Vielen Dank, lieber Herr Kollege Escher, für die freundlichen Begrüßungsworte. Auch ich darf Sie,
sehr geehrte Damen und Herren, im Namen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen,
Nürnberg sehr herzlich zur 42. GAUS-Vorlesung hier am Standort in Erlangen ganz herzlich begrüßen.
Als wir in der Universitätsleitung diskutiert haben, wer übernimmt das Grußwort, habe ich
natürlich gleich Ja gesagt. Ich bin von der Ausbildung her Informatiker und habe auch sehr
gerne mich mit den Arbeiten von GAUS beschäftigt. Insofern war es mir eine ganz besondere Freude,
dieses Grußwort hier heute zu übernehmen. Als ich dann gehört habe, dass die Zahl 42 noch
im Spiel ist und als Informatiker weiß man, dass das die Lösung aller Probleme ist, war es mir
natürlich eine doppelte Freude. Lieber Herr Kollege Escher, Sie haben gerade Hans Magnus von
Enzensberger zitiert. Die meisten wissen nicht, dass Herr Hans Magnus Enzenberger hier in Nürnberg
aufgewachsen ist, an unsere Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Nürnberg studiert hat und 1955 auch den
Doktortitel an unserer Universität erworben hat. Insofern ist es mir eine besondere Freude, dass Sie
auf einen Alumnus unserer Universität zurückgegriffen haben. Aber wenn man schon über Alumni unserer
Universität spricht und Professorinnen und Professoren, die hier gewirkt haben, da gibt es im
Bereich der Mathematik auch ganz interessante historische Persönlichkeiten. Felix Klein war an unserer
Universität Professor für Mathematik. Er hat das berühmte Erlanger Programm damals entwickelt als
Professor unserer Universität. Und es ist immer wieder schön, wenn man als Informatiker international
unterwegs ist und in den Departments für Informatik und Mathematik man dann sofort auf das Erlanger
Programm angesprochen wird. Das ist weltweit bekannt und lässt eben auch den Blick auf Erlangen aus
der ganzen Welt zu und auf die Erlanger Mathematik. Wenn man von außen auf Erlangen blickt und auch
auf die FAU, dann denkt man auch zwangsläufig immer an Medizintechnik. Unser Techniker Reiniger,
der hat Ende des 19. Jahrhunderts eine Firma gegründet, die dann später in Siemens Medizintechnik
und Herzeniers übergegangen ist. Ich sage auch immer gerne unserem Siemens-Vorstandsvorsitzenden von
Siemens Herzeniers, der auch ein Alumnus unserer Universität ist. Es ist ja alles ein Start-up von
der FAU, schon ein bisschen länger her. Aber hier sind wir auch weltweit sichtbar. Und wenn man
schaut, welche Innovationskraft von unserer Region ausgeht, dann lohnt auch der Blick in die
medizinische Bildgebung. Und da spielen Systeme rund um die Computertomographie eine wichtige Rolle.
Und wer sich mal mit Computertomographie beschäftigt hat, stößt zwangsläufig auf
die Radon-Transformation. Wie kann ich aus Integralen die Stammfunktion berechnen? Oder aus
Linienintegralen die ursprüngliche Stammfunktion? Eine Frage, die unmittelbar auftritt, wenn man
sich mit Computertomographie beschäftigt, Röntgenstrahlen, Messen, Linienintegrale und man
möchte letztlich die Stammfunktion berechnen, um so den Körper zu rekonstruieren. Natürlich war
Johann Radon an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Professor. Er war 1925,
leider nur für ein Jahr in unserer Mathematik. Aber er hat auch hier Spuren hinterlassen. Aber
die bekannteste Mathematikerin ist zweifelsohne Emmi Nöther, die am 23. März 1882 hier in Erlangen
geboren wurde. Wenn Sie Zeit haben, besuchen Sie in der Hauptstraße Ihr Geburtshaus. Da ist ein
schönes Schild auf der Hauptstraße 23. Emmi Nöther ist hier aufgewachsen, war eine der ersten
Mathematik-Studentinnen Deutschlands, überhaupt die erste an unserer Universität. Sie war die
zweite Frau in Deutschland, die einen Doktortitel in Mathematik erworben hat, 1907 an unserer
Universität mit einer ganz wichtigen Arbeit für die mathematische Physik. Und dass sie so nah an
der Mathematik war, lag auch daran, dass ihr Vater Max Nöther an unserer Universität im Department
Mathematik Professor war. Sie sehen also, wir blicken auf sehr viele Persönlichkeiten, die an
der FAU waren, die mit uns zusammengearbeitet haben und die vor allem auch die Innovationskraft unserer
Universität über viele Jahre in der Vergangenheit auch bespielt haben und wichtige Grundlagen gelegt
haben. Und ich sage auch immer gerne in dem Zusammenhang, wenn Sie Kopfschmerzen bekommen,
weil wir so viel leisten konnten an unserer FAU, nehmen Sie ein Aspirin, aber denken Sie dran,
Aspirin wurde von Dr. Eichengrün entwickelt bei Bayer und er hat einen Doktor der Chemie an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erworben. Sie verzeihen als Präsident, greift man
natürlich mit Stolz auf solche Beispiele zurück, die in der ganzen Welt bekannt sind. Ja, also
nochmals herzlich willkommen. Mein Willkommensgruß gilt hier insbesondere dem Kollegen Escher,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:08:53 Min
Aufnahmedatum
2024-12-06
Hochgeladen am
2024-12-10 13:09:39
Sprache
de-DE