Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ich grüße Sie zur Vorlesung Makroekonomie wieder einmal, offensichtlich auch hier in etwas
kleinerem Rahmen als zuletzt. Was für diejenigen, die nicht da sind, wirklicherweise ein bisschen
problematisch werden kann, weil wir heute tatsächlich in den Kern dieser Veranstaltung
einsteigen, nämlich die makroekonomischen Modelle. Aber bevor wir dahin kommen,
ist noch ein bisschen was offen aus dem Themenbereich Handelspolitik. Die Folie
habe ich beim letzten Mal schon diskutiert, die ist nur noch mal als
Hinweis offen. Sie erinnern sich, hoffe ich zumindest, an die letzte Veranstaltung.
Grundsätzlich geht ökonomische Theorie davon aus, dass Handel vorteilhaft für
die Volkswirtschaften ist. Das ein bisschen zentrale Argument hier ist,
dass die Formulierung, dass Handel für die Volkswirtschaft vorteilhaft ist,
noch nicht zwingend heißt, dass Handel für jeden einzelnen in der
Volkswirtschaft vorteilhaft sein muss und dass genau das potenziell der Grund ist,
warum Freihandel im internationalen Kontext durchaus auch umstritten ist.
Sie kennen die Debatten um TTIP, CETA, um das nordamerikanische Freihandelsabkommen,
auch um den Niveauaustritt der Briten, auch die haben unter anderem darüber diskutiert.
Gut, trotzdem hat es eine starke Liberalisierung des Außenhandels gegeben seit dem Zweiten Weltkrieg.
Das ist für die, wenn Sie auf Europa blicken, natürlich die Entwicklung hin zur heutigen Europäischen Union,
die in den 1950er Jahren angefangen hat mit den sogenannten römischen Verträgen,
unter anderem der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, der Montanunion etc.,
die sich dann weiterentwickelt hat, über diverse Zwischenschritte zu dem,
was wir heute als Europäische Union kennen, als nicht nur, aber eben auch eine Freihandelszone und Zollunion,
die die Europäische Union ist.
Daneben ist sie auch ein relativ für Politologen relativ interessantes Staatengebilde,
aber das hier ist ja nicht die politologische Vorlesung, die sich mit der Europäischen Union befasst.
Hier ist es die zentrale Botschaft, das ist auch eine Freihandelszone einschließlich der Währungsunion,
die sich mittlerweile in Teilen der Europäischen Union befindet.
Sie haben weltweit die 1995 entstandene Welthandelsorganisation, WTO,
die aus einem Abkommen über Handel und Zölle von 1948 hervorgegangen ist.
Eigentlich hätte sie damals schon gegründet werden sollen, aber die WTO hat eine lange Geschichte der Uneinigkeit.
Deswegen hat es bis 1995 gedauert, bis die WTO tatsächlich entstanden ist als Organisation.
Davor gab es eben den GATT-Vertrag, der ein internationales Handelsabkommen schon gewesen ist,
der ist dann ergänzt worden durch einen Vertragsschluss über den Handel mit Dienstleistungen, den sogenannten GATT-Vertrag
und die Übereinkunft über internationale Eigentumsrechte an geistigem Eigentum,
die 1995 hinzugetreten sind zum GATT-Vertrag und daraus hat sich dann die WTO geformt,
die mittlerweile fast alle Staaten der Welt umfasst.
Seit China und Russland beigetreten sind, die nachträglich beigetreten sind, haben sie im Endeffekt alle großen Akteure dabei.
Ein paar kleine Staaten gibt es, die nicht WTO-Mitglied sind.
Aber die großen sind mittlerweile eigentlich alle dabei.
Und sie haben natürlich eine ganze Reihe von bilateralen, multilateralen Handelsabkommen,
die Nordamerikanische Freihandelszone, die sie da haben, die Südostasiatische Handelsgemeinschaft Asien,
Mercosur, das ist die lateinamerikanische Freihandelszone, die unterschiedliche Ausprägungen in der Intensität haben.
Weil sie unterschiedliche Definitionen haben, das kann eine reine Vereinbarung
über gemeinsame Standards sein, das kann eine reine Vereinbarung über Zolle und Zollhöhen sein,
bis eben zu dem, was sie als Europäische Union kennen, die so ein bisschen die stärkste Form,
wenn sie im Handelsbereich sind, weil sie da ja tatsächlich eine internationale Instanz haben,
die sehr weit in die nationalen Gesetzgebungen hineingreift,
weil sie Vorgaben über alles Mögliche machen kann bei den Bereichen, die vergemeinschaftet sind in der Europäischen Union.
Und wie gesagt, bilaterale Handelsabkommen haben sie auch.
Ich glaube, allein Deutschland hat irgendwie 200 davon, irgendwo in der Größenordnung, aber nageln Sie mich nicht drauf fest.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:24:37 Min
Aufnahmedatum
2016-11-15
Hochgeladen am
2016-11-15 16:00:28
Sprache
de-DE