14 - Sensomotorik: Somatotopik der Rückenmarksbahnen; Isokortex [ID:4341]
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Darf ich Sie begrüßen? Wir haben uns gestern mit dieser Frage beschäftigt, was jetzt diese somatotopische Anordnung der verschiedenen Körperregionen im motorischen und im sensorischen

Kurtex für eine Bedeutung hat. Und da sind wir drauf gekommen, dass es wichtig ist, um die Symptomatik eines Patienten, der zum Beispiel einen Schlaganfall hat,

richtig zu deuten. Überhaupt, um auf die Idee zu kommen, das könnte ein Schlaganfall sein. Dieses Thema somatotopik, also Ordnung von Nervenzellen,

von Bahnen im Zentralnervensystem, je nachdem zu welcher Körperregion sie gehören, finden wir auch auf Ebene des Rückenmarks wieder.

Und da schauen wir uns einmal die aufsteigenden Bahnen an. Machen wir wieder so eine Skizze des Rückenmarks mit der grauen Substanz.

So, unter weißen Substanz. Und dann fragen wir uns, was passiert zum Beispiel mit den Affarenzen, die jetzt mit ihren Zellen da im Spinalgang sitzen und da

reinkommen über die Hinterwurzel. Und die zum Beispiel, wenn das Affarenzen sind, aus der Haut von diesen ganzen Tastkörperchen oder die Muskelspingelaffarenzen,

also alles, was an Schnellleitenden Affarenzen, A-Alpha, A-Beta-Fasern ins Rückenmark reinkommt. Dann stellen wir fest, die Affarenzen,

die aus dem sakralen Bereich kommen, also von ganz unten, von der unteren Körperhälfte, der unteren Extremität zum Beispiel,

die sortieren sich zunächst einmal im Hinterstrang, wo sie auf derselben Seite ihres Eintretens aufsteigen, bis zu den Hinterstrankkernen, ganz medial an.

Die nächsten Affarenzen kommen aus dem Lumbalbereich. So, die haben auch dort Zellkörper im Spinalgang, Leon.

Die finden lateral von diesen sakralen Affarenzen Platz. Dann gibt es Affarenzen aus dem Thoracalbereich, also das wäre Lumbal, L, aus dem Thoracalbereich.

So, machen wir da, da haben wir mehr Platz. Die sortieren sich lateral von diesen an und dann gibt es noch Affarenzen, da habe ich wieder, naja, mache ich es blau,

aus dem Zervikalbereich. Die sind dann ganz lateral. Das heißt, Zervikal. Je nachdem wann gewisse Affarenzen, diese Bahnen zusteigen,

sortieren sie sich entweder mehr medial oder dann schrittweise weiter lateral im Hinterstrang ein. Wenn Sie in Ihren Büchern nachschauen,

werden Sie finden, der Hinterstrang wird geteilt in einen Bolschen und in einen Buradachschen Strang, Phasiculus, Dorsalis, Medialis und Lateralis.

Und auch die Hinterstrankkerne sind nur zwei an der Zahl. Ein Phasiculus Cuneatus und ein Phasiculus Grazillis.

Der Grazillis mehr für die Lumbalen und Sakralen Anteile und der Cuneatus mehr für die Thoracalen und Zervikalen Anteile.

Wichtig ist nur, dass diese Bahnen somatotopisch geordnet sind. Das ist genauso wie wenn Sie in Nürnberg oder sagen wir, nein, Sie fahren von der Peripherie,

Sie kommen aus Lichtenfels oder aus Sonneberg. Willkommen im Franken-Thüringen-Express, steigen Sie in Sonneberg zu und wenn Sie anständig sind,

gehen Sie den ganzen Waggon durch und setzen sich auf irgendeinen freien Platz im hintersten Abteil. Dann kommen die nächsten Fahrgäste in Bamberg,

wo der Zug immer geteilt wird. Die steigen zu, das sind die Lumbalen Fahrgäste. Die setzen sich dann in ihre Nähe auf die nächsten freien Plätze

und dann kommen die in Vorkheim zu steigenden und dann noch die Erlanger. Und die füllen den Waggon so schön langsam auf,

