10 - Impfung gegen Krebs - Traum oder Wirklichkeit? [ID:207]
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Guten Abend, es freut mich, dass Sie gekommen sind. Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Thema

heute lautet Impfung gegen den Krebs, Traum oder Wirklichkeit. Wir alle wissen, dass es noch keine

Impfung gegen den Krebs gibt, die in die Routinebehandlung von Patienten Eingang gefunden

hat. Die Frage ist, ob die Impfung gegen den Krebs Traum bleiben wird oder bald oder in

weiter Ferne einmal Wirklichkeit werden will. Es ist sicher so, dass die Impfung gegen den Krebs,

wenn sie Wirklichkeit wird und davon bin ich natürlich überzeugt, sonst würde ich nicht

mit hier stehen, Bestandteil einer multimodalen, wie man sagt, Therapie sein wird. Das heißt,

es wird eine Säule, eine zusätzliche Säule darstellen und nicht die einzige sein, natürlicherweise.

Wenn man Impfung hört, dann ist es auch so, dass jeder Laie damit in Verbindung bringt,

Immunsystem, Abwehrsystem. Impfung ist etwas, was jeder von uns schon am eigenen Leibe sozusagen

erlebt hat, vor allem die Kinder durchlaufende eine Serie von Impfungen. Und es ist so, dass

die Impfung, die vorbeugende Impfung gegen Infektionskrankheiten auch die Erfolgsstory

sozusagen der Immunologie schlechthin ist. Infektionserreger kommen von außen und sind

für den eigenen Körper etwas Fremdes und das Immunsystem ist ja primär entstanden,

um solche Infektionserreger abzuwehren. Man kann sich also eigentlich schon, rein wenn

man sich diese Sache bewusst macht, klar werden darüber, dass die Bekämpfung von Krebs mittels

des Immunsystems eine unglaublich schwierige und anspruchsvolle Aufgabe ist. Warum? Weil

der Körper mit eigenen Zellen zu tun hat, die entartet sind. Und die Krebszelle ist dadurch

charakterisiert, dass sie letztlich einfach eine verrückt gewordene Körperzelle ist,

die gelernt hat, sich gegen die eigenen Körperzellen durchzusetzen. Also das Frapierende ist, dass

Krebszellen laufend Veränderungen ihrer Erbmasse auch weiterhin durchmachen und eine Selektion

durchlaufen. Also es ist so, dass vom frühen Stadium bis zum fortgeschrittenen Tumor nicht

nur eine Vermehrung der Tumorzellen stattfindet. Die haben eben gelernt, sich zu vermehren.

Sie sehen eine bösartige Wuchhörung. Sie haben gelernt, nicht so leicht zu sterben.

Normale Körperzellen sterben ja auch. Die Tumorzellen haben gelernt sozusagen der Widerstand

gegen selbst, gegen programmierten Selbsttod, wie man sagt, gegen Apoptose zu entwickeln.

Sie haben gelernt, länger zu leben. Sie haben gelernt herumzuwandern durch Ausbildungen

von Eiweißspaltenden Enzymen. Sie haben gelernt, sich anzuhaften, nach Eindringen in die Blutbahn

oder Lymphbahn zu wandern und dann anzuhaften und dann eben Metastasen zu bilden. Und es

ist der springende Punkt, dass im Laufe der Zeit immer mehr unterschiedliche Krebszellen

entstehen. Also man muss verstehen, dass der Krebs eine sehr heterogene Geschichte ist.

Je weiter fortgeschritten, umso unterschiedlicher ist die ganze Angelegenheit. Es ist nicht

nur eine Zelle, alle Zellen sind dann gleich. Sie haben sich halt nur vermehrt. Es sind

ganz unterschiedliche Populationen von Zellen, die unterschiedliche Eigenschaften haben.

So dass es selbst für die Immunabwehr und auch für die Chemotherapie sehr schwer ist

häufig, die Zellen alle gleichermaßen umzubringen und zu eliminieren. Sprich Chemotherapie.

Die Krebszellen haben dummerweise auch gelernt, pumpen, die es normalerweise gibt und die

normalerweise dazu dienen, Schadstoffe von innen nach außen zu pumpen bei allen Zellen,

optimal für sich zu nützen und sie pumpen die Chemotherapie wieder raus und sind dann

chemotherapieresistent. Also das sind wirklich üble Zellen, die Krebszellen, die einiges

eben gelernt haben. Und es ist also ein formidableer Gegner. Also es gibt zytotoxische Telinforzitten,

auch CTL, abgekürzt genannt oder Killerlymphozyten, die Dumerzellen spezifisch erkennen und abtöten

können. Und wie funktioniert das spezifische Erkennen? Das ist dadurch möglich, dass diese

T-Zellen, diese Lymphozyten an der Oberfläche ganz symbolisch dargestellt, eine Erkennungsstruktur

den T-Zellrezeptor tragen und der kann an der Oberfläche von Zellen bei jedem normalen

Immunvorgang ist das so, einen Komplex erkennen, der besteht aus körpereigenen Molekülen,

das sind die sogenannten Transplantationsantigene, diese zwei Balken und ein kleines Eiweißbruchstück,

das da rot gezeichnet ist. Und dieses kleine Eiweißbruchstück kommt aus dem Inneren der

Zelle, da sieht man eine doppelsträngige DNA, die kodiert für eine Messenger RNA, eine

Messenger Ribonuclinsäure und die dient als Matrize, um dieses Eiweiß zu bilden, dieses

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Gerold Schuler Prof. Dr. Gerold Schuler

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:29:23 Min

Aufnahmedatum

2003-01-30

Hochgeladen am

2018-06-28 12:52:57

Sprache

de-DE

Tags

Collegium Alexandrinum Krebs Impfung Traum Wirklichkeit Schuler
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