Wir waren ja letztes Mal im Labyrinth und heute wollen wir schauen, wie wir da wieder
rauskommen.
Dieser Ausguss, den ich Ihnen da mitgebracht habe, aus dem knöchernen Labyrinth, also
diese Hohlräume, die in den Knochen des Felsenbeins eingebaut sind, dieser Ausguss
gibt die Anatomie des heutigen Labyrinths, also des flüssigkeitsgefüllten Schlauchsystems
zwar relativ gut wieder, bis auf wenige Besonderheiten, nämlich, und die sind nicht unwichtig.
Ich zeichne das noch einmal raus.
Das ist der Bereich des sogenannten Utriculus und an Utriculus, und ich mache das jetzt
nur schematisch für einen Bogengang, sitzen die Bogengänge drauf.
An der Verbindungsstelle gibt es so eine Erweiterung, die man als Ampulle bezeichnet.
Die anderen Bogengänge spare ich mir jetzt.
Und mit dem Utriculus ist der Sacculus verbunden, der verbirgt sich hier drinnen, aber die Verbindung
ist eine relativ dünne nur.
Und an diesem Verbindungskanal hängt jetzt wiederum die Schnecke dran, so ungefähr,
so etwa.
Das heißt, dieses flüssigkeitsgefüllte System kommuniziert allerdings, und das ist
möglicherweise ein Grund, stelle ich mir zumindest vor, damit die Schnecke, also unser eigentlich
Gehörorgan, nicht ständig aktiviert wird durch alles, was da im Labyrinth, also im
Gleichgewichtsorgan passiert, ist die Verbindung relativ eng, sonst würden wir praktisch bei
jeder Kupftreung, würden wir irgendeinen Ton hören, das würde uns wahrscheinlich verrückt
machen.
Diese Verbindung der Schnecke mit dem Labyrinth nennt man übrigens den Ductus Reuniens, der
Verbindungsgang, Ductus Reuniens.
Mit der Schnecke wollen wir uns ja bei passender Gelegenheit beschäftigen.
Aber wichtig ist, dass dieses heutige Labyrinth von Flüssigkeit gefüllt ist, der sogenannten
Endolympe.
Und die Endolympe spielt jetzt, wenn wir uns über die Funktion, die Funktionsweise des
Bogengangssystems unterhalten wollen, eine wesentliche Rolle.
Endolympe.
Die Flüssigkeit, die das knöchene Labyrinth ausfüllt und in der jetzt dieses heutige Schlauchlabyrinth
wieder schwimmt gewissermaßen, wäre die Perilympe.
Ich glaube, die Begriffe habe ich letztes Mal auch schon genannt.
Perilympe.
Letztes Mal haben wir dann gesagt, im Bereich des Utriculus und des Sacculus sind die sogenannten
Makule eingebaut.
Eine Makula ist praktisch so ein Kissen, da sind diese Sinneszellen drinnen mit den Fortsätzen,
den Kinozilien und den Steriozilien und so fort.
Und je nachdem, wie jetzt diese Fortsätze, die als mechanosensorische Strukturen wirken,
ausgelenkt werden, in welche Richtung, gibt es jetzt eine gesteigerte oder eine verminderte
Erregung, die über den achten Hirnnerv weitergeleitet wird.
Da sitzen solche oft so kelchförmige synaptische Verbindungen dran und über die bipularen Ganglienzellen
des Vestibularganglions, Ganglion vestibulare achter Hirnnerv, wird diese Erregung weitergeleitet.
Und da haben wir gesagt, diese Galertmasse, in die jetzt diese Sinneshärchen hineinragen,
die wird bedeckt von solchen Kristallen, den sogenannten Statukonien und je nachdem, in
welche Richtung durch eine Linearbeschleunigung diese Statukonien verschoben werden, wird
diese Galerte entweder in diese Richtung mitgezogen durch eine Beschleunigungskraft, die in die
Richtung geht und die Kinozilien und Steriozilien werden in diese Richtung ausgelenkt.
Es erfolgt eine Transmitterfreisetzung von den Sinneszellen auf die afferente Nervenfaser
und es entsteht ein Aktionspotenzial oder eine Steigerung der Frequenz dieses Aktionspotenzials.
Wenn die Auslenkung in die andere Richtung erfolgt, also weg von dem Kinozilium, dann
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:44:26 Min
Aufnahmedatum
2016-05-27
Hochgeladen am
2016-05-31 12:10:54
Sprache
de-DE