Der Vortrag geht der Frage nach, wie es möglich sein kann, dass im Zürichder Frühen Neuzeit die Märtyrer Felix und Regula noch immer stark präsentwaren, obwohl die Stadt unter Ulrich Zwingli zu Beginn des 16.Jahrhunderts bereits reformiert worden war. Hierbei äußerte sich diePräsenz der Heiligen nicht über Körperliches und sinnlich Wahrzunehmendes,da dies nach Zwinglis Aufhebung der Heiligenverehrung im Allgemeinen undseiner Zerstörung des Grabes von Felix und Regula im Besonderen nicht mehrmöglich war. Nach diesem Bruch in der kulturellen Verehrung der beidenStadtpatrone zeigte sich deren Gegenwart in vielerlei anderen Formen, diedann von den Jesuiten aufgegriffen wurden und in der Polemik gegen dieReformierten eingesetzt wurden.