So liebe Kolleginnen und Kollegen, jetzt können wir anfangen.

Ich habe gestern schon angekündigt, wir können beim Rückenmark auch ein Phänomen beobachten,

was wir im gesamten Zentralnervensystem sehen werden, nämlich die Ordnung der Nervenzellen

aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Körperteilen.

In dem Fall jetzt gerade zu den Muskeln.

Man spricht da von einer Somatotopik.

Und diese Somatotopik schaut folgendermaßen aus, wenn wir uns wieder den Querschnitt des

Muskels zeichnen.

Ganz einfach.

Vorderhorn, Hinterhorn und so.

Und im Vorderhorn sind ja die verschiedenen Motonarone, die zeichne ich jetzt einmal so.

Dreieckig ein.

So.

Die mit ihren Axonen durch die Vorderwurzel hinausgehen.

Und jetzt ist es ganz interessant zu sehen, dass diese Neuronen eine gewisse Ordnung haben.

Nämlich, und da zeichne ich jetzt so ein Männchen auf.

Nicht rot, sondern schwarz sollte ich das zeichnen, aber es wird trotzdem rot, komischerweise.

Das ist wieder dieses Phänomen.

Irgendwas funktioniert immer nicht mit diesem Zeichengerät.

Männchen, ja.

Schaut nach vorne.

Hals.

Und das hebt die Arme so hoch.

So.

Und da auch.

Bauchnabel.

Brustwarzen.

So.

Und das sind ja bekanntlich, das machen wir jetzt violett, das sind ja dann hier die Beuger.

Und auf der anderen Seite die Strecker.

Ja, wenn das der Bizeps und der Brachialis ist und auf der anderen Seite der Trizeps und so fort.

Und jetzt sind interessanterweise die Motornarone so geordnet, dass die Beuger mehr innen liegen.

Also muss ich die Strecker doch anders zeichnen.

Die machen wir grün.

So.

Und die Strecker mehr an der Peripherie dieses Vorderhorns.

Und dann noch was wichtiges.

Die Muskeln für die distale Extremität, also Hand, Fingermuskeln und so, die sind mehr lateral gelegen.

Also hier.

Und die Muskeln für die Proxial, die Motornarone für die proximalen Muskeln, insbesondere auch die Motornarone für die axiale Muskulatur.

Also alles, was hier paravertebral liegt, Autochtone, Rückenmuskulatur.

Diese Motornarone liegen relativ weit medial.

Also relativ schön geordnet, das haben wir mit verschiedensten Techniken im Laufe der letzten 50 Jahre, kann man sagen, rausgefunden.

Was bedeutet das?

Wir werden ja später von absteigenden Bahnen hören, die vom Großhirn oder vom Hirnstern auch absteigen zum Rückenmark.

Und jetzt zum Beispiel für die Willkürmotorik der distalen Extremität zuständig sind.

Für die Feinmotorik, fürs Schreiben, was Sie jetzt gerade machen, da benützen Sie gerade diese absteigenden Bahnen.

Und andererseits gibt es Bahnen, die für diese ganz einfache Grundmotorik zuständig sind oder diese Motorik steuern,

nämlich die Antischwerkraftmotorik, also dass man überhaupt sitzen, stehen können und nicht umfallen im schweren Feld der Erde.

Und diese Motorik wird vor allem von der Rumpfmuskulatur, von der Rückenmuskulatur und von den großen proximalen Muskeln bewerkstelligt.