2 - Von Web 2.0 zu Partizipation 2.0 [ID:983]
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Ich kenne Jörg Cantl schon seit vielen, vielen Jahren. Er kennt mich erst seit heute Mittag.

Grund ist, er begleitet sozusagen meine morgendliche Lektüre sehr zuverlässig mit seinem Webblog

der Schockwellenreiter. Jörg Cantl, ich habe mir mal ein paar Adjektive oder Nomen aufgeschrieben,

die mir zu ihm einfallen. Chronologist, Berichterstatter, Meinungsmacher, Hundeliebhaber, Visionär.

Trifft es, glaube ich, sehr gut. Der Vortrag von WEB 2.0 zur Partizipation 2.0, es wird

gehen um emanzipatorische Aspekte und verschiedenste Medientheorien. Was genau, erzählt Ihnen der

Schockwellenleiter?

Okay, ich habe ein Problem. Ich benötige eigentlich zwei Brillen, wenn ich also manchmal

hier so etwas mit dem Abstand hier vorgehe. Also mein Vortrag heißt von WEB 2.0 zur Partizipation

2.0 und das Motto leitet Sie entsprechend ein. Das ist ein viel zitierter Satz des amerikanischen

Journalisten Liebling. Die Freiheit der Presse gehört denen, die eine besitzen. So, erst

mal vorstellen. Also ich bin vom Beruf EDV-Leiter am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte,

weil ich darunter auch hier angekündigt wurde, habe ich das aufgenommen. Ich muss aber den

üblichen Disclaimer dazu sagen, das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte hat mit diesem

Vortrag hier überhaupt nichts zu tun. Nicht, dass irgendwo anschließend einer sagt, also

das, was ich hier erzähle, ist Sache der Max-Planck-Gesellschaft. Die seriöse Max-Planck-Gesellschaft wird

sich hüten. Sonst kommt der Eindruck auf, also das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte

wäre der letzte Hort der umherschweifenden Haschrebellen oder der Tupamarus Westberlin.

Das wollen wir doch auf jeden Fall vermeiden. Was ich bin, also weswegen oder wo ich die

Sachen veröffentliche, die ich hier vortrage, das sind in meinem Weblog der Schockquellenreiter.

Ich habe es vorhin hier schon mal gezeigt, dass also seit 2000 existiert und seit einigen

Jahren nur noch werktäglich von mir gefüttert wird. Das habe ich in Amerika gelernt. Jeder

Vortrag muss mit einem gewissen Human Touch beginnen. Einige wissen es, die regelmäßig

lesen. Ich bin begeisterter Agility-Sportler, da ich kein Babyfoto zeigen kann, zeige ich

jetzt also ein Video von mir und meinem Hund beim Agility-Sport, damit Sie auch mal eine

Vorstellung haben, was das ist. Ich rede ein bisschen weiter, weil das ganze podcastmäßig

hier aufgezeichnet wird. Also das ist Agility. Der Parcours ist jedes Mal ein anderer und

Sie müssen versuchen, den Hund da irgendwie drüber zu führen. Das, was Sie da sehen,

gerade gesehen haben, ist ein sogenanntes Kontakt-Zonen-Gerät. Unten, die andersfarbigen

Bereiche muss der Hund mit mindestens einer Foto berühren, sonst gibt es Fehlerpunkte.

Mein Hund hüpft ganz schön, versehentlich mal in die falsche Richtung. Das zählt

aber noch, das ist richtig. Der Hund muss immer in den Slalom einfädeln, mit der linken

Schulter die erste Stange berührend. Jetzt irritiert auch noch mal eine Irritation. Jetzt

mache ich einen Fehler. Ich schicke den Hund zu früh in die Richtung, muss ihn zurückziehen,

wird als Verweigerung gezählt, hat uns auch etwas an Platz gekostet. Okay, damit ist das

zu Ende. Aber ich denke, ein bisschen Applaus hat der Hund verdient, oder? Mal gucken, ob

das immer noch mit den, nein, das ist. So, jetzt kommen wir zu dem eigentlichen. Also

Sie haben vorhin ein seriöses Foto von mir gesehen. Das ist jetzt ein Jugendfoto. The

Web is a Writing Environment ist ein Satz von Dave Weiner, den ich immer als Motivation

heranstellte. Das Web ist für Schreiber gedacht, also nicht für Publizisten. Und ich habe

schon in den 70er Jahren Stadtteilzeitungen und Ähnliches herausgegeben. Das ist ein

Bild aus den 70er Jahren. Ich bin kurz danach, das kann ich jetzt erzählen, das ist vor

Jährt, also mit Kabeln über Kreuzberger Dächer gezogen und habe versucht, alternatives

Radio zu machen. Es war also immer schon ein Interesse dabei, also im Bereich alternativen

Medien und also Schreiben für alle. Wobei ich mit einem Vorurteil aufräumen möchte,

also mit einem Urteil, einer Bemerkung, die immer wieder kommt. Es können doch alle schreiben,

warum machen das nur so wenige? Also können heißt nicht müssten. Und es wird auch einfach

nicht verlangt. Manche haben einfach keine Lust. Es kommt mir sonst immer so vor, wie

dieser Vorwurf mit den alternativen Kindergärten, Tante müssen wir heute schon wieder spielen,

was wir wollen. Das ist einfach nicht so. Also etwas prinzipiell zu können bedeutet

Teil einer Videoserie :

Presenters

Jörg Kantel Jörg Kantel

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:38:35 Min

Aufnahmedatum

2010-09-05

Hochgeladen am

2011-04-11 13:53:28

Sprache

de-DE

Mit dem Begriff Web 2.0 wird viel Unfug getrieben und mit sogenannten "User Generated Content" wollen einige Verlage Geld verdienen. Doch stecken in den neuen Möglichkeiten der Mikropublizistik und der multimedialen Gestaltung im Netz durchaus emanzipatorische Aspekte, die -- richtig angewandt -- tatächlich das Versprechen eines Web 2.0 als Mitmach-Web einlösen, oder, um es mit Brecht zu sagen, das Web von einem Distributions- zu einem Kommunikationsapparat verwandeln. Ich werde aufzeigen, wie so eine Umgebung aussehen kann, aber auch darüber nachdenken, wie groß die Chancen einer Verwirklichung sind.

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