Ich freue mich sehr heute hier sein zu dürfen und tatsächlich ein bisschen von unserer täglichen
Arbeit im Bereich der Robotik zu Ihnen transportieren zu dürfen. Ich werde zunächst
mal beginnen einige aktuelle Entwicklungen in der Robotik aufzuzeigen. Das bezieht sich nicht
ausschließlich nur auf unsere Universität, sondern soll versuchen schon ein kompletteres Bild der
Robotik herzustellen. Danach werde ich einige unserer Forschungsschwerpunkte aufgreifen und
versuchen zu sagen, was denn für wichtige Aspekte fehlen auf dem Weg zum Personal Robot. Und es wurde
ja schon angekündigt zum Schluss, hoffe ich, dass noch die Zeit bleibt, ein Roboter System,
eines der ersten Roboter Systeme, die vielleicht unseren Alltag betreten, kurz vorführen zu können.
Ich habe den Vortrag unter den Titel Auf dem Weg zum Personal Robot gestellt. Es ist tatsächlich
eine etwas provokante Fragestellung und ich kann Ihnen auch nicht die Antwort heute Abend
liefern, ob wir bereits ganz knapp vor dem Personal Robot stehen, aber ich kann sozusagen
Analogien vielleicht aufzeigen zu einer Entwicklung, das wurde gerade im Vorwort
schon angesprochen, die wir schon öfter gesehen haben und die hier mit der Entwicklung der
industriellen Datenverarbeitung kurz dargestellt sein soll. Sie hatten nachdem Rechensysteme
erfunden wurden, ganz lange das System, elektronische Rechensysteme erfunden worden,
ganz lange diese Systeme in einem industriellen Umfeld. Die haben praktisch die damalige Alltagswelt
der Menschen nicht wirklich direkt unmittelbar tankiert, sondern waren in Büros in großen
Firmen gestanden und haben dort ihre Arbeit verrichtet. Was wir zu Beginn der 80er Jahre
1979, 1980 gesehen haben, ist, dass mit einer Vielzahl von Schlüsselkomponenten, die für diese
Rechner notwendig waren, auf einmal der Schritt passiert ist, hin zu einem Personal Computer,
einem System, was dann in einer extrem rasanten Entwicklung, wenn man sich andere Phänomene
anschaut, in einer extrem interessanten und rasanten Entwicklung, die Alltagswelt von uns
praktisch komplett umgekrempelt hat. Und da in dieser Folie steckt sowohl der Computer an sich
drinnen, der heute praktisch ubiquitär bei Ihnen vorhanden ist, wenn Sie Ihr Smartphone mit rumtragen,
da denkt gar nicht mal mehr jeder dran, dass einen Computer dabei hat. Und es haben sich
daraus Folgephänomene ergeben, wie zum Beispiel das Internet, wo jetzt zur Entwicklung des Computers
auch noch keiner dran gedacht hat. So, die Frage ist jetzt, ob Roboter, und hier ist der Wortstamm
oder die Herkunft des Wortroboters dargestellt. Roboter ist ein Begriff aus einem Theaterstück
der 1920er Jahre, das schon eine gute Vorlage zu vielen Science-Fiction-Filmen gegeben hat,
denn auch dort sind die Roboter irgendwann ihrer Arbeit überdrüssig geworden und haben sich gegen
ihre Schöpfe erhoben. Es war ein sehr populäres Stück und daher kam der Begriff Roboter. 1961 kam
man dann wirklich vom Beginn der Robotik in der Industrie sprechen, da wurde mit dem Unimate der
erste Industrieroboter bei General Motors eingesetzt. Klassisch, so wie man sich es
vorstellt, an einem Fließband, hat sehr gefährliche Arbeiten verrichtet, bei der es häufig zu
Verletzungen kam und die sehr anstrengend war. Und eigentlich bis zum heutigen Tag ist diese
Entwicklung relativ rasant vorangeschritten in Bezug auf die industriellen Roboter, aber wenn
man mal den Staubsaugerroboter außen vor lässt, haben es die Roboter noch nicht wirklich in
unserer Alltagswelt geschafft. Das heißt, sie haben heute zutage, wenn man den größten Teil
der Roboterpopulation, die es bei uns gibt, betrachtet, die Situation, dass diese Roboter
hinter Stahlkäfigen in einer Fabrik Fertigungsaufgaben realisieren. Die Frage, die ich heute Abend stellen
möchte und versuche vielleicht ein Stück weit mit ihnen zumindest zu ergründen ist, ob wir auf dem
Weg zu solchen Systemen sind, die eigentlich nichts mehr mit dem klassischen Industrieroboter
gemein haben und die für einen anderen Anwendungszweck, nämlich für die Interaktion
in unserer Alltagswelt, gebaut sind. Ein sehr schönes Beispiel, das wurde gerade in der Einleitung
schon aufgegriffen, ist das autonome Fahren. Das zeigt auch, dass die Entwicklungszyklen momentan
extrem kurz sind. Viel kürzer als wir das gewöhnt sind. Sie sehen hier 2004 die erste Robotics Grand
Challenge des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Da ging es darum, autonom 240 Meilen durch die Wüste
zu fahren, ohne menschlichen Eingriff auf einem Wüstenkurs. Das hat sehr spektakuläre Fahrzeuge
hervorgebracht. Man sieht, dass die Rechnertechnik auch nicht unbedingt klein war. Das heißt, das war
dann ein Auto, das voll gepackt war mit Computern. 2004 hat kein einziges dieser Fahrzeuge dieses
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:12:55 Min
Aufnahmedatum
2014-11-10
Hochgeladen am
2014-11-24 11:41:41
Sprache
de-DE
Vor über 30 Jahren entwickelten sich industrielle Groß- und Bürorechner zu Personalcomputern und haben dadurch unseren Alltag nachhaltig verändert. Seit Anfang dieses Jahrzehnts gibt es eine ähnliche Entwicklung auf dem Gebiet der Robotik: Robotersysteme, die seit Jahrzehnten beispielsweise in der Automobilproduktion eingesetzt werden, schicken sich an, die Fabriken zu verlassen und in neuer Form unsere Alltagswelt zu betreten. Der Staubsaugerroboter ist dabei nur ein Vorbote kommender Generationen. Ob fliegende Paketdrohne, selbstfahrendes Auto oder der robotische Assistent des Arztes – an der Schnittstelle zwischen Forschung und Produkt sind diese Systeme bereits Realität. Und die Roboter werden immer „menschlicher“: An der FAU entwickeln Ingenieure zum Beispiel künstliche Muskeln für Robotersysteme, die ähnlich den natürlichen weich und nachgiebig sind und für ein breites Einsatzspektrum im Berufs- und Alltagsleben in Frage kommen. 1979 war das Jahr des Personalcomputers. Ist 2014 das Jahr des Personalroboters?