1 - Einblick in die Funktionsweise des Immunsystems [ID:1873]
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Diese Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Auch ich begrüße Sie recht herzlich zu der heutigen Einführungsvorlesung,

die wirklich eine Einführung sein soll, denn Sie werden noch einige spannende Vorlesungen in den

nächsten Wochen hören, die genau auf dieser Vorlesung aufbauen. Heute geht es also über einige

erste Einblicke in die Funktionsweise des Immunsystems und auch in gewisser Weise in

die Immunologie. Impfungen generell sind eine der großen Erfolgsgeschichten, denke ich,

der Immunologie. Was Sie hier sehen, ist, dass eigentlich egal, gegen welche der

bekannten Kinderkrankheiten, wie beispielsweise eben Masern oder hier auch natürlich Polio,

Diphtherie, das ist innerhalb kürzester Zeit nach Einführung der Vakzine, der Impfung,

zu einem dramatischen Einbruch der gemeldeten Erkrankungen kam. Hier wird natürlich heute

noch geimpft, da durchaus noch diese Viren in der Population prävalent sind. Aber Sie sehen,

dass was man eigentlich aus diesen Ergebnissen ableiten kann, ist, dass es so etwas geben muss

wie ein immunologisches Gedächtnis. Das heißt also, wenn der Körper einmal mit einer, mit der Form

eines bestimmten Mikroorganismus, und es muss nicht mal die Patogeneform sein,

es kann ein verwandter Mikroorganismus sein, denken Sie an Kupocken oder es kann ein abgetöteter

Erreger sein, denken Sie an Polio, Schluckimpfung beispielsweise, kann der Körper diesen erkennen

und er kann sich merken, dass dieser Erreger schon mal da war. Und er kann dann, hat dann Mechanismen,

und die werden wir heute besprechen, durch die er verhindern kann, dass es bei einer zweiten

Begegnung mit dem Erreger überhaupt noch zu einer Erkrankung kommt. Sie werden noch infiziert,

aber sie merken es gar nicht mehr. Also bevor der Erreger eine Erregerlast erreicht, die sie krank

machen würde, kommt es zu einer Elimination. Wir sind bei weitem noch nicht so weit, dass wir sagen

können, alle verschiedenen Arten von Viren und oder viralen und bakteriellen Erkrankungen sind

unter Kontrolle. Denken Sie beispielsweise an HIV, zumal ein Immundeffizienzvirus oder ein

Tuberkulose, hier sind wir noch weit davon entfernt, effektive Impfungen zur Verfügung zu haben. Und es

ist ein aktives Forschungsfeld und es kann nur gelöst werden durch eben viel, eine ganze Reihe

von grundlegenden oder von einem besseren grundlegenden Verständnis der Funktionsweise

des Immunsystems. Denn es heißt nichts anderes, wenn Sie keine Impfung haben oder an diesen

Krankungen weiterhin erkranken, ist, dass diese Erreger es geschafft haben, das Immunsystem zu

umgehen. Und ein Verständnis dieser Mechanismus, dieser Mechanismen, die diese Erreger entwickelt

haben, führt natürlich auch dazu, zum einen zu einer Möglichkeit jetzt zu impfen, aber auch

eben überhaupt die Schwachstellen des Immunsystems besser zu verstehen. Schauen wir uns jetzt mal

eine gewisse Gliederung des Immunsystems an und zwar aus evolutionärer Sicht. So können wir zwei

Teile des Immunsystems unterscheiden, einmal einen evolutionär älteren Teil, den sieht man in Teilen

in Insekten, auch schon weitaus früher in Nestletierchen oder in Schwämmen hat man jetzt

in neuster Zeit auch schon einige oder einige Teile dieses angeborenen Immunsystems gefunden.

Das besteht im Wesentlichen aus einer sogenannten löslichen Komponente, also keiner zellulären,

einer löslichen Komponente, sind Eiweißstoffe, die im Blut, im Serum in sehr hoher Konzentration in

einer inaktiven Form vorliegen, das Komplementsystem, wenn wir nachher noch näher besprechen. Zum anderen

dann einige sehr wichtige Zelllehrerkomponenten, die sehr interessante Namen haben, wie natürliche

Killerzellen, die auch schon in gewisser Weise ihre Funktion ein bisschen beschreiben sollen,

neutrophile Granulocyten oder Makrophagen, eben die klassischen Fresszellen, von denen

sie vielleicht schon mal was gehört haben, des Immunsystems. Der wichtige Punkt ist hierbei,

dass diese sowohl die löslichen Komponenten als auch die zellulären Komponenten an den möglichen

Infektionsorten bereits vorhanden sind, das heißt beispielsweise in der Lunge, unter den Schleimhäuten,

unter der Haut, das heißt überall da, wo es durch eine Verletzung zu einer Infektion kommen kann,

sind diese Zellen in großer Menge vorhanden und können somit sofort reagieren am Ort der

Infektion. Der wichtige Mechanismus hier, den man aufklären konnte, ist, dass diese Zelltypen eine

ganze Reihe von pathogen-spezifischen Rezeptoren tragen. Was heißt das? Im Laufe, und man stellt

sich vor, dass es im Laufe der Koevolution mit Mikroorganismen natürlich, denen der Mensch schon

seit jeher ausgesetzt war, zur Ausbildung bestimmter Eiweißstoffe gekommen ist, die auf der Oberfläche

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:28:19 Min

Aufnahmedatum

2011-05-11

Hochgeladen am

2011-11-16 13:08:46

Sprache

de-DE

Der Vortrag gibt einen ersten Überblick über die Funktionsweise des Immunsystems im Falle einer Infektion. Nach einem historischen Rückblick auf die Anfänge immunologischer Forschung werden die molekularen und zellulären Mechanismen beschrieben, die an einer Immunantwort beteiligt sind.
Grundsätzlich kann man das Immunsystem in einen angeborenen und adaptiven Teil untergliedern. Beide Teile des Immunsystems bestehen aus verschiedenen Komponenten, deren Funktion im Rahmen des Ablaufs einer Immunantwort erläutert wird. So sind das Komplement-System und Freßzellen essentielle Bestandteile des angeborenen Immunsystems. Antikörper-produzierende B-Zellen und Virus-spezifische T-Zellen sind wichtige Vertreter des adaptiven Immunsystems. Nur die Zellen des angeborenen Immunsystems sind in der Lage, ein immunologisches Gedächtnis zu bilden und damit die erneute Infektion mit dem gleichen Erreger zu verhindern. Somit stellen diese Zelltypen die Grundlage für die Wirksamkeit von Impfungen dar.
Ziel dieses Vortrages ist es, ein grundlegendes Verständnis einer normalen Immunantwort zu vermitteln und damit die Zuhörer auf die darauf folgenden Vorträge über Autoimmunität und Krebstherapie vorzubereiten.

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