Also willkommen zur zweiten Hälfte des ersten Tages.
Wenn man sich so den Alterungsprozess des Menschen von Null weg anschaut, dann würde
einem erstmal auffallen, dass dabei ständig mehr Türen aufgehen. Also man kann immer
mehr, man kann sich irgendwann selber die Schuhe aufpinden und kann nach Hause kommen,
wenn man will. Aber was weniger offensichtlich ist, dass mit zunehmendem Alter dann auch
einige Möglichkeiten wieder wegfallen. Dazu passen haben wir jetzt den nächsten
Vortrag von Shady Abuzarra. Das sind die Jungen im Web Barrierefreiheit für ältere
Menschen, die das ganze aufs Internet bezogen betrachtet. Viel Spaß.
Schönen Nachmittag, mein Name ist Shady Abuzarra, ich arbeite für W3C, das World Wide
Wide Consortium. Mein offizieller Dienstadresse ist in Frankreich, das ist
wo das Hauptquartier von W3C Europa ist. Ich selber bin in Wien stationiert, ich
wohne in Wien und ja das hört man vielleicht in meiner Aussprache. Ich bin
froh, dass doch so viele aufgetaucht sind. Es ist nicht leicht den Vortrag
neben dem Dirk Gesse zu halten, aber ich hoffe ich kann
ja was neue Informationen anbieten. Es geht heute um Senioren im Web, konkret
um die Vorstellung eines der Projekte, die wir im Web Accessibility Initiative
im W3C haben und es geht um Barrierefreiheit für ältere Menschen.
Wir werden alle älter, das ist ein Prozess der nicht verhinderbar ist, aber
auch die Durchschnittsalter wächst und wächst. In der EU, in Europa wird
geschätzt, dass in 2010, also nicht einmal zwei Jahre, ungefähr jeder fünfte
älter als 64 sein wird. Wir sehen ähnliche Trends auch in anderen
Ländern, die UNO schätzt, dass weltweit jetzt in allen Ländern bis 2050 jeder
fünfter über 60 sein wird. Japan hat eigentlich eine sehr starke
demografische Bewegung in der Hinsicht, bis 2015 erwarten sie, dass 27 Prozent
älter sind als 65. Das ist die gute Information. Ich meine, wir leben alle
länger und haben mehr, aber wir arbeiten auch länger.
Das Pensionsalter wird angehoben, das wissen wir. Bis manche von uns
pensionieren, müssen wir wahrscheinlich bis 80 arbeiten oder so. Ich weiß nicht, aber
auf jeden Fall, es ist nun mal Tatsache, dass umso mehr ältere Menschen es gibt,
umso mehr müssen wir arbeiten, um das ganze System zu erhalten.
Es ist auch so, dass auch nach der Pensionierung, auch nachdem wir auf
Pension gehen, sehr oft Menschen Computer verwenden, entweder neu dazukommen, neu
lernen Computer zu verwenden oder weiterhin den Computer verwenden.
Es gibt auch die Konzepte oder die Ansätze von lifelong learning, wo man
ein Leben lang lernt und da steht der Computer eigentlich sehr stark im
Mittelpunkt. Wir entwickeln auch funktionale Behinderungen oder
Einschränkungen. Je älter wir werden, umso verschiedene Einschränkungen und
Behinderungen erleben wir und das gilt für alle.
Wir alle verlieren an Seevermögen. Das sind Statistiken aus Europa. An die 16
Prozent der Menschen verlieren Seevermögen. Das sind verschiedenen
Formen, angefangen von Farbkontraste auf weniger Lichteinfall auf die Retina und
so weiter. Wenn man über 65 ist und wenn man älter wird, also über 75, sind wir
schon in der Nähe von 20 Prozent angelangt. Beim Hörvermögen ist es noch
stärker. 19 Prozent für über 60-Jährige haben Einschränkungen im
Hörvermögen oder verspüren Einschränkungen. Bei über 80
Jahren liegen wir schon bei 75 Prozent. Also das wächst sehr rasant an. Motorische
Fähigkeiten genauso. 50 Prozent bei über 65 Jahren haben motorische
Einschränkungen. Sei es, dass die Koordination nicht mehr so vorhanden
ist und so weiter. Auch kognitive Einschränkungen und
Limitierungen. Das erleben wir auch und das entwickeln wir mit voranschreitendem
Presenters
Shadi Abou-Zahra
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:41:36 Min
Aufnahmedatum
2008-09-04
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:28
Sprache
de-DE