1 - Experimentelle Studien zur Auswirkung von kollektiven Lohnverhandlungen auf den Gender Wage Gap [ID:4005]
50 von 417 angezeigt

Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ich würde Ihnen ein Projekt vorstellen, das durch das Familienministerium gefordert wird

und das eine kleine Geschichte hat.

Der Titel des Vorpacks ist Expo-Metallik, die sich zur Auswirkung von kollektiven Wohnverhandlungen auf den Gender-Taker.

Warum machen wir hier ökonomische Experimente? Was das ist, werden wir ja gleich ein bisschen erklären.

Die Geschichte des Projekts war wie folgt.

Man hat sich damit beschäftigt vor einigen Jahren, welche Auswirkungen es in Tarifverhandlungen auf den Gender Pay Gap geben könnte.

Es gibt ja relativ viele Regelungen, Rahmenbedingungen, die das eigentlich verhindern sollten.

Trotzdem ist der Verdacht aufgekommen, dass Tarifverhandlungen dazu beitragen, dass der Gender Pay Gap vergrößert oder zumindest nicht abgebaut wird.

Man hat dann versucht, in Kooperation mit Betrieben auf die Spur zu kommen.

Aber es war relativ schwierig, die Betriebe dazu zu bringen, die nötige Transparenz herzustellen.

Was hat man dann getan? Dann hat man sich unterhalten.

Dann kam der Kontakt über das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zustande.

Wir haben uns irgendwann mal auf einer Tagung getroffen mit Vertretern des Familienministeriums.

Da kam die Idee auf, man könnte versuchen, im Labor grundlegende Zusammenhänge, menschliches Verhalten in solchen Verhandlungssituationen zu untersuchen.

Und daraus Rückschlüsse zu ziehen auf Wirkungszusammenhänge, die in der Praxis von Relanz sein könnten.

Was ist nun die Idee? Wir gehen in diesem Projekt ins Labor.

Und daher auch die Kooperation der verschiedenen Projektpartner.

Also an der FAU sind es Herr Dr. Rau und Herr Dr. Feicht, der mittlerweile aber in die Praxis gewechselt ist.

Und auf der Seite vom IAB sind es die Kolleginnen Gisene Stefan, Dr. Julia Lang und Deborah Gärtner.

Und was wir in diesem Projekt tun, ist, mit relativ stilisierten Verhandlungssituationen ins Labor zu gehen.

Diese Laborexperimente sind motiviert durch anekdotische Evidenz, die wir in Workshops gesammelt haben,

über Zusammenhänge, über zentrale Strukturen, zentrale Elemente dieser Verhandlungssituationen.

Und dann gehen wir wieder in die Praxis sozusagen und diskutieren mit Vertretern aus der Praxis die Ergebnisse dieser Experimente,

um herauszufinden, ob die Praktiker denken, dass die Evidenz, die wir finden, für die Praxis relevant ist.

Und dann geht es wieder hin und her, sodass wir immer so einen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis haben.

Und diese Laborexperimente in zwei Richtungen nutzen, einerseits um wissenschaftliche Erkenntnisse über Verhandlungssituationen zu generieren,

und zum anderen um sozusagen die Diskussion in der Praxis zu befruchten.

Und das Projekt ist jetzt ungefähr Halbzeit. Wir haben eine Förderung von drei Jahren, sind jetzt ungefähr in der Mitte der Förderphase,

und haben sozusagen die ersten zwei Iterationen, Experimente, Praxis hinter uns.

Und ich werde Ihnen so ein bisschen zeigen, was dabei herausgekommen ist.

Was sind die Fragestellungen, mit denen wir gestartet sind?

Die Fragestellung ist, welche Effekte können auftreten in kollektiven Lohnverhandlungen?

Welche Effekte haben kollektiviert Lohnverhandlungen auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen?

Welche Strukturen der Verhandlungssituation spielen eine Rolle? Welche sind bedeutend? Wie wirken die? Welche Wirkungszusammenhänge gibt es?

Und natürlich soll auch darüber nachgedacht werden, wie dann diesen Mechanismen entgegengewirkt werden kann.

Ich habe eben schon angedeutet, dass wir versuchen, verschiedene Forschungsmethoden zu verknüpfen.

Da sind zum einen Laborexperimente, zum anderen gibt es auch empirische Studien.

Wird es empirische Studien mit Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung geben?

Und wir haben Interviews durchgeführt, qualitative Interviews mit Vertretern der Sozialpartner,

um sozusagen noch Evidenz zu generieren, was denn die Vertreter der Sozialpartner auf Arbeitgeber- und auf Arbeitnehmerseite meinen, welche Einflussfaktoren es gibt.

Es gibt in Tarifverhandlungen, die dann den Gender Pay Gap treiben oder, was auch teilweise herausgekommen ist, was den Gender Pay Gap gerade nicht treibt.

Ausgegangen sind wir von einer Analyse der Situation der Tarifverhandlungen.

Da ich jetzt nur eine Viertelstunde für den Vortrag habe, werde ich jetzt nicht sehr stark im Detail darauf eingehen,

sondern werde nur erwähnen, dass es eben auf beiden Seiten Tarifkommissionen gibt, dass es verschiedene Sitzungen gibt, formeller und informeller Natur,

die sich aneinanderreihen, in denen dann die verschiedenen Teile des Tarifvertrags ausgehandelt werden,

dass es dann typischerweise in den Kommissionen Abstimmungen gibt, ob denn das Ergebnis der Verhandlungen akzeptiert wird oder nicht.

Und dann weiß ja jeder, dass es dann im Fall, dass es hier zu keiner Einigung kommt, durchaus auch zu Streiks kommen kann.

Was wir jetzt getan haben in den Experimenten, ist diese Situation, die sehr komplex ist und über die auch teilweise keine vollkommene Transparenz herrscht.

Wir haben die sehr stilisiert in Experimenten abgebildet, um erstmal verschiedene Eigenschaften, verschiedene Formen der Kommissionszusammensetzung,

Presenters

Prof. Dr. Veronika Grimm Prof. Dr. Veronika Grimm

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:46:38 Min

Aufnahmedatum

2014-06-03

Hochgeladen am

2014-10-20 23:44:27

Sprache

de-DE

Tags

Gender Lohnverhandlungen Forschungstag „Gender Diversity“ Wage Gap
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen