Vielen Dank für die freundliche Einführung. Ich freue mich sehr, hier an dieser Stelle
der Langnacht der Wissenschaft, über unsere Forschung erzählen zu dürfen.
Genau genommen erzähle ich heute nicht über die Resultate unserer Forschung in schwerer
Losigkeit, sondern über die Möglichkeiten, wie man Bedingungen der schwerer Losigkeit
im Experiment schafft.
Also was muss man tun, um diese Experimente ausführen zu können?
Dazu müssen wir ein bisschen ausholen.
Ne, so nicht.
Zunächst mal klären, was ist eigentlich die schwere Losigkeit?
Klar ist die Abwesenheit von Schwerkraft.
Ja, das führt uns nicht viel weiter.
Wir müssen klären, was ist denn dann Schwerkraft?
Und das führt uns aufs Gravitationsgesetz.
Zwei Massen, die beiden in einem bestimmten Abstand zueinander üben eine Kraft aufeinander
aus.
Das ist eine ganz allgemeine Eigenschaft der Masse.
Jeder Masse tut das.
Nun stellen wir uns einfach vor, also ja, hier, das ist die Kraft, die diese Gravitationskraft
beschreibt.
Nun stellen wir uns vor, eine dieser Massen wird sehr viel größer und die andere etwas
kleiner.
Die große Masse ist also die, unsere Erde jetzt und die kleine Masse ist ein Probekörper,
also jeder beliebige Körper, der sich hier befinden könnte.
Dann haben wir die Formel ein bisschen umgestellt.
Wir haben dieses M hier nach vorne geholt und wenn wir nun die entsprechenden Größen
einsetzen, nämlich die Erdmasse, die Erdradius und die Graviationskonstante und dieses Produkt
hier ausführen, so erhalten wir das allbekannte Gesetz unserer Schwerkraft.
Kraft ist Masse, mal Erdbeschleunigung.
Ja, mit dem Bekannten G gleich 9,81 m².
Also, der Schwerkraft folgt aus dem Gravitationsgesetz und ist eine Eigenschaft jeder Masse.
Wie schaltet man die Schwerkraft nun also ab?
Und die Antwort darauf ist gar nicht.
Geht nicht.
Ich kann die Schwerkraft nicht abschalten.
Die Schwerkraft ist eine Eigenschaft der Masse und alle Objekte, die wir uns vorstellen können,
hier oder im gesamten Universum, sind irgendwie massenbehaftet.
Und selbst die, die nicht massenbehaftet sind, wie zum Beispiel Licht, die haben wenigstens
eine Energie und denen kann ich eine Masse zuordnen über die berühmte Einstein-Formel.
Also alles, was man sich noch vorstellen kann, wird irgendwie von der Gravitation beeinflusst.
Man kann die Schwerkraft nicht abschalten.
Aber ich kann die Schwerkraft kompensieren.
Ich kann hier eine andere Kraft entgegensetzen, die genauso groß ist, aber in eine andere
Richtung wirkt.
Und das ist eine der Methoden, wie ich Schwerlosigkeit erzeugen kann.
Schauen wir uns mal an, welche Kräfte denn nun hier auf diese Ente wirken.
Zum einen natürlich die Gewichtskraft nach unten.
Diese Ente, die Quitschente hat ein Gewicht.
Zum anderen wirkt hier natürlich die Auftriebskraft, denn die schwimmt im Wasser.
Der Auftrieb, die Größe des Auftriebs ist gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit.
Das war ein Ergebnis meines früheren verehrten Kollegen Archimedes von Syracuse vor 3200
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:30:22 Min
Aufnahmedatum
2015-10-24
Hochgeladen am
2015-11-13 09:00:14
Sprache
de-DE
Um bestimmte Phänomene studieren zu können, ist es gelegentlich notwendig, den störenden Einluss der Schwerkraft auszuschalten. Dazu muss man sich nicht unbedingt ins Weltall begeben, denn es stehen auch andere Wege zur Verfügung – einer davon ist bereits seit 2200 Jahren bekannt. Prof. Thorsten Pöschel erklärt Schwerelosigkeit anhand spannender Experimente.