Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Herzlich willkommen beim Web Kongress Erlangen 2014 an der Friedrich-Alexander-Universität.
Dieser Web Kongress hat sich als wichtiges Forum zwischen Web-Entwicklern und Nutzern etabliert.
Mit den Themen dieses Jahres stellen Sie die Interessen der Nutzer in den Vordergrund.
CMS, Barrierefreiheit und Webdesign. Das sind die drei Kernelemente.
Sie entscheiden darüber, ob der Nutzer eine Website gut findet und ob er mit ihr zurechtkommt.
Das Internet wird längst nicht mehr als reines Medium empfunden, sondern als Teil des täglichen Lebens.
Nicht nur Information wird erwartet, sondern auch Interaktion. Und die Erwartungen steigen ständig.
Statische Inhalte auf Webseiten sind von gestern. Hinter jedem Bild, hinter jedem Symbol wird eine Aktion erwartet.
Ein gutes CMS muss sich daran messen lassen, dass alles richtig funktioniert.
Es muss an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden und auch komplexe Workflows reibungslos verarbeiten können.
Und es ist der Wunsch der Nutzer, dass das Internet dort ist, wo er selbst gerade ist.
In der U-Bahn, hier im Uni-Hörsaal oder im Erlanger Schlossgarten.
Dabei gibt er sich nicht mehr mit einer nur abgespeckten mobilen Seite zufrieden oder
mit einer Anzeige in mikroskopisch kleiner Schrift.
Das Endgerät muss das Webdesign bestimmen und nicht umgekehrt.
Was diese Anforderungen in der Praxis bedeuten, habe ich im letzten Jahr selbst gesehen, als
das Bayerische Innenministerium seinen Internetauftritt neu aufgesetzt hat.
Dabei ist mir deutlich geworden, was im System passieren muss, damit auf einer interaktiven
Langkarte zum Beispiel per Mausklick das zuständige Bauamt angezeigt wird.
Ich bin übrigens recht stolz darauf, dass unsere neue Seite von vornherein responsiv
gestaltet wurde.
Als Minister für die innere Sicherheit sehe ich aber noch andere Herausforderungen.
Auch das Internet braucht Schutz, weltweit vernetzte Rechner sind angreifbar, auf vielen
finden sich sensible Daten und Anwendungen.
Content-Management-Systeme sind das erste Ziel von Angriffen auf den Rechner.
Sie müssen sicher sein.
Und das ist auch mein ganz persönlicher Appell, ein hoher Schutzstandard ist auch für Open-Source-Lösungen
unverzichtbar.
Sie greifen in Ihrem Kongress noch ein anderes wichtiges Thema auf, die Barrierefreiheit.
Unser Ministerpräsident Horst Seehofer hat in seiner Regierungserklärung vom letzten
November das Programm Bayern barrierefrei 2023 angekündigt.
Hierbei denkt man natürlich in erster Linie an Gebäude, an Wege oder Verkehrsmittel.
Aber Barrierefreiheit erwarten die Nutzer auch im Internet.
Interessante technische Spielereien können Internetseiten für blinde Menschen zu einem
digitalen Labyrinth machen.
Komplexe Inhalte können manche Menschen auch überfordern.
Hier besteht also auch Handlungsbedarf.
Und schließlich müssen wir auch daran denken, dass immer mehr ältere Menschen das Internet
erstmals für sich entdecken.
So wie diese Personengruppe der Senioren es gerne annimmt, wenn die Einstiege in den
Omnibus zum Beispiel abgesenkt sind, so werden es viele auch dankbar registrieren, wenn es
einfacher strukturierte Zugänge ins Internet gibt.
In diesem Sinn wünsche ich dem Webkongress Erlangen 2014 einen guten Verlauf.
Ich wünsche allen Teilnehmern interessante Stunden, erfolgreiche Treffen.
Alles Gute!
Presenters
Joachim Herrmann
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:11 Min
Aufnahmedatum
2014-03-03
Hochgeladen am
2014-03-04 13:11:33
Sprache
de-DE