So, wir haben letztes Mal über Kleinhirnbahnen gesprochen, Kleinhirnbahnen, die vom Rückenmark ausgehen,
Spino cerebellari Bahnen und der Traktus Spino cerebellaris posterior und auch der Traktus Spino cerebellaris anterior
cerebellaris anterior bringen beide propriozeptive Information aus der unteren Extremität zum Kleinhirn,
zum Kleinhirn. Das Kleinhirn braucht aber natürlich auch Informationen, propriozeptive Informationen aus der oberen Extremität
und aus dem Kopf-Halsbereich. Wie funktioniert das? Es gibt in der Tat Kleinhirnbahnen, Spino cerebellari Bahnen,
die sich spezialisiert mit der oberen Extremität beschäftigen. Und wenn wir das so schematisch aufzeichnen,
das wäre das Rückenmark, hier oben erweitert sich das zum Hirnstamm, hier wäre etwa die Rautenkube und da zeichne ich das Kleinhirn ganz schematisch so auf.
Es gibt in der Tat einen Kern im Bereich der Medulla oblongata, der etwas lateral von den Hinterstrangkernen liegt.
Diese Hinterstrangkerne, die ich hier eingezeichnet habe, die, jetzt machen wir das so ein bisschen räumlich, das wäre der Hinterstrang,
welche die Hinterstrangbahnen weiterleiten nach Kreuzung zum Talamus und weiter zur Großhirnrinde, also unser schönes Schema vom Hirn,
das kann man wieder verwenden, Großhirnrinde, hier somatosensorischer Cortex. Und lateral von diesen Hinterstrangkernen,
der Hinterstrangkerne, ist ebenfalls in der Medulla oblongata ein Kern, der heißt Nucleus cuneatus externus oder lateral ist,
das sei synonyme Begriffe und dieser Nucleus cuneatus externus, der bekommt propräzeptive Informationen aus der oberen Extremität,
die er weiterleitet zum Kleinhirn und zwar über den unteren Kleinhirnstil, alles was aus der Medulla oblongata zum Kleinhirn ziehen soll,
geht ja über den unteren Kleinhirnstil wie auch der Tractus spinocerepilaris posterior, sodass das Kleinhirn etwas weiß
über oberere Extremität und auch aus dem Nackenbereich kommen propräzeptive Informationen zum Kleinhirn.
Die oberere Extremität habe ich hier ein bisschen deformiert gezeichnet, das soll uns aber jetzt nicht stören.
Also wir haben eine spinocerepelare Informationsmöglichkeit des Kleinhirns aus Hals, Nackenbereich und oberer Extremität.
Diese Affarenzen wie alle übrigen spinocerepelaren Bahnen, ähnlichen im Kleinhirn als Moosfasern,
genauso wie die Bahnen aus der Brücke und aus allen anderen Sinnessystemen, die zum Kleinhirn gehen.
Und dann gibt es noch eine Besonderheit und zwar in den obersten Rückenmarksegmenten, die ich jetzt ganz schematisch hier pseudo dreidimensional einzeichnen,
und zwar von den Segmenten C1 bis C4.
Da gibt es einen Kern, der liegt beidseit des Zentralkanals und heißt deswegen Nucleus cervicalis centralis.
Dieser Nucleus cervicalis centralis ist spezialisiert auf Primäraffarenzen aus dem Hals- und Nackenbereich.
Jetzt gehen wir da noch einmal zurück, damit ich das naturgetreuer zeichne, ergänzen,
weil natürlich auch diese Primäraffarenzen durch die Hinterwurzel eintreten zu diesem Nucleus cervicalis centralis.
Und dann schickt dieser Nucleus cervicalis centralis eine Bahn zur Gegenseite, die aufsteigt zum Kleinhirn und dann auch wieder die Seite kreuzt und ins Kleinhirn eintritt.
Die Seitenkreuzung erfolgt meistens im Kleinhirn drinnen selber.
Wir kennen dieses Phänomen ja schon von Tractus binocerepilaris anterior, der ja im Glombalmarkt beginnt, also aus der unteren Extremität,
Information bringt, der auch kontralateral aufsteigt und dann die Ausfahrt zum Kleinhirn gewissermaßen verpasst, bis ins Mittelhirn aufsteigt
und über den oberen Kleinhirnstiel dann zurück allerdings auch die Seite kreuzent zum y-lateralen Kleinhirn verläuft.
Also wir haben bei der oberen Extremität ein ähnliches Phänomen, wir haben einen y-lateral aufsteigenden,
zum y-lateralen Kleinhirn projizierenden Tractus cuneocerepilaris, wie man ihn nennt,
über den Nucleus coniatus externus und eine Bahn, die vom Nucleus cervicalis centralis kontralateral aufsteigt,
aber dann auch wieder die Seite kreuzt und zum Kleinhirn geht.
Dieser Nucleus cervicalis centralis, der ist deswegen interessant, weil er sehr enge Beziehungen mit dem Vestibularis-System hat,
über das wir ja anschließend gleich sprechen werden, und mit den Vestibularis-Kernen,
die ich jetzt nur so andeute, die liegen im Boden der Rautenkrube, relativ weit lateral.
Diese Vestibularis-Kerne sind auch mit diesem Nucleus cervicalis centralis eng verbunden,
und zwar in reziproker Weise. Vom Nucleus cervicalis centralis gehen Kollateralen zu den Vestibularis-Kernen
und von den Vestibularis-Kernen gehen absteigende Bahnen zum Nucleus cervicalis centralis.
Das wären also die zwei speziellen Wege, die Information aus dem Hals-Nackenbereich
und aus der oberen Extremität zum Kleinhirn transportieren.
Letztes Mal habe ich ja schon die Gliederung, eine funktionell anatomische Gliederung des Kleinhirns vorgestellt,
ganz grob, wenn das die Kleinhirnhemisphäre ist, das ist der Kleinhirnwurm.
Die Zuteilung der Kleinhirnanteile, Hemisphären versus Wurm, sieht ja so aus, dass die Hemisphären
mit der Großhirnrinde verschaltet sind über die Brücke.
Darum nennt man diese lateralen Teile der Großhirnhemisphären auch das sogenannte Pontocerebellum.
Die paramedianen Hemisphärenanteile, also die mehr medial gelegenen Hemisphärenanteile,
die sind verschaltet mit dem Rückenmark, Reziprock natürlich, und heißen deswegen Spino cerebellum.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:46:00 Min
Aufnahmedatum
2016-05-25
Hochgeladen am
2016-06-09 12:19:51
Sprache
de-DE