20 - Entzündungen: Wie sie entstehen und wozu sind sie nützlich? [ID:5948]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ja, sehr geehrte Damen und Herren, zuerst einmal herzlichen Dank Herrn Professor Leugering für

diese Blumen, die er mir streut. Ein wenig Übertreibung ist immer dabei.

Beim Herrn Kollegen Leugering, danke vielmals. Es ist eine besondere Freude, dass Sie alle hier

sind. Der Saal ist voll und ich glaube Entzündung ist natürlich etwas, was

alle sich interessiert, weil man Entzündung auch spürt. Und wenn man

Entzündung beschreibt, dann beschreibt man meistens die klinischen Zeichen der

Entzündung, die Sie hier sehen. Unschwer erkenne am Fuß dieses Patienten eine

Entzündung, die alle Richtlinien der Entzündung erfüllt. Es ist ja nicht ein

Hitzegefühl, das sogenannte im Latein der Kalor, der Ruber, die Rötung, der Tumor,

die Schwellung. Der Tumor ist ja gebraucht worden, jetzt zunehmend als

bösartige Erkrankung, aber Tumor heißt ja nichts anderes als Schwellung, egal ob

dahinter eine Entzündung oder ein Tumor steht. Der Schmerz, der natürlich den

Patienten üblicherweise zum Arzt treibt und letztlich die Funktio-Leser, den

Funktionsverlust durch diese deutliche Einschränkung des Gewebes, die plötzlich

bei einer Entzündung entsteht. Und ich denke jeder von Ihnen hat zumindest

Teile dieser Symptomatik einmal erfahren, egal ob Sie Zahnschmerzen haben oder

sich schneiden mit dem Messer. Es entsteht dann eine Entzündung, die sozusagen

versucht dieses Problem zu lösen. Nun Entzündung ist an und für sich ein

allgemeingültiges Konzept des Körpers. Der Körper versucht, damit sie 100 Jahre

alt werden, muss der Körper mit einigen Dingen fertig werden und er muss

versuchen auf verschiedene Reize der Umwelt, die zum Teil sehr schädlich

sind. Das können mechanische Reize, ich habe schon erwähnt den berühmten Schnitt

mit dem Messer, aber natürlich auch Infektionen oder immunologische

Störungen, sogenannte Autoimmunerkrankungen, fertig werden.

Es entsteht dadurch eine Entzündungsantwort und diese

Entzündungsantwort löst sich normalerweise auf.

Das kennen Sie alle, wenn Sie sich verletzen, es tut weh, aber

nach ein paar Tagen klingt dieser Schmerz ab, es klingt die Schwellung ab, die

Rötung ab oder wenn Sie eine Infektion haben, normalerweise hat der Körper eine

besonders gute Heilungsdienste, auch ohne jegliches Medikament. Nach drei, vier

Tagen klingen die allermeisten Dinge ab und diese Auflösung der Entzündung ist

etwas Besonderes, der besondere Schutz des Menschen vor einer dauernden

Entzündungsreaktion. Er antwortet auf einen Reiz, der Reiz geht weg und die

Entzündung hört wieder auf. Das ist etwa ein typischer physiologischer, ein ganz

normaler Prozess, der im Körper sicher ständig abläuft und auch uns ermöglicht,

dass wir sozusagen auf gewisse Reize nicht auseinanderfallen, wie man so schön

sagt, sondern eben die Homöostase des Körpers wiederherstellen können.

Wir sehen das hier in einem Beispiel, eine Hand nach sieben Tagen, die am Anfang

wahnsinnig entzündet ist, Sie sehen eine massive Schwellung der gesamten Hand, Sie

können unschwer sich vorstellen, dass dieser Patient einen enormen Leidensdruck

hat und nach sieben Tagen, ohne ein großes Zutun der Medizin mit Schmerzpulvern

sozusagen über diese sieben Tage hinweg gebracht, dem Patienten ist letztlich

diese Entzündung spontan abgeklungen. Ich werde Ihnen dann erzählen, welche

Erkrankung das ist, aber Sie sehen, wie ausgeprägter Mensch sozusagen auf

doch ganz ausgeprägte Entzündungen eine Strategie entwickelt, diese

auch effektiv aufzulösen, um letztlich von einer unkontrollierten Entzündung

einen zu schützen. Diese Auflösung der Erzündung oder

Beginn der Entzündung, der wird von verschiedenen Immunzellen geregelt.

Wenn Sie so wollen, diese Neutrophilen, die sind wie so ein Polizeikommando,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:16 Min

Aufnahmedatum

2016-01-11

Hochgeladen am

2016-01-15 15:04:30

Sprache

de-DE

Sie sind nicht nur schmerzhaft und krankmachend, sondern auch überlebenswichtig: Entzündungen. Der Körper wehrt durch Entzündungen Krankheitserreger ab, dämmt Organschäden ein und repariert verletztes Gewebe. Allerdings muss er sie auch wieder abschalten können, wenn er sie nicht mehr benötigt. Ungeklärt ist bisher, wie sich Entzündungen wieder auflösen. Geschieht das nicht, kommt es zu
chronisch entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Asthma. Zwar gibt es Medikamente, die Entzündungen hemmen und die Beschwerden vieler Patienten lindern, langfristig heilbar sind diese Krankheiten derzeit jedoch noch nicht.

In seinem Vortrag erklärt Prof. Dr. Georg Schett, wie Entzündungen entstehen, wie sie dem Körper helfen oder auch schaden können. Außerdem stellt der Mediziner aktuelle Forschungsprojekte und Ergebnisse vor. Seit Kurzem gibt es an der FAU einen eigenen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der sich mit der Auflösung von Entzündungen beschäftigt.

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