39 - Romantik als Gegenströmung zur Digitalisierung? – Podiumsdiskussion [ID:12817]
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Einen wunderschönen guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren. Herzlich willkommen

hier zur Wissenschaft im Schloss in der letzten Veranstaltung für das Wintersemester. Ich freue

mich, dass Sie alle gekommen sind, denn heute ist tatsächlich eine ganz besondere Veranstaltung.

Diejenigen von Ihnen, die öfter bei uns zu Gast waren, schon wissen, dass wir üblicherweise uns

meistens für einen Vortrag zu einem ganz bestimmten Thema entscheiden.

Wir haben diesmal aber die Form einer Podiumsdiskussion gewählt, weil wir ein

Thema haben, von dem wir glauben, dass es großartig ist, wenn man aus den

unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven das beleuchten kann. Das ist

das Thema Romantik als Gegenströmung zur Digitalisierung. Gibt es diesen Trend

überhaupt? Ja und wenn ja, was genau verstehen wir eigentlich unter Romantik?

Ist es, wenn mir mein Verlobter dann den Heiratsantrag kniend macht oder

müssen wir vielleicht doch weiter zurück gucken in die Epoche der Romantik und

uns das Lebensgefühl dort, uns die die Philosophie, die dahinter steckt,

anschauen und gucken, ob es Parallelen zur heutigen Zeit gibt. Und darüber

diskutieren heute, wie ich schon sagte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

unterschiedlichster Disziplinen. Ich darf ihnen unsere Diskutanten und

Diskutantinnen kurz vorstellen. Hier zu meiner Linken, Frau Prof. Dr. Christian

Lupkoll. Sie ist Literaturwissenschaftlerin. Sie hat den Lehrstuhl für neuere

deutsche Literaturgeschichte und ist obendrein die Senatsvorsitzende der FAU.

Also freue ich mich ganz besonders, dass sie allerdings heute eher in ihrer

wissenschaftlichen Funktion hier zu Gast ist. Ich freue mich auch, dass wir

Privatdozent Dr. Sebastian Büttner heute zu Gast haben. Er ist Soziologe,

Wissenssoziologe ganz besonders, ist auch Experte im Hinblick auf die

Vergesellschaftung von Europa, also die europäische Soziologie. Wie kann man ein

Europa werden und wie kann man das auch vermitteln den Menschen, wenn ich das so

recht interpretiert habe. Er hat sich aber auch in der letzten Zeit ganz

intensiv mit dem Thema Digitalisierung befasst, insbesondere im Kontext eben von

Wissenssoziologie Wissen generieren und ist deswegen glaube ich heute ein

idealer Kandidat auf diesem Podium. Herzlich willkommen auch Frau Prof. Dr.

Aida Bosch, ebenfalls eine Kultursoziologin, die sich mit den

unterschiedlichsten kultursoziologischen Phänomenen befasst hat, auch mit dem

Objekt sehr häufig. Sie hat geforscht auch zu Modessoziologie und Dingen, die

die natürlich auch in so ein Sozialbild, in ein Gesellschaftsbild hineinspielen

und hat heute glaube ich sich intensiv auch vorbereitet auf das Thema

Parallelen zwischen der Romantik und unserer Zeit und dann begrüße ich eine

Historikerin hier in der Runde, Frau Prof. Dr. Simone Derix. Sie hat den

Lehrstuhl für neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der FAU noch gar nicht

so lange. Wie lange sind Sie da? Ich glaube ein Jahr oder zwei, eineinhalb Jahre

und ist natürlich auch eine ideale Expertin, wenn es darum geht diese Zeit

sozusagen auch historisch einzuordnen, politisch einzuordnen, die Entwicklungen

einzuordnen, aus dem 19. und 20. Jahrhundert aber auch zu gucken, wie ist

denn die Wissensgesellschaft heute aufgestellt. Und dann möchte ich Ihnen

noch unseren Moderator vorstellen. Einige von Ihnen kennen ihn mit Sicherheit aus

einem anderen Kontext. Dr. Rudolf Kötter, leitender akademischer Direktor und

früherer Geschäftsführer unseres Zentrums für, so jetzt haben wir es zwei

mal umbenannt, jetzt muss ich direkt überlegen. Also heute heißt es CIVIS,

Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Wissen und

Schlüsselqualifikation. Also ich merke, ich komme hier gerade heute ein bisschen aus

dem Takt. Ich freue mich ganz besonders, dass er sich bereit erklärt hat heute die

Moderation zu übernehmen, denn die Veranstaltung ist heute eine

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Rudolf Kötter Dr. Rudolf Kötter

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:25:46 Min

Aufnahmedatum

2020-02-03

Hochgeladen am

2020-02-12 10:14:22

Sprache

de-DE

Digitalisierung ist eines der großen Schlagwörter der Gegenwart. Sehen die einen darin das Heil für unsere Gesellschaft, fühlen andere sich unter Stress gesetzt, nicht zuletzt aus Angst vor einer seelenlosen Welt von Algorithmen, in der das Individuum die Kontrolle verliert.

Eine mögliche Antwort scheint Digitalisierungs-Skeptikern in einer Art Rückwendung zu den Idealen der Romantik zu liegen, jener Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in der das Schöpferische, die Leidenschaften und das (Über-)sinnliche, auch die Hinwendung zur Natur, den Menschen einzigartig machten und ihn vom „Automaten“ unterschieden. Auch die Sehnsucht nach charismatischen Führungsfiguren ist typisch romantisch. Welche Indizien gibt es für eine solche Gegenströmung in unserer Gesellschaft? Kann sie tatsächlich Sinn und Zuflucht bieten, während die Welt immer moderner wird? Und welche Chancen und Gefahren birgt ein solcher Gegentrend? Über diese und viele weitere Fragen diskutieren Expertinnen und Experten der FAU (Prof. Dr. Aida Bosch, PD. Dr. Sebastian Büttner, Prof. Dr. Simone Derix, Prof. Dr. Christine Lubkoll).

In Kooperation mit dem Collegium Alexandrinum

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