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Sehr geehrter Herr Honecke, sehr geehrter Herr Neb, Sprecher des Departements der Mathematik,

lieber Emil als Leiter des lokalen Orga-Teams hier in Erlangen, sehr geehrter Herr Dr. Lenze

als Vertreter der DFG, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste. Es ist mir als

Präsident der Deutschen Mathematikervereinigung eine außerordentliche Ehre und Freude, Sie heute

anlässlich der zweiten GAUS-Vorlesung in diesem Jahr begrüßen zu dürfen. Die DMV ist die größte

Fachgesellschaft für Mathematik in Deutschland und zählt aktuell ca. 5000 Mitglieder. Zu den

vielen Aufgaben der DMV gehört auch, das Bild der Mathematik in der Gesellschaft weiterzuentwickeln.

Das Thema ist nicht neu und schwierig zu fassen. Zu den erfolgreichsten Maßnahmen, um dieses Ziel

zu erreichen, gehört zweifellos die vor etwas mehr als 20 Jahren ins Leben gerufene Vortragsreihe

der GAUS-Vorlesungen. Das Konzept wurde 2001 durch den damaligen Präsidenten der DMV,

Herrn Gernot Stroot, der heute unter uns weilt, was mich sehr freut, entwickelt und feierte am

30. April 2002 in Leipzig Premiere. Seitdem schicken wir unseren Titanen, Karl Friedrich

GAUS, quer durch Deutschland zu Weilen auch ins benachbarte Ausland und feiern zweimal pro Jahr

in seinem Namen ein Fest der Mathematik. Das Renommee der Vortragenden und die Exklusivität

der Vortragsorte belegen eindrucksvoll die Bedeutung dieser Vortragsreihe. Darunter befinden sich

Fields-Medaillisten, Leibniz-Preisträger und Leibniz-Preisträgerinnen, Preisträgerinnen

des Wolf Prizes in der Mathematik, Mitglieder der wichtigsten Akademien in Europa und Fellows of

the American Mathematical Society, um nur ein paar Glanzlichter zu setzen. Anlässlich eines

Vortrages vor einem allgemeinen Auditorium, also nicht für Mathematikerinnen und Mathematiker

gedacht, habe ich kürzlich einen Vortrag genau über das Bild der Mathematik halten dürfen.

In der Vorbereitung zu diesem Vortrag habe ich nochmals Hans Magnus Enzenberger wunderbaren

Artikel, Zugbrücke außer Betrieb, die Mathematik im Jenseits der Kultur, eine Außenansicht. Aus

dem Jahre 1988 erschienen in der FAZ gelesen. Viele von ihnen werden diesen Artikel kennen.

Auch wenn Enzenberger mit feiner, impliziter Kritik an den Mathematikerinnen und Mathematikern

nicht spart, wenn er etwa festhält, dass mehr als früher sich die Mathematiker bewusst sind,

dass ihre Kathedrale nie fertiggestellt werden kann und dass es für dieses Werk nicht einmal

einen lückenlosen Bauplan geben kann. Er fährt fort. Viele sind sogar bereit, mit Nicht-Mathematikern

zu reden. Und doch versucht Enzensberges Text an vielen Stellen, den Dialog zu befördern. Etwa,

wenn er schreibt, auch für mich bleibt die Zugbrücke zu ihrer Insel hochgezogen. Das hindert

mich jedoch nicht daran, den einen oder anderen Blick auf das andere Ufer zu werfen. Lassen Sie

mich diesen Gedanken aufnehmen und mein heutiges Hauptanliegen klar formulieren. Wir müssen über

Mathematik, wir müssen über mathematische Ideen, wir müssen über wissenschaftliche Erfolge und wir

müssen über Persönlichkeiten in der Mathematik sprechen, um die Attraktivität unserer Wissenschaft

für Interessierte auf der anderen Seite der Zugbrücke zu erhöhen. Das ist meine feste Überzeugung.

Der heutige Anlass ist deshalb sehr wichtig für die Mathematik und ihr Bild in der Gesellschaft.

Ein Kolloquium mit zwei inspirierenden Vorträgen, die Einblicke in spannende Gebiete der Mathematik

ermöglichen und die Verleihung des von Kavanpreises durch die DFG. Dafür bin ich in doppelten Sinne sehr

dankbar. Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass wir heute dieses

feste Mathematik feiern können. Explizit möchte ich Bernhard Hanke danken, der seit vielen Jahren

als Beauftragte der DMV für die Gauss-Vorlesung äußerst segensreich wirkt. Ich bedanke mich

ebenfalls beim Kollegen Emil Wiedemann, der die lokale Organisation hier so perfekt vorbereitet hat.

Und schließlich danke ich Ihnen, geschätztes Auditorium, für Ihre Aufmerksamkeit. Vielen Dank.

Presenters

Prof. Dr. Joachim Escher Prof. Dr. Joachim Escher

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:06:08 Min

Aufnahmedatum

2024-12-06

Hochgeladen am

2024-12-10 12:45:26

Sprache

de-DE

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