Einen wunderschönen guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren. Herzlich willkommen
hier zur Wissenschaft im Schloss in der letzten Veranstaltung für das Wintersemester. Ich freue
mich, dass Sie alle gekommen sind, denn heute ist tatsächlich eine ganz besondere Veranstaltung.
Diejenigen von Ihnen, die öfter bei uns zu Gast waren, schon wissen, dass wir üblicherweise uns
meistens für einen Vortrag zu einem ganz bestimmten Thema entscheiden.
Wir haben diesmal aber die Form einer Podiumsdiskussion gewählt, weil wir ein
Thema haben, von dem wir glauben, dass es großartig ist, wenn man aus den
unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven das beleuchten kann. Das ist
das Thema Romantik als Gegenströmung zur Digitalisierung. Gibt es diesen Trend
überhaupt? Ja und wenn ja, was genau verstehen wir eigentlich unter Romantik?
Ist es, wenn mir mein Verlobter dann den Heiratsantrag kniend macht oder
müssen wir vielleicht doch weiter zurück gucken in die Epoche der Romantik und
uns das Lebensgefühl dort, uns die die Philosophie, die dahinter steckt,
anschauen und gucken, ob es Parallelen zur heutigen Zeit gibt. Und darüber
diskutieren heute, wie ich schon sagte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
unterschiedlichster Disziplinen. Ich darf ihnen unsere Diskutanten und
Diskutantinnen kurz vorstellen. Hier zu meiner Linken, Frau Prof. Dr. Christian
Lupkoll. Sie ist Literaturwissenschaftlerin. Sie hat den Lehrstuhl für neuere
deutsche Literaturgeschichte und ist obendrein die Senatsvorsitzende der FAU.
Also freue ich mich ganz besonders, dass sie allerdings heute eher in ihrer
wissenschaftlichen Funktion hier zu Gast ist. Ich freue mich auch, dass wir
Privatdozent Dr. Sebastian Büttner heute zu Gast haben. Er ist Soziologe,
Wissenssoziologe ganz besonders, ist auch Experte im Hinblick auf die
Vergesellschaftung von Europa, also die europäische Soziologie. Wie kann man ein
Europa werden und wie kann man das auch vermitteln den Menschen, wenn ich das so
recht interpretiert habe. Er hat sich aber auch in der letzten Zeit ganz
intensiv mit dem Thema Digitalisierung befasst, insbesondere im Kontext eben von
Wissenssoziologie Wissen generieren und ist deswegen glaube ich heute ein
idealer Kandidat auf diesem Podium. Herzlich willkommen auch Frau Prof. Dr.
Aida Bosch, ebenfalls eine Kultursoziologin, die sich mit den
unterschiedlichsten kultursoziologischen Phänomenen befasst hat, auch mit dem
Objekt sehr häufig. Sie hat geforscht auch zu Modessoziologie und Dingen, die
die natürlich auch in so ein Sozialbild, in ein Gesellschaftsbild hineinspielen
und hat heute glaube ich sich intensiv auch vorbereitet auf das Thema
Parallelen zwischen der Romantik und unserer Zeit und dann begrüße ich eine
Historikerin hier in der Runde, Frau Prof. Dr. Simone Derix. Sie hat den
Lehrstuhl für neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der FAU noch gar nicht
so lange. Wie lange sind Sie da? Ich glaube ein Jahr oder zwei, eineinhalb Jahre
und ist natürlich auch eine ideale Expertin, wenn es darum geht diese Zeit
sozusagen auch historisch einzuordnen, politisch einzuordnen, die Entwicklungen
einzuordnen, aus dem 19. und 20. Jahrhundert aber auch zu gucken, wie ist
denn die Wissensgesellschaft heute aufgestellt. Und dann möchte ich Ihnen
noch unseren Moderator vorstellen. Einige von Ihnen kennen ihn mit Sicherheit aus
einem anderen Kontext. Dr. Rudolf Kötter, leitender akademischer Direktor und
früherer Geschäftsführer unseres Zentrums für, so jetzt haben wir es zwei
mal umbenannt, jetzt muss ich direkt überlegen. Also heute heißt es CIVIS,
Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Wissen und
Schlüsselqualifikation. Also ich merke, ich komme hier gerade heute ein bisschen aus
dem Takt. Ich freue mich ganz besonders, dass er sich bereit erklärt hat heute die
Moderation zu übernehmen, denn die Veranstaltung ist heute eine
Presenters
Dr. Rudolf Kötter
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:46 Min
Aufnahmedatum
2020-02-03
Hochgeladen am
2020-02-12 10:14:22
Sprache
de-DE
Digitalisierung ist eines der großen Schlagwörter der Gegenwart. Sehen die einen darin das Heil für unsere Gesellschaft, fühlen andere sich unter Stress gesetzt, nicht zuletzt aus Angst vor einer seelenlosen Welt von Algorithmen, in der das Individuum die Kontrolle verliert.
Eine mögliche Antwort scheint Digitalisierungs-Skeptikern in einer Art Rückwendung zu den Idealen der Romantik zu liegen, jener Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in der das Schöpferische, die Leidenschaften und das (Über-)sinnliche, auch die Hinwendung zur Natur, den Menschen einzigartig machten und ihn vom „Automaten“ unterschieden. Auch die Sehnsucht nach charismatischen Führungsfiguren ist typisch romantisch. Welche Indizien gibt es für eine solche Gegenströmung in unserer Gesellschaft? Kann sie tatsächlich Sinn und Zuflucht bieten, während die Welt immer moderner wird? Und welche Chancen und Gefahren birgt ein solcher Gegentrend? Über diese und viele weitere Fragen diskutieren Expertinnen und Experten der FAU (Prof. Dr. Aida Bosch, PD. Dr. Sebastian Büttner, Prof. Dr. Simone Derix, Prof. Dr. Christine Lubkoll).
In Kooperation mit dem Collegium Alexandrinum