1 - Bike, Bahn, Beamen: Wie gestalten wir die zukünftige Mobilität? [ID:48592]
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Jeden Moment beginnt die Zukunft aufs Neue.

Wir alle gestalten sie.

Wie aber wollen wir in 2050 oder gar 100 Jahren leben?

Wie ändern Technologien, wie künstliche Intelligenz, den Blick auf Gesellschaft und jeden einzelnen?

Welche ethischen Fragen stellen sich?

Fragen befragen.

Wir haben Redebedarf und möchten mit ihnen sprechen.

Sie, das sind interessierte Bürgerinnen, die uns mit ihrer Erfahrung und ihren Fragen weiterbringen,

wie das sind Experteninnen, die mit ihrem Fachwissen zum gelingen des gemeinsamen Projekt Zukunft beitragen.

Organisiert wird die Reihe von deutschen Museum Nürnberg, dem Zukunftsmuseum und dem FAU-Kompetenzzentrum für interdisziplinäre Wissenschaftsreflexion kurz zivis.

Lassen Sie uns gemeinsam übermorgen nachdenken.

Herzlich willkommen zum Zukunftsplausch.

Ich muss zuerst ein bisschen Werbung in eigener Sache machen.

Und zwar machen wir den Zukunftsplausch Mobilität, natürlich, weil uns danach ist, aber es gibt natürlich auch einen Anlass.

Und zwar eröffnet nächste Woche hier im Haus System statt Neue mit einem veränderten Mobilitätsbereich.

Es könnte heute natürlich gar nicht besser passen, dass Wertkanzler, Herr Hildebrand, Frau Diel und Herr Rubelido da sind, um genau über dieses Thema zu diskutieren.

Sie haben auf ihren Plätzen Blöcke und Stiftige gefunden, nicht weil sie, wie im amerikanischen Gerichtsals Gitzen von uns anfertigen sollen, sondern sie sollen Fragen notieren.

Immer wenn Sie etwas im Gespräch, etwas Fragen wollen, schreiben Sie sich auf, weil wir machen nämlich am Ende eine halbe Stunde Fragerunde.

Und damit alle gleichberechtigt sind, kurratieren wir diese Fragen etwas.

Das heißt, wir sammeln die Blöcke ein und stellen sowohl Ihre Fragen, aber auch die Fragen, die im Chat auftauchen.

Jetzt wird es Zeit, dass ich unsere Gäste noch mal ein bisschen näher vorstellen.

Ich gehe gegen den Urzeiger Sinn und beginne mit Dr. Wertkanzler, dem Leiter, Moment, mal unterlagen noch mal kurz sortieren, dem Leiter der Forschungskruppe, digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung.

Herr Kanzler, da können Sie gleich noch mal ein paar Worte dazu sagen, was es bedeutet. Herr Kanzler ist Mobilitätsexperte und schafft, die wissenschaftliche Grundlage für das, was später Kathiadiel braucht, um ihre Bücher zu schreiben.

Kathiadiel ist Autorin, Podcasterinnen und ebenfalls Mobilitätsexperte. Und ich freue mich sehr, dass die beide heute hier sind.

Um dem auch etwas entgegenzustellen, haben wir irgendein Hildebrand hier vom ADAC Nordbayern.

Aber ich habe schon gelernt, so entgegengestellt ist es gar nicht, weil in vielen haben wir doch dann wieder wahrscheinlich ähnliche Ansichten und am Ende, was man sich irgendwo in der Mitte treffen.

Herr Hildebrand, leitet die Arbeitsgruppe Verkehrtechnik und Umwelt im ADAC Nordbayern.

Last but not least, sitzt hier noch Manuel Rebledo, Geschäftsführer von Inzert Effekt, New Mobility, eigentlich ein guter Name für ein Unternehmen.

Dann eine sehr gute Idee hatte, nämlich eine App für Mobility-SR-Service zu machen. Mehr dazu gleich.

Herr Kanzler, ich würde gerne mit Ihnen beginnen. Und zwar habe ich in Ihrem Lebenslauf gesehen, dass Sie sich der Mobilität schon sehr lang verpflichtet haben.

Das ist nichts, wofür Sie sich erst gestern entschieden haben, sondern Sie haben schon in den 90er Jahren, haben Sie sich dem Thema gewidmet.

Und was mich jetzt interessiert ist, was ist das, was Sie fasziniert? Warum, das Thema Mobilität und warum bis heute?

Ja, der so angefangen hat, dass ich mich damit mit technischen Dingen beschäftigt habe. Warum hat sich der Dieselmotor durchgesetzt und der Wankel nicht?

Warum haben wir die Quartitasatur, obwohl wir genau wissen, aus vielen Studien, dass das eine ziemlich blödsinnige Anordnung von Tastatoren sind?

