4 - Wann Frauen nicht einparken können und Blondinen in IQ-Tests versagen [ID:35703]
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Warum stellt eine Blondine ihren Computer auf den Boden?

Damit er nicht abstürzt.

Oder noch ein besserer, was zeigt man einer Frau, die ein Jahr lang unfallfrei Auto gefahren

ist?

Richtig, den zweiten Gang.

Ist aber Spaß beiseite.

Jeder hat wohl schon mal solche Witze gehört, aber warum schneiden Blondinen manchmal wirklich

schlechter in Intelligenztests ab, als beispielsweise schwarzhaarige Frauen?

Und sind denn Frauen tatsächlich schlechtere Autofahrer?

Schauen wir uns dieses Phänomen mal genauer an.

Zwei Mal des Jahren 1995, in dem sich die beiden Forscher Steele und Aronson mit dem

Stereotyp Afroamerikaner sind weniger intelligent als Weiße Beschäftigten.

Eine ihrer Hauptfragen war, ob schon die Tatsache, dass Afroamerikaner wissen,

dass Vorurteile gegen sie existieren und ihre Leistungen daher kritischer betrachtet werden,

ihre Leistung negativ beeinflusst.

Und das zu überprüfen, luden sie Weiße und Afroamerikanische Studierende von Elite-Unis

für mehrere Studien ein und teilten sie unterschiedlichen Gruppen zu.

Einer Gruppe wurde mitgeteilt, sie müsse einen diagnostischen Test ausfüllen, also einen,

der ihre intellektuelle Leistung überprüfte, der anderen, dass sie in einem nicht diagnostischen

Test teilnehmen. In Wahrheit waren beide gleich.

In Tatsache, die Ergebnisse bestätigten, dass die afroamerikanischen Studierenden,

die das Gefühl hatten, dass ihre intellektuelle Leistung geprüft wurde, tatsächlich schlechtere

Ergebnisse ablieferten, als ihre Weißen und Afroamerikanischen Kommilitonen in der

nicht diagnostischen Bedingung. Im Gegensatz dazu gab es gar keinen Unterschied zwischen

den Ergebnissen von Afroamerikanern und Weißen in der nicht diagnostischen Gruppe.

Man ging davon aus, dass bei der afroamerikanischen diagnostischen Testgruppe allein das Gefühl,

dass ihre intellektuelle Leistung geprüft und mit der von Weißen verglichen wurde,

die Erinnerung an das Vorurteil ausgelöst und ihre Leistung negativ beeinflusst hat.

Das Phänomen, das Aronson und Steele hier vorgestellt haben, heißt Stereotype Threat.

Es wird definiert als ein Gefühl der Bedrohung, dass eine Person, die einer stigmatisierten

Gruppe angehört, zum Beispiel Frauen oder Afroamerikaner, in Situationen empfindet,

in denen ihre Leistung auf ein negatives Stereotyp jener Gruppe reduziert werden oder es bestätigen

könnte. In Folge verschlechtert sich die Leistung des Individuums tatsächlich und erfüllt

das Stereotyp. Schauen wir uns noch eine andere Studie zu diesem Phänomen an.

Die Forscher Davis, Dillon und Spencer beschäftigten sich mit dem Stereotyp, dass Männer bessere

Führungskräfte seien als Frauen. Sie untersuchten unter anderem folgende Fragestellungen.

1. Ob Geschlechtsstereotype Werbung auch zu Stereotype Threat führen kann?

2. Ob das dazu führt, dass Frauen Führungsrollen scheuen und eher untergeordnete Aufgaben bevorzugen?

Um das zu testen, luden die Forscher männliche und weibliche Studierende ein und teilten

sie zwei Gruppen zu. Beide Gruppen bekamen Werbefilme zu sehen. In einer Gruppe waren

die Werbeclips neutral, in der anderen wurde zusätzlich Geschlechtsstereotype über Frauen

gezeigt. Dadurch wurde das weibliche Stereotyp in der zweiten Gruppe aktiviert. Anschließend

wurden beide Gruppen gefragt, ob sie bei einer nächsten Studie gerne die Rolle einer Führungsposition

oder einer untergeordneten Position, auch als Problem Solver bezeichnet, übernehmen wollen.

Die Führungsposition wurde dabei komplett geschlechtsneutral beschrieben.

Mit unserem Wissen über Stereotype Threat können wir die Ergebnisse wahrscheinlich

schon erahnen. Die Frauen in der Stereotype Werbungsgruppe hatten weniger Interesse an

Führungsrollen als Frauen in der neutralen Werbungsgruppe und auch als die männlichen

Probanden. In diesem Beispiel kam es zwar nicht zu einer Leistungsminderung der stigmatisierten

Gruppe, aber wir sehen einen weiteren Effekt, der durch Stereotype Threat ausgelöst werden

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:10:07 Min

Aufnahmedatum

2021-07-13

Hochgeladen am

2021-07-13 12:06:03

Sprache

de-DE

Dieses Video wurde von Studierenden im Seminar Sozialpsychologie erstellt.

 

Urheber*innen:

Caroline Hack
Leah Franz
Melina Pawlowsky
Yasamin Naderi-Asrami

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