sodass die Erlanger gewissermaßen in der Nähe der Tür zu sitzen kommen und die aus Sonneberg kommen, die sind ganz hinten, die brauchen dann auch relativ lang,

bis sie wieder aussteigen in Nürnberg. Und wenn jetzt der Zug in die andere Richtung fährt und alle Leute, die von Nürnberg irgendwo ins Fränkische

oder Thüringische reisen wollen, die steigen jetzt alle ein in diesen Zug. Und das ist so ähnlich wie die absteigenden Bahnen,

die aus der Großhirnrinde kommen. Das zeichnen wir uns auch hier gleich ein. Nämlich das Gebiet des Traktus Corticus Pinalis Lateralis.

Also das eine wäre die Hinterstrandbahn gewesen. Jetzt haben wir den Traktus Corticus Pinalis Lateralis, diesen Hauptteil der Pyramidenbahn.

Also da steigen alle Fahrgäste, die, die nach Vurchheim wollen, nach Erlangen, nach Bamberg und so fort, die steigen in Nürnberg ein.

Der Zug ist voll. Und jetzt steigen natürlich die, die in Erlangen aussteigen wollen, die Zervikalen, die haben wir blau gezeichnet,

die steigen als erste aus, Zervikal. Die torakalen Fahrgäste, das sind die, die in Vurchheim aussteigen wollen, die kommen als nächste.

So, steigen in Vurchheim aus. Dann die nach Bamberg wollen, die Lumbalen, die kommen wieder als nächste.

Und die Grünen, das sind die, die ganz in den Norden wollen, bis nach Sonneberg. Die sind dann lateral.

Die steigen an den entsprechenden Rückenmarksegmenten aus. Ich habe das jetzt alles summiert in einen Rückenmarksquerschnitt ganz schematisch,

um die Somatotopik in den Bahnen darzustellen. Was hat das jetzt für einen Mehrwert?

Sie sehen schon, im Hinterstrang sind die Grünen ganz medial. Im Hinterseitenstrang, dort wo die absteigende Pyramidenbahn verläuft,

sind die Grünen, also die für die Sakralensegmenten zuständig, sind ganz lateral.

Wir haben es schon angedeutet, es gibt verschiedene Erkrankungen, die das Rückenmarkt befallen.

Und da gibt es solche, die beginnen im Rückenmarkt drinnen, es gibt verschiedenste Tumoren und andere Störungen, das brauchen wir jetzt nicht im Detail ausführen,

die mitten im Rückenmarkt anfangen, zum Beispiel hier.

Da wächst irgendein Prozess, wird immer größer.

Und drückt jetzt von innen her zum Beispiel auf den Hinterstrang. Was erreicht er als erstes, das sind diese Grünen-Anteile.

Das heißt, der Patient wird zunächst Beschwerden, Sensibilitätsausfälle, was er da in diesen Hinterstrangbahnen an Qualitäten geleitet wird,

in der unteren Körperhälfte verspüren.

Bei den motorischen Ausfällen ist es unter Umständen gerade umgekehrt, denn wenn der Prozess von innen her auf diese Bahnen zuwächst, auf die weiße Substanz,

werden die Ausfälle zunächst einmal die zervikalen Segmente betreffen, weil die blauen Bahnen geschädigt wird.

Hängt natürlich davon ab, auf welcher Höhe der Prozess ist, aber nehmen wir an, das ist ein Vorgang im Rückenmarkt, ein intraspinaler, intramedulärer Tumor,

der irgendwo oben im Zervikalmarkt entsteht.

Und die Symptome, sensorische, motorische Symptome beim Patienten, werden entsprechend der Bahnen ausfallen, die jetzt als erste betroffen werden.

Umgekehrt ist es, wenn so ein Prozess von außen, von den Meningen ausgehend, gibt der Meningiome als mögliche entzündliche Veränderungen,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:57 Min

Aufnahmedatum

2014-11-05

Hochgeladen am

2014-11-12 12:36:26

Sprache

de-DE

Tags

Sensomotorik Somatotopik Rückenmarksbahnen Isokortex
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