15 - BF - HTML5 und WAI-ARIA oder: die Suppe nicht versalzen [ID:3695]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ich habe heute zwei Botschaften für Sie. Die erste Botschaft lautet, wenn Sie HTML5 benutzen, dann benutzen Sie bitte Way Area.

Und die zweite Botschaft lautet, wenn Sie Way Area benutzen, egal ob Sie jetzt HTML4 oder HTML5 einsetzen, dann tun Sie es sorgfältig bzw. sparsam.

Wenn Sie das wissen und auch wissen, warum das so ist, dann würde ich Ihnen empfehlen, das schöne Wetter draußen zu genießen.

Ansonsten erwartet Sie zunächst mal eine kurze Einführung in die Screen-Media-Technologie.

Zweitens möchte ich auf HTML5 eingehen und auf Ihre Zugänglichkeitsunterstützung durch die Browser.

Drittens, da geht es um Way Area auf der einen Seite, also A sozusagen. Was ist Way Area, wozu ist es gut?

Und B möchte ich Ihnen das Way Area Rezept vorstellen. Und viertens gibt es eine Zusammenfassung bzw. ist die Aufforderung, die super nicht zu versatzet.

Aber vielleicht zunächst zu mir. Passiert hier was?

Ich bin seit 2005 freiberuflich als Accessibility-Berater unterwegs. Ich berate meistens Behörden, aber auch Agenturen, aber meistens doch Behörden oder Behörden ähnliche Organisationen.

Ich schreibe viel und gerne das letzte Buch zusammen mit Kerstin, die Kerstin Krovitsch, die hier im Saal ist, glaube ich. Hallo Kerstin.

Das war 2011, das heißt Barriere Fight verstehen und umsetzen. Da haben wir das Thema Barriere Fight auf 800 Seiten zusammengefasst.

Ich bin auch bei den Web-Couts tätig, schreibe gelegentlich mal einen Artikel. Ich habe in den letzten Jahren allerdings ein paar ausgesetzt, ein paar Jahre zumindest.

Ehrenamtlich bin ich engagiert auch in der Blinden Selbsthilfe zurzeit, vor allem in einem IT-Ausschuss des DBSV, aber auch für die Proletina, wo ich die Homepage mit Drupal mehr schlechter als schlecht verweise.

Es geht um HTML5. Sie kennen vielleicht HTML5, haben wir es davor gehört. Vielleicht sind Ihre Seiten schon mit HTML5 gemacht. HTML5 bietet sehr viel mehr als HTML4.

Es sind viele neue Features, auf die ich nachher noch mal kurz eingehe. Wenn die Barriere Fight mit HTML4 schwierig war, dann ist es mit HTML5 erst recht schwierig,

weil die Masse an Möglichkeiten durchaus dem von HTML4 übersteigt. Das heißt, es ist alles im Fluss im Moment. Aber erstmal zu Screenreadern.

Mir ist schon sehr bewusst, dass Barriere Fight viel mehr als Screenreader-Technologie ist, aber heute geht es ausschließlich um Screenreader,

weil wenn es um HTML geht, um Code, dann sind es vor allem Maschinen, die davon profitieren bzw. Software. HTML5 bietet natürlich wesentlich mehr, aber das wird heute gänzlich ausgeklammert.

Es gibt diverse Screenreader, die für Windows natürlich viel vielfältiger sind, weil das von Trittanbietern immer angeboten wurde.

Die bekanntesten sind vielleicht Jaws oder NVDA, aber in Deutschland ist auch Cobra sehr weit verbreitet und in den letzten Monaten ist auch Windows alles durch die Passe gegangen, weil sie zu Microsoft gewechselt ist.

Bei Apple-Geräten ist das integriert, das ist gut und manchmal auch schlecht. Und für Linux gibt es natürlich auch Orca.

Also es gibt diverse Systeme, diverse Betriebssysteme und auch diverse Möglichkeiten für Blinde an Informationen heranzukommen.

Was macht eigentlich ein Screenreader? Viele Leute mögen das gerne als Vorleseprogramm bezeichnen, aber ein Screenreader ist wesentlich mehr als ein Vorleseprogramm.

Es ist eine alternative Schnittstelle zum Betriebssystem. Es ist auch ein Vorleseprogramm, aber es liest nicht nur Texte vor, es liest auch die Menüs und Symbolleisten und Dialogfenster etc. vor.

Oder wenn jemand Preil kann, wie ich nicht, dann kann man das auch auf der Preilzeile lesen.

Es ist letztendlich ein sehr mächtiges Werkzeug, das man durchaus auch erlernen muss.

Hier erstmal ein kleines Video zu einer Preilzeile, wer es noch nicht gesehen hat.

Die Preilschrift oder Punktschrift, auch in Deutschland genannt, besteht normalerweise aus sechs Punkten.

Ein A ist oben links, ein B ist oben links, mittellinks etc. Also da gibt es verschiedene Muster.

Für den Computer gibt es eine erweiterte Preilschrift mit acht Punkten, weil es sehr viele Sonderzeichen gibt.

Diese werden auf dem Preildisplay angezeigt. Man kann bis zu 80 Zeichen zeigen, andere können 40 Zeichen zeigen.

Es ist für diejenigen, die Preil können, manchmal effizienter als eine Sprachausgabe.

Letzten Endes ist es eine alternative Ausgabe in einem Screenreader. Es gibt die Sprachausgabe oder die Preilzeile.

Ich hoffe, der Film ist jetzt zu Ende.

Die Information, die ein Screenreader erhält, erhält er trotz des Namens nicht wirklich vom Bildschirm.

Das heißt zwar Screenreader, aber er liest nicht den Bildschirm vor, sondern wenn überhaupt, liest er die Grafikkarte.

Das ist auch eine sehr eingeschränkte Aussage. Sie holt die Information von verschiedenen Stellen ab.

Zum einen gibt es die Accessibility API des Betriebssystems. Das ist bei Windows klassischerweise MSAA.

Das steht für Microsoft Active Accessibility. Aber auch alle anderen Betriebssysteme haben solche Schnittstellen.

Der Screenreader holt auch die Information teilweise aus dem Document Object Model des Browsers.

Und es gibt Offscreen-Modelle. Das ist das mit der Grafikkarte.

Das machen vor allem die kommerziellen Screenreader, die analysieren quasi die Kommunikation der Anwendung mit dem Betriebssystem

und leiten daraus ein Bedienkonzept für die Screenreader-Nutzer ab.

Die Tendenz geht, gerade wenn man Windows 8 und so, die Entwicklung bei Windows 8 beobachtet, eindeutig in Richtung Accessibility API.

Aber ich denke, die kommerziellen Screenreader-Hersteller werden mit ihrem Offscreen-Modell, was übrigens ein Betriebsgeheimnis des jeweiligen Anbieters ist, durchaus weiter pflegen.

Die Barrier-Fight wird an sehr vielen Stellen gesteuert.

Und dafür gibt es auch überall Richtlinien. Es gibt zum einen die User-Agents, zum Beispiel Browser.

Diese User-Agents müssen Informationen an die Betriebssysteme liefern, damit dort die Information auch vom Screenreader abgeholt werden kann.

Das ist die Kurzfassung. Das Ganze ist in der UAC 1.0 zusammengefasst, wobei die Version 2.0 irgendwie kurz vor Veröffentlichung zu sein scheint.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Jan Eric Hellbusch Jan Eric Hellbusch

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:46:58 Min

Aufnahmedatum

2014-03-20

Hochgeladen am

2014-03-31 09:19:31

Sprache

de-DE

Tags

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