Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Einen schönen guten Abend auch meinerseits und Jens, vielen lieben Dank für die Vorstellung
und vielen Dank für die Einladung auch hier im Kollegium Alexandrinem sprechen zu dürfen.
Ich möchte Ihnen heute, wie Jens schon erzählt hat, einen innovativen Ansatz vorstellen,
der es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen soll, ihre Wünsche und auch Anforderungen
an die elektrische Mobilität so einzubringen, dass daraus neue Dienstleistungen entwickelt werden.
Und dieser Ansatz ist im Rahmen des Projektes CODIFY entstanden.
CODIFY bedeutet ausgesprochen communitybasierte Dienstleistungsinnovation für Elektromobilität.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, also vom BMWF
und der Projektträger ist das Couchsour Institut für Technologie.
Mein Ziel ist es heute nun Ihnen Methoden der Co-Kreation, also der offenen und gemeinsamen Entwicklung
im Zusammenhang mit der Erstellung von Elektromobilitätslösungen näherzubringen.
Dafür erkläre ich Ihnen zuerst den Hintergrund und die Logik des Projektes CODIFY.
Anschließend erkläre ich Ihnen, wie man mithilfe von Methoden der Co-Kreation neue Lösungen entwickeln kann.
Und demonstriere dies dann wieder am Beispiel unseres Projektes CODIFY.
Lassen Sie uns nun zunächst einen Blick auf den Projekt Hintergrund werfen.
Im Jahre 2009 stellte die Bundesregierung ihren nationalen Elektromobilitätsplan vor.
Einen von Ihnen kennen Sie vielleicht schon.
Und zwar mit dem ehrgeizigen Ziel bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu haben.
Allerdings, wie Sie hier sehen können, obwohl die Registrierungen schon sehr schön exponentiell steigen,
also wenn man die Zahlen hier mal auf der linken Seite ausblenden würde, würde die Grafik schon ganz gut aussehen.
Obwohl, wie gesagt, die Registrierungen wachsen, sind wir jetzt mit nur 34.000 Elektroautos Anfang dieses Jahres
und ca. 165.000 Plug-In-Hybriden noch weit hinter diesem Ziel.
Und um diesen Plan also noch zu erfüllen, bräuchten wir in den nächsten drei Jahren ca. 800.000 weitere Elektrofahrzeuge.
Zwar hat sich die Bundesregierung nun bereits von diesem Ziel distanziert.
Ich glaube, mittlerweile sind es nur noch 500.000.
Jedoch ist das trotzdem die Herausforderung, die wir uns stellen müssen,
wenn wir wirklich ein Leitmarkt werden sollen in der nahen Zukunft für Elektrofahrzeuge, für die Elektromobilität.
Aber warum werden in Deutschland eigentlich so wenige Elektroautos zugelassen?
Nun, trotzdem, Elektromobilität als faszinierende Technologie wahrgenommen wird, das kommt immer wieder in Umfragen heraus.
Und trotzdem Skandale wie Dieselgate, die konventionelle Automobilindustrie ja quasi erschüttert haben
und trotz Einführung der Kaufprämie, also für reine Elektroautos bekommt man mittlerweile 4.000 Euro und für Plug-In-Hybride 3.000 Euro.
Trotz all dieser Fakten können sich laut einer aktuellen Umfrage über 50% der potenziellen Kunden nicht einmal vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen.
Und als Grund dafür wird immer wieder die RIP, R-I-P Problematik genannt, was nicht etwa Rest in Peace, also zu Deutsch Ruhe in Frieden bedeuten soll,
sondern Reichweite, Infrastruktur und Preis.
Daneben wurde insbesondere auch immer Wissensdefizite und auch Vorurteile als Gründe identifiziert.
Und man muss dazu gesagt werden, dass der Umstieg auf ein Elektroauto nicht nur der Umstieg auf ein neues Fahrzeug bedeutet,
sondern auch der Umstieg auf ein komplett neues System mit quasi unbekannten neuen Dienstleistungen,
wie beispielsweise Ladevorgängen oder den Roaming zwischen verschiedenen Ladeverbünden.
Und viele dieser Dienstleistungen sind noch nicht ausgereift oder existieren vielleicht noch gar nicht.
Und genau dies wollen wir mit unserem Ansatz also adressieren.
Einerseits wollen wir Wissensdefizite und Vorurteile abbauen und andererseits neue Dienstleistungen entwickeln.
Dafür erstellen wir also zusammen mit interessierten Bürgern und Bürgerinnen Lerninhalte und neue Dienstleistungen für Elektromobilität.
Mit dem Ziel also zu Verhaltensveränderungen und zu Akzeptanz anzustoßen.
Und dazu haben wir dann auch die Online- und Lernplattform e-mobilisten.de vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen.
Auf dieser Plattform kann sich also jedermann anmelden, sich zum Thema Elektromobilität informieren,
aufschlauen und dann auch an der Entwicklung neuer Dienstleistungen in diesem Bereich teilnehmen.
Dadurch haben wir, denke ich, eine kreative Online-Community zusammengebracht.
Und um dies zu erschaffen, um dies am Leben zu halten, arbeitet bereits seit Oktober 2014, also seit drei Jahren mittlerweile,
ein interdisziplinäres Konsortium bestehend aus Forschern der Friedrich-Alexander-Universität, der Technische Universität Chemnitz,
Presenters
MA Peter Wehnert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:40:08 Min
Aufnahmedatum
2017-10-26
Hochgeladen am
2017-11-07 09:28:20
Sprache
de-DE
Wie kann die Elektromobilität attraktiver werden? In dem Vortrag wird ein Ansatz vorgestellt, der es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, ihre Wünsche und Anforderungen an die elektrische Mobilität so einzubringen, dass daraus neue Dienstleistungen entwickelt werden.