2 - Makroökonomie [ID:6753]
50 von 849 angezeigt

Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ja, dann begrüße ich Sie zur heutigen Vorlesung Makroökonomie. Sie haben letzte Woche vor allem

gehört das Thema Konsum und da im Wesentlichen drei wirkliche Konsumtheorien und einen relativ

knappen Ansatz, nämlich das mikroökonomische Konsumentscheidungsmodell, die Lebenszyklushypothese

und die Theorie des permanenten Einkommens und dann das noch sehr einfache Keynesianische

Konsummodell, das Sie zumindest mal kurz gesehen haben, das später in dieser Vorlesung wieder

auftauchen wird. Es ist noch ein bisschen was von dem Thema Konsum übrig, um dies im Folgenden

da noch geht. Das eine ist, wenn Sie die Konsumtheorien sich betrachten, haben Sie in allen eigentlich

Unsicherheitsparameter drin. Sie wissen bestimmte Dinge nicht, die für die Konsumentscheidung

relevant sind. Sie kennen zwar eine statistische Lebenserwartung, aber Sie wissen ja für sich

individuell nicht, ob diese Lebenserwartung zutrifft oder nicht. Wenn Sie bei der Lebenszyklushypothese

sind, Sie wissen das zukünftige Einkommen grundsätzlich nicht. Sie haben möglicherweise

darüber Prognosen, wie sich Ihr Einkommen entwickeln wird. Sie wissen es aber nicht,

Sie können krank werden. Es kann irgendwas in Ihrer Familie sein, weswegen sich die Einkommenssituation

ändert, alles Mögliche. Das können Sie weiterführen in die Situation von Unsicherheiten, die man

einbauen kann. Das hat eine relevante Implikation im Themenbereich Konsum, die eine makroökonomische

Bedeutung hat. Das ist das, was ganz unten steht, nämlich die Frage Vorsorgesparn, manchmal

dann auch zugespitzt als Angstsparn formuliert. Wenn es Gründe gibt, dass sich bestimmte Annahmen

ändern, die Sie getroffen haben, kann das Reaktionen auf das Konsumverhalten und umgekehrt

dann auf die Sparteiligkeit auslösen. Eine der, das makroökonomisch bedeutende ist, dass das

häufig in Wirtschaftskrisen, also in Rezessionen passiert. Und zwar deswegen, weil sich dann Erwartungen

ändern. Wenn Sie einen Konjunkturabschwung oder gar eine Rezession haben, dann steigt die

Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden. Damit ändert sich die Erwartung über das zukünftig

zu erzielende Einkommen, weil wenn Arbeitslosigkeit eintritt, ist das Einkommen geringer. Diese

Änderung der Erwartungen kann zur Folge haben, dass volkswirtschaftlich mehr gespart wird.

Das ist makroökonomisch die größte Bedeutung dieses Punktes Unsicherheit, weil das bedeuten

kann, dass sich Wirtschaftskrisen selbst verstärken, weil sie diesen Spareffekt haben. Sie haben

sowieso schon einen konjunkturellen Abschwung. Jetzt reagieren die Haushalte, indem sie mehr

sparen und weniger konsumieren. Das heißt, dass eine weitere Komponente der gesamtwirtschaftlichen

Nachfrage, nämlich der private Konsum dadurch fällt. Das heißt, dass insgesamt die Güternachfrage

in ihrer Volkswirtschaft weiterfällt und das kann dann in der Konsequenz bedeuten, dass

sich die Wirtschaftskrise noch mal verstärkt. Deswegen hat gerade diese Frage Vorsaugesparen

oder Angstsparen, wenn man es dann weiterführt, eine große makroökonomische Bedeutung. Daneben

ist es immer eine interessante Komponente, die eine Rolle spielt. Es steht dann eines

oben drüber. Die spannende Frage, wann ändert sich eigentlich der Konsum an sich schon da,

wenn sie nicht erst dann, wenn ein bestimmter Einkommenzufluss eingetreten ist, sondern

schon dann, wenn sie sicher davon ausgehen können oder mit hoher Wahrscheinlichkeit davon

ausgehen können, dass das passiert. Wenn sie wissen, sie erhalten irgendwann einen bestimmten

Geldbetrag, das klassische Beispiel sind immer Erbschaften. Sie können aber auch schon wissen,

dass sie eine Einkommenserhöhung in der Zukunft bekommen, dann kann sich schon sofort das

Konsumverhalten ändern. Auch das ist schon mal in die umgekehrte Richtung makroökonomisch

zumindest versucht worden. Bis jetzt streiten sich die Empiriker, ob es dann auch geklappt

hat. Das war die letzte Mehrwertsteueranhebung 2007. Ist sie dann durchgeführt worden, wenn

ich mich gerade richtig erzähle. Ich erinnere, es ist aber schon 2005 angekündigt worden.

Eines der Argumente war, sie waren damals in einer eher schlechten konjunkturellen Situation,

wollten trotzdem die Steuere erhöhen. Eines der Argumente war, vielleicht klappt es ja,

das weil alle wissen, dass die Mehrwertsteuer steigen wird, dass es Vorzieheffekte beim

Konsum gibt, die tatsächlich dann auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wirken. Jetzt

hat es in dem Umfeld einen Wirtschaftsaussprung gegeben, niemand weiß, ob es wirklich an

der Mehrwertsteuererhöhung, also an dieser Vorgehensweise der Mehrwertsteuererhöhung

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:25:35 Min

Aufnahmedatum

2016-10-25

Hochgeladen am

2016-10-26 09:30:19

Sprache

de-DE

Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen