Guten Morgen, begrüße Sie zum zweiten Teil unseres Grundkurses im DHE System, Diagnosis
Related Groups. In der letzten Stunde hatten wir uns ja schon damit beschäftigt, was DHEs
eigentlich sind und da waren wir gekommen bis zur Nomenklatur der Codes für Diagnosen
und Prozeduren. Das erinnern sich hoffentlich, dass ICD Codes für die Krankheiten codieren,
also Diagnosen verschlüsseln, mit einem großen Buchstaben anfangen und dann kommt eine Zahl
und irgendwo kommt eine Punkt und dann kommt noch eine Zahl, wohingegen die Operation Schlüssel
oder OPS Codes mit einer Zahl beginnen und diese Zahl kann nur eine 1 oder eine 3 oder
eine 5 oder eine 6 oder eine 7 oder eine 8 oder eine 19 und dann kommt ein Bindestrich
und dann kommt wieder eine Zahl und dann kommt auch nochmal ein Punkt und dann kommt wieder
eine Zahl oder ein kleiner Buchstabe. So weit wir mal gekommen sind, habe ich Ihnen den
Überblick gezeigt über das Gesamtsystem mit seinen MDCs, mit seinen Major Diagnostic
Categories, also mit den Hauptdiagnosegruppen, in die ein Fall im Allgemeinen meistens über
die Krankenhaushauptdiagnose einsortiert wird. Und was uns noch fehlt, das ist die DRG Nomenklatur.
Ich würde das ja nicht so ausführlich machen, wenn es nur darum ginge, Diagnosenoperationen
auseinanderzuhalten, aber wir haben noch ein drittes Kürzel, welches aus Buchstaben und
Zahlen besteht und das sind die DRGs. Diese Hauptdiagnosegruppen oder diese MDCs, also
auf dem vorhergehenden Schaubild für das gesamte DRG-System, da beginnen ja diese MDCs
immer mit einem Buchstaben. Sie ändern sich A für die Prä-MDC, also für die Transplantationsfälle
und für die Beatmungsfälle und dann B für das Nervensystem, C, Auge und so weiter.
Das heißt, mit einem Buchstaben beginnt das DRG-Kürzel und dieser Buchstabe steht für
die MDC, für die Hauptdiagnosegruppe und innerhalb dieser MDC-Hauptdiagnosegruppe geht es dann
alphanumerisch, unter Umständen bis über 100, also von beginnend mit 1 bis über 100.
Früher gab es eine starre Systematik, die besagte, dass alle DRGs bis 40, also die an
dieser Stelle hier rot 40 haben, dass das operative DRGs sind und alle, die 60 oder
mehr haben, dass das konservative DRGs sind. Also Fälle, wo Patienten während ihres
Krankenhausaufenthalts nicht operiert wurden. Zwischen 40 und 60, das wäre sozusagen
Intermediär, da wurden Fälle eingruppiert, die eine Intervention hatten, eine semiinvasive
Intervention, also zum Beispiel ein Herzkatheter oder eine Endoskopie oder auch eine kleine
endoskopische Operation, aber jedenfalls nicht mit einer OR-Prozedur, mit einer 5er-Prozedur.
Also mit der OR-Prozedur, 5er-Prozedur landet man in der DRG bis 40. Dieses strenge Regime
mit den Zahlen existiert so heute nicht mehr. Erstens mal, weil die DRGs so stark zugenommen
haben, dass die Zahlen zwischen 1 und 40 gar nicht ausgereicht haben, um alle operativen
DRGs unterzubringen. Also nur falls Sie das noch lesen, das traf so bis 2008 etwa zu und
mittlerweile geht es etwas durcheinander. Aber man kann schon sagen, dass zuerst die operativen
DRGs kommen und dann die Interventionellen und dann die Konservativen, denn diese Reihenfolge
innerhalb einer MDC ist im Wesentlichen bestimmt durch den Ressourcenverbrauch. Mit anderen
Worten eine DRG mit einer niedrigen Nummer wie 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, die hat also
einen hohen Ressourcenverbrauch bzw. repräsentiert einen hohen Erlös und natürlich auf Krankenhausseite
dann auch ein hoher Kosten und je weiter man sozusagen nach hinten kommt, also 60, 70,
80, 90, das sind dann Fälle mit niedrigen Kosten, die auch einen relativ geringen DRG-Erlös
bringen. Also Größenordnungsmäßig, wenn man jetzt mal von der Prä-MDC absieht, hat
man bei den operativen DRGs oft Fälle, wo eine Behandlungsepisote in der Größenordnung
von 10.000 Euro liegt, während bei den konservativen DRGs oder auch bei Einbelegungstag-DRGs,
das gibt es auch, DRGs für nur Eintägigang, Hausaufenthalte, da liegt man dann unter Umständen
unter 1.000 Euro. Also nicht bei 100.000 Euro, sondern bei unter 1.000 Euro. Gut, das Interessante
oder das Typische an der DRG ist, die endet auch wieder mit einem großen Buchstaben und
dieser große Buchstaben, der kann Z sein oder ist Z, wenn die DRG nicht weiter untergliedert
ist. Es gibt DRGs, wo die Basis-DRG nicht weiter untergliedert ist, die enden dann
mit Z. Da gibt es sozusagen innerhalb der Basis-DRG keine Abstaffelung, während viele
DRGs mit A, B, C, D und das geht bis G oder sogar H, enden, weil innerhalb einer Basis-DRG
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:33:50 Min
Aufnahmedatum
2012-11-28
Hochgeladen am
2012-12-04 12:22:44
Sprache
de-DE
Es werden folgende Themen behandelt:
- Medizinische Terminologie
- Grundzüge des deutschen Gesundheitswesens
- Biosoziales Krankheitsmodell