5 - Alan Turing zum 110. Geburtstag [ID:41736]
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Ja, vielen Dank für die freundliche Einführung. Also ich möchte Ihnen heute etwas über Alan

Turing erzählen und ja, ich bin halt Algorithmiker, also theoretischer Informatiker und das, was ich

mache, sind halt Algorithmen. Die theoretische Informatik hat ja diese beiden Teile, der andere

Teil ist ja die Logik. Wie gesagt, ich bin Algorithmiker und derjenige, der die wirklich

mathematischen Grundlagen zur theoretischen Informatik im algorithmischen Bereich gelegt

hat, das war Alan Turing. Der Vortrag, ich habe Ihnen drei Teile gegliedert, ich möchte

Ihnen erstmal so ein paar biografische Eckpunkte geben, dann den großen Anteil in Richtung

Algorithmik vorstellen, nämlich das, was überhaupt Rechnen ist, also wirklich den

Vorgang des Rechnens, was das so ist, dass er das mit dem, was man heute Turingmaschine

nennt, formalisiert hat. Und ich werde das versuchen auch herzuleiten. Was folgt dann

aus all dem, was er gemacht hat? Da sind drei große Dinge zu nennen und die werde ich halt

auch dann schnell vorstellen. Also auf zu den biografischen Angaben. Sein zweiter Vornamen

ist Matheson, also Alan Matheson Turing und er wurde am 23. Juni 1912 geworden, also

heute, genau heute vor 110 Jahren. Und er hat eine, wie soll ich es beinahe sagen, typische

akademische Karriere abgelegt. Klingt ein bisschen so wie das, was gerade auch über

mich gesagt worden ist, nur ich bin halt nicht so ein Genie wie er. Studium der Mathematik,

ich habe Informatik studiert, am King's College in Cambridge in Großbritannien. Er hat 1938

an der Princeton University in den USA promoviert. Da ist ihm dann auch John von Neumann über

den Weg gelaufen, den Namen werden wir gleich auch nochmal hören. Dann ist er 1939 zurück

nach Cambridge gekehrt und naja, da so eine Sache, wo man ihn halt sehr gut kennt, auch

eben aus Film, Funk und Fernsehen. Das ist, dass er dann nach Bletchley Park gegangen

ist, wo er die Leitung der Kryptoanalysegruppe übernommen hat und das ist halt ganz eng

verknüpft mit der Dekodierung der Codes der Enigma während des Zweiten Weltkriegs. Ja,

nach dem Zweiten Weltkrieg ist er dann nach Teddington gegangen, als National Physical

Laboratory. Da ging es dann eben auch um den Bau von Computern, auch das werden wir gleich

nochmal sehen. Und ab 1948 war er an der University of Manchester. Und ja, sein Tod am 7. Juni

1954 ist also kurz vor seinem Geburtstag gewesen. Da gibt es mehrere Varianten von, das reicht

von Selbsttötung bis ja Verschwörungstheorien und falscher Medikation von Medikamenten.

Deswegen, das einzige, was man wirklich genau weiß, ist eben 7. Juni 1954. Ja, seine wissenschaftlichen

Beiträge, das gerade waren ja wirklich so die Eckdaten einer akademischen Karriere.

Irgendwo ist man, macht man seinen Abschluss, dann promoviert man und dann geht man so durch

die Institutionen. Das, was sich inhaltlich, also wissenschaftlich bei ihm gezeigt hat,

ist zum einen, dass er sehr stark involviert war im Bau von echten Computern, also echte

Computer. Wir werden gleich Dinge sehen, die man eigentlich nicht baut. Also natürlich

gibt es dann welche, die das basteln, aber das ist nicht wirkliches Bauen und Anwenden.

Es gab halt einen Computer, der dann seit Mitte 1940 lauffähig war. Das war der Computer

mit dem Namen Bombe. Da ging es dann auch tatsächlich um die Schöpferung, der Enigma.

Dann hat er das erste Programm für den Manchester Mark I programmiert. Das war dann 1949. Und

diejenigen sind ja welche, die mich schon in der Vorlesung Berechenbarkeit und Formel

der Sprachen erlebt haben. Ein Beispiel, das ich da immer zu Tode reite, ist Programme

für Primzahlen. Und dreimal darf man raten, was das erste Programm gewesen ist, das Aaron

Turing programmiert hat. Es war ein Programm, das Primzahlen erkennt. Dann hat er, da war

er sehr tief auch in der Architektur involviert, den Rechner ACE mitdesigned und gebaut. ACE

ist das Akronym für Automatic Computing Engine. Und dieser Computer war lauffähig seit Mai

1950 und war zu der Zeit auch der schnellste Rechner, den es gab. Heute locker geschlagen

von jedem Handy. So, das waren sozusagen die Hardware-Sachen, die in die Aaron Turing involviert

waren. Eine andere, sehr berühmte Sache, oder heutzutage sehr berühmte Sache, ist 1950

veröffentlicht worden von ihm. Es wird heute gemeinhin als Turing-Test bezeichnet. Er selbst

hat es Imitation Game genannt. Und wer die Kinofilme der letzten Jahre mitverfolgt, es

gab einen Film, The Imitation Game, und Benedict Cumberbatch spielte Alan Turing und war für

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:56:11 Min

Aufnahmedatum

2022-06-23

Hochgeladen am

2022-06-30 12:07:13

Sprache

de-DE

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