechnik, dem ABI-Projekt.
Und zwar ist es ein bundesweites Projekt, was vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt wird,
in dem verschiedene Initiativen, Behindertenverbände und Experten miteinander arbeiten,
um das Thema Barrierefreiheit bundesweit voranzubringen, da man gemeinsam viel mehr erreichen kann.
Ziel von dem ABI-Projekt ist der Abbau von Barrieren im Internet, aber auch im Intranet.
Und das Besondere von dem ABI-Projekt ist, dass alle Behinderungsarten berücksichtigt werden.
D.h. wir gehen nicht nur auf eine Behinderungsart, beispielsweise blinde Sehbehinderte oder lernbehinderte Menschen ein,
sondern kümmern uns um generell alle Behinderungsarten, was ich jetzt auch hier in unserem Vortrag noch vorstellen möchte.
Das ABI-Projekt wird von den fünf Mitgliedern getragen, dem Forschungsinstitut Technologie-Behindertenhilfe,
der BRG-Selbsthilfe, dem Dachverband der Behindertenorganisationen, dem VdK, Web4All und der Fakultät Rehabilitationswissenschaften.
Außerdem gibt es mehrere Partner, die in Arbeitskreisen mitarbeiten.
Wir haben einen Arbeitskreis zum Thema Schulung, einen Arbeitskreis zum Thema Zertifizierung und zum Thema Testen,
wo wir standardisierte Testverfahren erarbeiten, damit einheitlich klar ist, die Seite ist barrierefrei oder sie ist nicht barrierefrei,
also dass nicht jede Organisation andere Tests durchführt und die Seiten anders bewertet.
Außerdem gibt es noch einen Arbeitskreis zum Thema Öffentlichkeitsarbeit.
Neben den Partnern und Mitgliedern gibt es noch viele Unterstützer, inzwischen sind es über 50,
wozu auch das regionale Rechenzentrum Erlang gehört, aber auch viele Agenturen, die sich aktiv um das Thema Bemühen und Barrierefreiheit im Internet vorantreiben.
Barrieren bestehen für mehr als 8% der Internetnutzer.
Dazu gibt es konkrete Zahlen, ich habe das einmal aufgeschlüsselt, und zwar gibt es in Deutschland 6,7 Millionen schwerbehinderte Menschen,
dazu gehören 500.000 stark sehbehinderte Menschen, das heißt, die eine sehr geringe Sehkraft haben von weniger als 10%.
Dazu muss ich noch sagen, also ein Bekannter von mir hat eine Sehkraft von etwa 20% und arbeitet ungefähr mit einem Bildschirmabstand von 20 cm,
also 10% Sehkraft ist nicht besonders viel.
Außerdem gibt es 155.000 blinde Menschen in Deutschland, 300.000 stark hörgeschädigte und gehörlose Menschen,
weit über 600.000 Menschen sind manuell motorisch eingeschränkt,
über 260.000 Menschen haben eine Lahnbehinderung oder eine geistige Behinderung.
Insgesamt zusammenaddiert sind das etwa 1,8 Millionen Menschen,
wenn man das verbildlichen möchte, das entspricht der Einwohnerzahl von München und von Nürnberg zusammengenommen,
also wenn Sie alle Einwohner von München und Berlin nehmen, dann ist das die Anzahl der schwerbehinderten Menschen,
die auf das barrierefreie Internet angewiesen sind.
Das sind aber noch lange keine 8%, was ich am Anfang erwähnt habe,
hinzu kommen außerdem noch viele Menschen, die keinen schwerbehinderten Ausweis haben, aber körperlich eingeschränkt sind,
zu nennen sind die farbfehlsichtigen Menschen, die z.B. rot-grün blind sind,
man geht nach Schätzung davon aus, dass das etwa 8% der männlichen Bevölkerung ist, häufig ohne das zu wissen,
außerdem gibt es viele weit- und kurzsichtige Menschen, die eine normale Brille tragen und noch nicht schwerbehindert sind,
also mehr als 10% Sehkraft haben,
Menschen mit zeitweiligen Einschränkungen, z.B. nach einem Ahnbruch oder nach einer Sehenscheitentzündung
haben natürlich auch Probleme, die Maus zu Bedienung in der Hand zu halten,
Presenters
Brigitte Luckhardt
Anna Courtpozanis
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:44:21 Min
Aufnahmedatum
2006-09-28
Hochgeladen am
2017-07-04 10:55:00
Sprache
de-DE
In dem Vortrag erfahren Sie, auf welche Barrieren behinderte Menschen im Internet stoen, und welche Hilfsmittel sie nutzen. Eine blinde Nutzerin berichtet von ihren Erfahrungen und führt mit dem Screenreader vor, wie sie sich im Web bewegt. Anhand von Beispielen werden die Probleme von sehbehinderten, lernbehinderten, gehörlosen und motorisch eingeschränkten Nutzern demonstriert. Gezeigt werden auerdem vorbildliche Seiten.