Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So, fangen wir an. Guten Morgen. Wir haben gestern angefangen mit den experimentellen Methoden,
nachdem wir vorher ein bisschen über die Theorie geredet haben, der Wechselwirkung. Und da haben wir
gestern angefangen mit dem Wirkungsquerschnitt. Da möchte ich gerne weitermachen. Also, 2.1.
Wirkungsquerschnitt. So, und wir haben ein System, Fix Target Experiment, bei dem wir einen
Teilchenstrahl der Sorte A, Fix Target, auf eine Folie mit Teilchen der Sorte B schießen.
Manche gehen unabgelenkt durch, manche werden eben gestreut. Und dann haben wir hier unseren
Detektor. Und wir können die Anzahl der Wechselwirkungen, ist die Anzahl der Teilchen
N A, weil die Anzahl der Teilchen N B, dann geht die Fläche invers ein und der Wirkungsquerschnitt.
Und wir haben auch besprochen, dass die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit proportional
zu dem Wirkungsquerschnitt ist. Also das W ist dementsprechend proportional zu sigma A B.
Deswegen benutzen wir eben den Wirkungsquerschnitt zur Quantifizierung der Reaktionswahrscheinlichkeit.
Weil der Wirkungsquerschnitt ist in dieser Formel die Sache, die unabhängig vom Messaufbau
ist. So, was kann man sich unter dem Wirkungsquerschnitt
vorstellen? Die geometrische Interpretation ist natürlich, dass die Teilchen Streuscheiben
sind mit Radius r A und r B. Also wichtig ist, die Einheit des Wirkungsquerschnitts
ist eine Fläche. Hatten wir in der ersten, in der zweiten Vorlesung besprochen, dass
die typische Einheit für den Wirkungsquerschnitt Bahn ist. Und Bahn ist eben 10 hoch minus
28 Quadratmeter. Also die Einheit von sigma A B ist halt irgendwas wie Bahn und das ist
eben 10 hoch minus 28 Quadratmeter. Und so kommt eben die geometrische Interpretation
zustande, dass die Teilchen einfach sozusagen eine Fläche haben bezüglich einer bestimmten
Wechselwerbung. Man hat im Endeffekt ein Teilchen A und ein Teilchen B und man kann
die sich als Streuscheiben veranschaulichen. Das heißt, dass sigma A B dann so etwas wie
B und hier ist das Teilchen B. Das ist sozusagen die Veranschaulichung, was man sich unter
dem Wirkungsquerschnitt vorstellen kann. Und die Radien der Scheiben
sind eben ein Ausdruck der begrenzten Reichweite der Wechselwirkung. So, jetzt ist es natürlich
so, dass bei der elektromagnetischen Wechselwirkung, hatten wir gestern gesagt, die Reichweite
ist unendlich. Aber trotzdem kann man natürlich Teilchen bezüglich ihrer elektromagnetischen
Wechselwirkung als Streuscheiben annehmen, weil die elektromagnetische Wechselwirkung
natürlich mit 1 durch R Quadrat abfällt und man nimmt dann sozusagen einen effektiven
Radius. Also wenn sozusagen alle Wechselwirkungen eine unendliche Reichweite hätten und ihre
Wirkung nicht mit 1 durch R Quadrat abfallen würde, sondern sagen wir mal, die konstant
bleiben würde mit Abstand, dann wären natürlich, dann wären diese Scheiben natürlich extrem
groß. Gut, jetzt machen wir mal ein Beispiel dazu. Gucken wir uns den Wirkungsquerschnitt
von der Proton-Proton-Streuung an. Ja, also man hat einen Protonenstrahl und schießt
den auf ein, sagen wir mal Wasserstofftarget oder irgendwas, Target mit Protonen drin.
So, jetzt hat man gesagt, die typische Reichweite, also ich will jetzt sozusagen eine Abschätzung
des Wirkungsquerschnittes. Wir haben gesagt, die typische Reichweite der Wechselwirkung
hier. Was ist das für eine Wechselwirkung, die bei der Proton-Proton-Streuung die Hauptrolle
spielt? Elektromagnetisch, gut. Ist die eine, bitte? Die schwache Wechselwirkung auch und
die starke. Okay, genau. Wir hatten besprochen, dass die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit
mit der Koppelungsstärke proportional zur Koppelungsstärke ist und in diesem Fall gibt
natürlich die starke Wechselwirkung den größten Beitrag, weil die eben die größte
Koppelungsstärke hat, aber die anderen Wechselwirkungen tragen natürlich auch zu bei. Aber jetzt
gucken wir uns kurz mal die Reichweite der starken Wechselwirkung an und wir hatten
gesagt, dass diese Reichweite, die effektive Reichweite ungefähr dem Protonradius entspricht
und das ist 10 auf minus 15 Meter. Wir hatten besprochen, dass wir, dass eigentlich, weil
das Glur und Masse los ist, die Reichweite unendlich sein müsste, dass aber die Struktur
der starken Wechselwirkung so ist und da kommen wir noch dazu, dass die effektive Reichweite
10 auf minus 15 ist. Also würde man erwarten, dass dieses rA und rB eben irgendwie in der
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:24:45 Min
Aufnahmedatum
2015-10-30
Hochgeladen am
2015-10-30 20:39:18
Sprache
de-DE
Die Vorlesung bietet eine erste Einführung in die Kern- und Teilchenphysik.
Themen sind unter anderem:
- Einführung in experimentelle Methoden des Fachs (Wechselwirkung von Teilchen mit Materie, Teilchendetektoren, Grundlagen der Dosimetrie)
- Kernphysik (Kernaufbau und Kernmodelle, radioaktive Strahlung, Kernzerfall und Kernspaltung)
- Teilchenphysik: Nukleonen, Hadronen und Starke Wechselwirkung (Formfaktoren, Quarks und Gluonen, Erzeugung und Zerfall von Hadronen)
- Teilchenphysik: Schwache Wechselwirkung (W- und Z-Bosonen, Paritätsverletzung, CP-Verletzung, Neutrinooszillationen)