11 - Die Erlanger Schritte-Sammler: Wie die Medizin mit Hilfe der Bewegungsanalyse Krankheiten diagnostizieren und behandeln will [ID:3977]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Sehr geehrter Herr Vizepräsident, meine Damen und Herren, die Erlanger Schrittessammler,

wie eben gerade ausgeführt, möchten sich Ihnen heute vorstellen. Und wir haben die Reihenfolge

deshalb so gewählt, um einfach Ihnen zum einen am Anfang erstmal eine Einführung in die

Erkrankungsproblematik zu geben, im Zweiten dann auf die möglich klinisch-technische Lösung und

im Dritten Anteil vorrangig in die technisch-ingenieur Anteil hineinzugehen. Bewegungserkrankungen sind

wichtige Erkrankungen des Alltags und eine der wichtigsten Alltagserkrankungen, die sich

insbesondere mit der Koordination von Bewegungen verknüpfen, ist die sogenannte Parkinson-Erkrankung.

Eine Erkrankung, die langsam fortschreitet und es gibt, glaube ich, keinen besseren als James

Parkinson selber, der 1817 diese Erkrankung erstmals in einem sehr schönen Essay beschrieben hat,

dass die Erkrankung sehr leicht beginnt, nicht quasi vom Patienten selber erspürt wird und

insgesamt in der Progression sehr langsam ist. Ich denke, diese drei Charakteristika sind auf der

einen Seite gut für den Patienten, weil die Erkrankung langsam geht und quasi unmerklich ist,

aber auf der anderen Seite stellt sie eine große Herausforderung für die dar, die sie diagnostizieren

wollen und auch entsprechend therapieren. Warum ist die Erkrankung so wichtig? Wenn man sich

weltweit die entsprechenden Wachstumsraten der Erkrankung anschaut und hier sehen Sie eine

Weltkarte, die Ihnen einfach die Wachstumsraten im Laufe der nächsten 15 bis 20 Jahren widerspiegelt,

sehen Sie, dass insbesondere in dem klassisch Zentraleuropa-Anteil wir mit Wachstumsraten

bis zu 50 Prozent rechnen, jedoch auch insbesondere in den sogenannten industriellen Schwellenländern

wie Brasilien, China, Indien und Indonesien mit Wachstumsraten mit über 100 Prozent rechnen. Das

heißt, wir haben eine Erkrankung, die auf der einen Seite erheblich den Alltag beeinflusst und zum

anderen sicherlich nicht nur hier regional und national eine große Herausforderung darstellt,

sondern tatsächlich international. Zwei deutsche Neuroanatome und Neuropathologen haben entscheidend

dazu beigetragen, zu verstehen, wie diese Erkrankung zustande kommt. Einmal Friedrich Levy,

der am Anfang des letzten Jahrhunderts Einschlüsse in Anführungsstrichen Abfallprodukte initial

beschrieben hat als homogener Abfall und dieser Abfall besteht aus einem Protein,

was wir Mediziner als Synoklin beschreiben. Der Zweite, der entscheidend mit beigetragen hat,

diese Erkrankung von der Entstehung und von der Progression besser zu charakterisieren,

ist Heiko Braak, der verstanden hat, dass diese Erkrankung quasi wie im Amerikanischen würde man

sagen oder im Asiatischen wie ein Tsunami in diesem Gehirn quasi von einer Region in die

andere Region hineinläuft und zum anderen festgestellt hat, dass die Erkrankung an Teilen

des Gehirns beginnt, die man gar nicht so am Anfang als wichtig erachtet. Einmal hier im

Bereich des Riechens und zum zweiten hier in einem Bereich, der im Hirnstamm liegt,

der insbesondere für die Kontrolle, die neurale Kontrolle von Kreislauf und von Darm zuständig ist.

Riechen ist also deshalb zu einem der wichtigsten prädiktiven und diagnostischen Maßnahmen geworden,

den wir hier in der Klinik regulär anwenden. Ultimativ heißt das für einen Patienten,

er muss hier einige Riechstoffe erkennen und wir können dann sagen, ob zumindest ein gewisses

Risiko die Erkrankung später zu entwickeln vorhanden ist. Wichtig und das soll diese

Diagramm darstellen, dass die Selbsteinschätzung der Patienten häufig sozusagen in die Irre führt,

das heißt die Hälfte unserer Patienten hat uns gesagt, dass das Riechvermögen normal ist,

wenn man aber dann tatsächlich die Erkrankung oder den Geruch tatsächlich misst, sieht man,

dass über 90 Prozent der Patienten einen Verlust an Riechvermögen haben. Diese Erkrankung ist

also charakterisiert durch eine Ausbreitung unserer Arbeitsgruppe, insbesondere auch die von Herrn

Klucken hat entscheiden mit dazu beigebracht, dass man verstanden hat, dass dieses pathologische

hier gefaltete Protein von Zelle zu Zelle weitergegeben wird, nicht nur von Nervenzelle

zu Nervenzelle, sondern auch zusätzlich sozusagen zu den sogenannten Stützzellen. Sie wissen,

Nervenzellen unterhalten sich über sogenannte Kontaktstellen, Nervenzellen unterhalten sich

damit, dass kleine Bläschen von der einen Zelle zur anderen Zelle geht, das heißt Übertragungsmechanismen,

die insbesondere über Kontaktstellen oder Synapsen zustande kommen oder eben über kleine,

letztendlich Transportbehälter, wie dieses Protein quasi in diesen kleineren Ansammlungen

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:05:29 Min

Aufnahmedatum

2014-05-26

Hochgeladen am

2014-06-25 12:02:18

Sprache

de-DE

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