Und das ist sozusagen eine technikistorische, technigenetische, sichte Dinge gewesen. Warum haben sich bestimmte Dinge durchgesetzt und anderen nicht?

Das hat mich an Anfang interessiert und dann bin ich dann von der Antriebstechnik aus Auto gekommen und dann auf den Verkehr.

Was jetzt seit geraumer Zeit das ganze Thema noch wirklich sehr, sehr dynamisch und fasziniert macht, ist, dass wir es eben mit einem Problem tun haben.

Und zwar mit dem großen Elefanten im Raum und der heißt, wir haben zu viel Autos. So, ganz simpel, wir haben zu viel Autos und finden das aber irgendwie völlig normal.

Und das ist schon phänomen. Wie kann es sein, dass ich sozusagen ein System, das ist ja das Automobilis hier, ist ja nicht nur diese kleine Blechdose, die 12 Kreditmeter, das haben wir da drin, braucht, um überhaupt stehen zu können.

Das tut sie bekanntlich, wissen wir alles, ne, 23 Stunden und 10 Minuten am Tag, all diese Dinge. Aber warum setzt sich das durch? Und warum finden alle das völlig normal und selbstverständlich?

Und in dem Moment, wo man daran krassst und sagt, wir könnte das doch vielleicht anders organisieren und könnte woriedtet ganz anders denken, dass dann erst mal eine Abwehr oder ein Skepsis oder ein besten Fall, sowas wie unverständnis entsteht.

Ich will nur ein Beispiel nennen, um gleich auch in die Diskursum zu kommen. Wir haben verkürzt einen Umfrage gemacht in Berlin, in einem Innenstadt bezieht, wo viele Leute gar kein Auto haben.

Und wo wir gesagt haben, lass uns doch damals, weil es eh alles so eng ist, ein Teil dieser Parkplätze jetzt wegnehmen als private Stellplätze und da was anderes machen, Blumenkübel, Enzygeln, Mehrfahrradabstellplätze und so weiter.

Und da haben wir dann die Leute gefragt, die dort wohnen und die die in Auto haben gesagt, dann darf ich das geht nicht, weil wir mussten ja weiter weg, um überhaupt ein paar Platz zu finden, ich müsste vielleicht einen Parkplatz mieten, ganz schrecklich,

müsste irgendwie dafür zahlen, dass ich jetzt umsonst habe. Aber wir haben auch die und das war ja die Mehrheit gefragt, die gar kein Auto haben.

Und von denen haben viele gesagt, ja, das geht doch gar nicht, wo sollen die Leute haben, Leute wie die in Autos hin?

Und dass dieser Art von Empathie ist einfach ein Phänomen, was erklärungsbedürftig ist. Wie kann das sein, dass Leute offen gegen ihre Interessen argumentieren, sich in eine Situation reindänken, in der sie gar nichts davon haben?

Und damit letztlich auch zu den Gehörn, die sagen wir, wir wollen das nicht offen ablehnen, aber die sehr skeptisch sind gegenüber einer solchen Umgestaltung des öffentlichen Raums.

Das sind zu Phänomene, die kann man nur so zoologisch, psychologisch, historisch erklären und die kann man erst dann, wenn man das ein bisschen besser verstanden hat, glaube ich, kann man überhaupt erst sich fragen, welche Hebel können wir den Ansätzen, um diese Wirklichkeit zu ändern?

Ja, eigentlich faszinieren diese falsche Empathie, welche Hebel gibt es denn? Frau Tio, ist Ihnen diese Empathie auch schon begegnet, diese falsche Empathie?

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:33:14 Min

Aufnahmedatum

2023-04-18

Hochgeladen am

2023-06-21 18:16:04

Sprache

de-DE

Unsere Welt ist in Bewegung – und gleichzeitig steht sie im Stau. Mobilität ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, erzeugt aber auch Verkehrsstress und belastet die Umwelt. Daher entwickeln Startups neue Formen der Mobilität: emissionsfrei, jung, innovativ. Es entstehen bunte Mobilitäts-Fantasien und alles scheint denkbar. Mit der Spiegel-Bestsellerautorin Kajta Diehl, dem Mobilitätsforscher Dr. Weert Canzler, dem Jung-Unternehmer Manuel Robledo sowie Jürgen Hildebrandt vom ADAC, stellen wir die heutige Mobilität auf den Prüfstand und diskutieren zukünftige Lösungen.

 

Gäste:

Katja Diehl, Autorin, Podcasterin und Verkehrswende-Aktivistin

Dr. habil. Weert Canzler, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Manuel Robledo, Gründer & CTO von insertEFFECT GmbH

Jürgen Hildebrandt, Leiter Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC

 

Moderation:

Jana Grasser, Kuratorin am Deutschen Museum Nürnberg

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