Guten Morgen allerseits, wir hatten uns das letzte Mal das Fermigas angeschaut und wir
hatten die wichtigsten Eigenschaften davon kennengelernt. Speziell wissen wir, wie die
Besetzung der Niveaus aussieht, abhängig von der Temperatur und vom chemischen Potential.
Und wir hatten uns dann auch angeschaut, wie zum Beispiel die Energie anwächst oder wie der
Druck anwächst. Ich will das nur noch mal kurz hinschreiben. Die Fermiverteilungsfunktion, das
ist die eine Formel, die man sich wirklich merken muss in dem Zusammenhang. Die Besetzung eines
Einteilchenniveaus bei der Energie epsilon, gegeben die Temperatur und das chemische Potenzial.
Und wir hatten dann daraus hergeleitet, unter anderem, wie die Energie anwächst bei tiefen
Temperaturen. Die Energie wächst quadratisch an und das bedeutet speziell, dass die Wärmekapazität
selber dann linear in der Temperatur anwächst bei tiefen Temperaturen. Und das ist ganz charakteristisch
zum Beispiel für ein Metall, für die Wärmekapazität der Elektronen bei tiefen Temperaturen. Und weil
die Wärmekapazität der Phononen, der Gitterschwingungen schneller abklingt bei tiefen
Temperaturen, deswegen ist das das Dominante. Wir hatten uns dann auch angeschaut, was macht der
Druck eines solchen Fermigases und wir hatten gefunden, der Druck geht dann hoch wie n hoch
fünf Drittel mit der Dichte. Das heißt, selbst bei Temperatur gleich Null hat man einen sogenannten
Entartungsdruck und der ist wichtig, um dann zum Beispiel einen weißen Zwergstern oder einen
Neutronenstern gegen die Gravitationskraft zu stabilisieren. Ganz am Ende hatte ich das
letzte Mal noch die Fluktuationen betrachtet in dem Fermigas und eine Größe, die zusammenhängt
mit den Fluktuationen natürlich ist die Entropie. Das heißt, wir schauen uns jetzt noch mal schnell
an, wie sieht die Entropie eines Fermigases aus. Und da ist die Idee wieder dieselbe wie bei den
Fluktuationen. Wir schauen uns an, die Entropie für jedes ein Teilchen Niveau separat und dann
brauchen wir nur noch aufaddieren. Also wie würde die Entropie aussehen für das ein Teilchen Niveau
mit dem Index L. Nun wir wissen inzwischen, wie wir die Entropie berechnen, wenn wir die
Wahrscheinlichkeiten kennen. Das ist sozusagen minus k Boltzmann p log p über die einzelnen
Möglichkeiten summiert. Und die Möglichkeiten hier für dieses Niveau sind wiederum nur entweder
es ist unbesetzt oder es ist besetzt. Also nL, die Besetzungszahl ist entweder 0 oder 1 und die
Wahrscheinlichkeiten dafür kennen wir im Prinzip schon. Und wir wissen auch die Wahrscheinlichkeit
dafür, dass es besetzt ist, ist gerade gleich dieser mittleren Besetzungszahl F der Fermifunktion und
dann die Wahrscheinlichkeit, dass es unbesetzt ist, muss offenbar 1 minus F sein. Das heißt,
was hier steht ist nichts anderes als minus k Boltzmann Fermifunktion Logarithmus Fermifunktion
plus 1 minus F Logarithmus 1 minus F. Das ist also die Entropie, die beschreibt die
Fluktuation auf einem einzelnen solchen Niveau und dann kann man das jetzt einfach über alle
Niveaus summieren. Und wenn wir das summieren, dann können wir es auch gleich genauso gut mit
Hilfe der Zustandsdichte schreiben. Das heißt, da steht dann minus k Boltzmann integral über
alle Energien gewichtet mit der Zustandsdichte, damit ich die Anzahl der Zustände abzähle und
dann eben dieser Ausdruck ausgedrückt durch F von Epsilon. Also das F hier ist F von Epsilon. Und
jetzt kann man sich fragen, na gut, welche Energien geben die größten Beiträge zur Entropie und rein
physikalisch erwarten wir natürlich genau wie vorher die ganze Zeit auch, dass nahe der Fermikante
das Wichtigste passiert. Denn da fluktuieren ja die Besetzungszahlen, da gibt es überhaupt
statistische Fluktuationen, da gibt es Entropie. Weit unterhalb ist alles besetzt, die Entropie ist
Null sozusagen, weit oberhalb ist alles unbesetzt, die Entropie ist auch Null. Das können wir uns
gleich noch mal anschauen. Wir müssen einfach nur diesen Ausdruck hier uns darstellen als Funktion
von F. Also was ist dieser Ausdruck, der da steht, oder genau die Entropie dividiert durch k Boltzmann
für ein einzelnes Niveau als Funktion dieser Besetzungszahl. Und was wir dann finden ist,
wenn F gleich Null oder Eins ist in diesem Ausdruck, ist die Entropie Null. Nur wenn die
Besetzungsfunktion irgendwo in der Mitte dazwischen liegt, ist die Entropie endlich. Man kann sich
auch ausrechnen, was ist der größte Wert, der wird angenommen, wenn F gerade ein Halb ist. Wenn
sozusagen gerade unklar ist, ob es besetzt oder unbesetzt ist. Wenn ich einsetze, finde ich, dass
die Entropie dann gerade Logarithmus 2 ist. Und wir wissen, wir hatten es schon kennengelernt für
das Zweiniveausystem. Logarithmus 2 bedeutet eben gerade, dass man so 50-50 besetzt oder unbesetzt
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:28:55 Min
Aufnahmedatum
2010-11-25
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:29
Sprache
de-DE