Ja, vielen Dank für die freundliche Einführung. Also ich möchte Ihnen heute etwas über Alan
Turing erzählen und ja, ich bin halt Algorithmiker, also theoretischer Informatiker und das, was ich
mache, sind halt Algorithmen. Die theoretische Informatik hat ja diese beiden Teile, der andere
Teil ist ja die Logik. Wie gesagt, ich bin Algorithmiker und derjenige, der die wirklich
mathematischen Grundlagen zur theoretischen Informatik im algorithmischen Bereich gelegt
hat, das war Alan Turing. Der Vortrag, ich habe Ihnen drei Teile gegliedert, ich möchte
Ihnen erstmal so ein paar biografische Eckpunkte geben, dann den großen Anteil in Richtung
Algorithmik vorstellen, nämlich das, was überhaupt Rechnen ist, also wirklich den
Vorgang des Rechnens, was das so ist, dass er das mit dem, was man heute Turingmaschine
nennt, formalisiert hat. Und ich werde das versuchen auch herzuleiten. Was folgt dann
aus all dem, was er gemacht hat? Da sind drei große Dinge zu nennen und die werde ich halt
auch dann schnell vorstellen. Also auf zu den biografischen Angaben. Sein zweiter Vornamen
ist Matheson, also Alan Matheson Turing und er wurde am 23. Juni 1912 geworden, also
heute, genau heute vor 110 Jahren. Und er hat eine, wie soll ich es beinahe sagen, typische
akademische Karriere abgelegt. Klingt ein bisschen so wie das, was gerade auch über
mich gesagt worden ist, nur ich bin halt nicht so ein Genie wie er. Studium der Mathematik,
ich habe Informatik studiert, am King's College in Cambridge in Großbritannien. Er hat 1938
an der Princeton University in den USA promoviert. Da ist ihm dann auch John von Neumann über
den Weg gelaufen, den Namen werden wir gleich auch nochmal hören. Dann ist er 1939 zurück
nach Cambridge gekehrt und naja, da so eine Sache, wo man ihn halt sehr gut kennt, auch
eben aus Film, Funk und Fernsehen. Das ist, dass er dann nach Bletchley Park gegangen
ist, wo er die Leitung der Kryptoanalysegruppe übernommen hat und das ist halt ganz eng
verknüpft mit der Dekodierung der Codes der Enigma während des Zweiten Weltkriegs. Ja,
nach dem Zweiten Weltkrieg ist er dann nach Teddington gegangen, als National Physical
Laboratory. Da ging es dann eben auch um den Bau von Computern, auch das werden wir gleich
nochmal sehen. Und ab 1948 war er an der University of Manchester. Und ja, sein Tod am 7. Juni
1954 ist also kurz vor seinem Geburtstag gewesen. Da gibt es mehrere Varianten von, das reicht
von Selbsttötung bis ja Verschwörungstheorien und falscher Medikation von Medikamenten.
Deswegen, das einzige, was man wirklich genau weiß, ist eben 7. Juni 1954. Ja, seine wissenschaftlichen
Beiträge, das gerade waren ja wirklich so die Eckdaten einer akademischen Karriere.
Irgendwo ist man, macht man seinen Abschluss, dann promoviert man und dann geht man so durch
die Institutionen. Das, was sich inhaltlich, also wissenschaftlich bei ihm gezeigt hat,
ist zum einen, dass er sehr stark involviert war im Bau von echten Computern, also echte
Computer. Wir werden gleich Dinge sehen, die man eigentlich nicht baut. Also natürlich
gibt es dann welche, die das basteln, aber das ist nicht wirkliches Bauen und Anwenden.
Es gab halt einen Computer, der dann seit Mitte 1940 lauffähig war. Das war der Computer
mit dem Namen Bombe. Da ging es dann auch tatsächlich um die Schöpferung, der Enigma.
Dann hat er das erste Programm für den Manchester Mark I programmiert. Das war dann 1949. Und
diejenigen sind ja welche, die mich schon in der Vorlesung Berechenbarkeit und Formel
der Sprachen erlebt haben. Ein Beispiel, das ich da immer zu Tode reite, ist Programme
für Primzahlen. Und dreimal darf man raten, was das erste Programm gewesen ist, das Aaron
Turing programmiert hat. Es war ein Programm, das Primzahlen erkennt. Dann hat er, da war
er sehr tief auch in der Architektur involviert, den Rechner ACE mitdesigned und gebaut. ACE
ist das Akronym für Automatic Computing Engine. Und dieser Computer war lauffähig seit Mai
1950 und war zu der Zeit auch der schnellste Rechner, den es gab. Heute locker geschlagen
von jedem Handy. So, das waren sozusagen die Hardware-Sachen, die in die Aaron Turing involviert
waren. Eine andere, sehr berühmte Sache, oder heutzutage sehr berühmte Sache, ist 1950
veröffentlicht worden von ihm. Es wird heute gemeinhin als Turing-Test bezeichnet. Er selbst
hat es Imitation Game genannt. Und wer die Kinofilme der letzten Jahre mitverfolgt, es
gab einen Film, The Imitation Game, und Benedict Cumberbatch spielte Alan Turing und war für
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:56:11 Min
Aufnahmedatum
2022-06-23
Hochgeladen am
2022-06-30 12:07:13
Sprache
de-DE