Genau heute Don't panic, groß überschrieben, scheitern in den Wissenschaften. Also sollte
ein freundliches Don't panic sein, also wirklich keine, sollte die positiven Aspekte
Scheiterns hervorheben. Ganz kurz möchte ich Ihnen eine Gliederung zeigen, warum es denn
heute gehen wird. Scheitern ist das große Thema. Ich möchte zuerst eine kleine Verortung machen,
zu wer ich bin, das Team, in dem ich arbeite. Das Ziel ist, kurz vorstellen, dann die Ausgangslage
eben, was versteht man, oder in welchem Bereich arbeiten wir überhaupt zu scheitern in den
Wissenschaften. Und dann eigentlich zu dem Kern eher, ich arbeite im Bereich Philosophie. Es geht
mir um die Systematisierung des Begriffs, wie man den besser verstehen kann, wie man greifen kann.
Und dann genau, das ein Begriff, den wir dann entwickelt haben, den möchte ich Ihnen kurz
vorstellen, wie man den anwendet auf die Praxis, also wie man die Philosophie anwenden könnte,
anhand von drei Beispielen. Und dann unter fünftens möchte ich kurz vier unterschiedliche
Kategorien des sogenannten produktiven Scheiterns Ihnen zeigen. Also uns geht es in dem Projekt,
das ich Ihnen gleich vorstelle, vor allem, also nicht nur vor allem, aber wir sind eigentlich
fasziniert eben daran, dass diese offensichtlich defizitäre Begriffe, also negative Begriffe, eigentlich
eine Kehrseite hat, eine sehr produktive Seite, eine positive Seite. Und das ist das, was uns sehr
interessiert. Und schließlich die entscheidende Frage, ja, scheitern in den Wissenschaften,
sollen wir es vermeiden? Das klingt ja irgendwie, Sie schütteln schon im Kopf, das ist jetzt
interessant, warum, aber das kriegen wir auch noch raus. Und ich ende dann mit einem kurzen
Rückblick und Ausblicken. Das gesagt haben, fangen wir gleich an. So, also ganz kurz ein paar Worte
zum Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikation. Als Zentralinstitut ist
das vielleicht anders, als Sie gewohnt sind. Es ist nicht eine Fakultät zugeordnet, sondern es steht
zwischen Fakultäten. Und wir haben den Auftrag eben, ja, letztendlich die Wissenschaftler und die
unterschiedlichen Fragestellungen, wenn sie auf einer abstrakteren Ebene sind, wenn sie auf einer
allgemeinen Ebene sind, gemeinsam zu beantworten, die Wissenschaftler zu vernetzen zu eben
übergeordneten Fragen der Wissenschaftsphilosophie, der Geschichte, aber auch der Ethik. Also Bioethik
ist so ein klassisches Feld, in dem wir arbeiten. Und zu diesen Themen forschen wir eben auch und
versuchen, das eben auch in die Lehre zu integrieren. Schlüsselqualifikationen sind, falls Sie diesen
Begriff nicht kennen, das ist eine Art von Leistungspunkte, die Studis erwerben können, neben
ihrem regulären Studium in diesen Bereichen, die halt wesentlich allgemeine sind. Genau. So, und das
mit dem Scheitern beschäftigen wir uns in einem sehr konkreten Zusammenhang, nämlich in einem
Projekt, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird und das unter der Förderlinie Originalitätsverdacht
gefördert wird. Das Projekt nennt sich Scheitern in den Wissenschaften, historische und systematische
Perspektiven. Also im Wesentlichen, Sie sehen, hier sind drei unterschiedliche Universitäten beteiligt.
Mein Name steht nicht dabei, weil ich einfach nicht der Bewerber da war. Ich bin danach erst
dazu gekommen, einfach bei dieses Thema. Ja, mir hat es richtig gut gefällt. Und ja, mein
zugeordneter, mein Partner ist Michael Jungert, mit dem wir eben zusammen im Team eben das jetzt
Folgende erarbeitet haben. Genau. Und zu den Fragestellungen, die uns jetzt speziell interessieren,
also es sind drei unterschiedliche Bereiche. Wenn ich jetzt noch mal kurz zurückschwenken kann,
Sie sehen hier Silvia Brockstieger ist Germanistin, die arbeitet zu einem bestimmten Bereich, zu
Scheitern in der Literatur, wie es da thematisiert wird, in der gelehrten Literatur. Dann Frau Garloff
ist Historikerin, sie interessiert sich, wie Scheitern historisch wahrgenommen wird, wie es
sich verändert hat. Und wir sind eben die Philosophen, die interessieren sich eher für die Struktur,
für so allgemein, wie man es besser verstehen kann. Und genau, das ist eben unser Auftrag auch,
nämlich Entwicklung eines Systematik des Scheiterns in den Wissenschaften. Und was wir bis jetzt
gemacht haben, also das Projekt läuft jetzt schon eine gewisse Zeit. Es gab eine Tagung schon in
Mainz im März 22 zu Scheitern der gelehrten Kultur der frühen Neuzeit. Das sind vor allem Literatur
und Historik und Geschichtswissenschaften. Diese Aspekte wurden bearbeitet und in diesem Jahr
haben wir hier in Erlangen eben eine Konferenz gehabt zu Scheitern in den Wissenschaften,
Perspektiven der Wissenschaftsforschung. Okay, und das gesagt haben. Jetzt können Sie es ein
bisschen grob verorten, worum es geht. Das ist so der Rahmen, in dem wir arbeiten. Und ich versuche
Presenters
Sebastian Schuol
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:53:16 Min
Aufnahmedatum
2021-12-16
Hochgeladen am
2021-12-23 09:51:11
Sprache
de-DE
Obwohl das Scheitern in seinen verschiedenen Spielarten den wissenschaftlichen Prozess ständig begleitet wurde diesem Begriff bisher wenig bis gar keine philosophische Beachtung geschenkt - manche sprechen beim Scheitern auch von dem großen Tabu der Moderne. Der Beitrag liefert erste Systematisierungsansätze, arbeitet grundsätzliche Bedeutungsebenen des Scheiterns heraus und wendet sich auch verschiedenen Formen des produktiven Scheiterns in den Wissenschaften zu.