Guten Abend, es freut mich, dass Sie gekommen sind. Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Thema
heute lautet Impfung gegen den Krebs, Traum oder Wirklichkeit. Wir alle wissen, dass es noch keine
Impfung gegen den Krebs gibt, die in die Routinebehandlung von Patienten Eingang gefunden
hat. Die Frage ist, ob die Impfung gegen den Krebs Traum bleiben wird oder bald oder in
weiter Ferne einmal Wirklichkeit werden will. Es ist sicher so, dass die Impfung gegen den Krebs,
wenn sie Wirklichkeit wird und davon bin ich natürlich überzeugt, sonst würde ich nicht
mit hier stehen, Bestandteil einer multimodalen, wie man sagt, Therapie sein wird. Das heißt,
es wird eine Säule, eine zusätzliche Säule darstellen und nicht die einzige sein, natürlicherweise.
Wenn man Impfung hört, dann ist es auch so, dass jeder Laie damit in Verbindung bringt,
Immunsystem, Abwehrsystem. Impfung ist etwas, was jeder von uns schon am eigenen Leibe sozusagen
erlebt hat, vor allem die Kinder durchlaufende eine Serie von Impfungen. Und es ist so, dass
die Impfung, die vorbeugende Impfung gegen Infektionskrankheiten auch die Erfolgsstory
sozusagen der Immunologie schlechthin ist. Infektionserreger kommen von außen und sind
für den eigenen Körper etwas Fremdes und das Immunsystem ist ja primär entstanden,
um solche Infektionserreger abzuwehren. Man kann sich also eigentlich schon, rein wenn
man sich diese Sache bewusst macht, klar werden darüber, dass die Bekämpfung von Krebs mittels
des Immunsystems eine unglaublich schwierige und anspruchsvolle Aufgabe ist. Warum? Weil
der Körper mit eigenen Zellen zu tun hat, die entartet sind. Und die Krebszelle ist dadurch
charakterisiert, dass sie letztlich einfach eine verrückt gewordene Körperzelle ist,
die gelernt hat, sich gegen die eigenen Körperzellen durchzusetzen. Also das Frapierende ist, dass
Krebszellen laufend Veränderungen ihrer Erbmasse auch weiterhin durchmachen und eine Selektion
durchlaufen. Also es ist so, dass vom frühen Stadium bis zum fortgeschrittenen Tumor nicht
nur eine Vermehrung der Tumorzellen stattfindet. Die haben eben gelernt, sich zu vermehren.
Sie sehen eine bösartige Wuchhörung. Sie haben gelernt, nicht so leicht zu sterben.
Normale Körperzellen sterben ja auch. Die Tumorzellen haben gelernt sozusagen der Widerstand
gegen selbst, gegen programmierten Selbsttod, wie man sagt, gegen Apoptose zu entwickeln.
Sie haben gelernt, länger zu leben. Sie haben gelernt herumzuwandern durch Ausbildungen
von Eiweißspaltenden Enzymen. Sie haben gelernt, sich anzuhaften, nach Eindringen in die Blutbahn
oder Lymphbahn zu wandern und dann anzuhaften und dann eben Metastasen zu bilden. Und es
ist der springende Punkt, dass im Laufe der Zeit immer mehr unterschiedliche Krebszellen
entstehen. Also man muss verstehen, dass der Krebs eine sehr heterogene Geschichte ist.
Je weiter fortgeschritten, umso unterschiedlicher ist die ganze Angelegenheit. Es ist nicht
nur eine Zelle, alle Zellen sind dann gleich. Sie haben sich halt nur vermehrt. Es sind
ganz unterschiedliche Populationen von Zellen, die unterschiedliche Eigenschaften haben.
So dass es selbst für die Immunabwehr und auch für die Chemotherapie sehr schwer ist
häufig, die Zellen alle gleichermaßen umzubringen und zu eliminieren. Sprich Chemotherapie.
Die Krebszellen haben dummerweise auch gelernt, pumpen, die es normalerweise gibt und die
normalerweise dazu dienen, Schadstoffe von innen nach außen zu pumpen bei allen Zellen,
optimal für sich zu nützen und sie pumpen die Chemotherapie wieder raus und sind dann
chemotherapieresistent. Also das sind wirklich üble Zellen, die Krebszellen, die einiges
eben gelernt haben. Und es ist also ein formidableer Gegner. Also es gibt zytotoxische Telinforzitten,
auch CTL, abgekürzt genannt oder Killerlymphozyten, die Dumerzellen spezifisch erkennen und abtöten
können. Und wie funktioniert das spezifische Erkennen? Das ist dadurch möglich, dass diese
T-Zellen, diese Lymphozyten an der Oberfläche ganz symbolisch dargestellt, eine Erkennungsstruktur
den T-Zellrezeptor tragen und der kann an der Oberfläche von Zellen bei jedem normalen
Immunvorgang ist das so, einen Komplex erkennen, der besteht aus körpereigenen Molekülen,
das sind die sogenannten Transplantationsantigene, diese zwei Balken und ein kleines Eiweißbruchstück,
das da rot gezeichnet ist. Und dieses kleine Eiweißbruchstück kommt aus dem Inneren der
Zelle, da sieht man eine doppelsträngige DNA, die kodiert für eine Messenger RNA, eine
Messenger Ribonuclinsäure und die dient als Matrize, um dieses Eiweiß zu bilden, dieses
Presenters
Prof. Dr. Gerold Schuler
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:29:23 Min
Aufnahmedatum
2003-01-30
Hochgeladen am
2018-06-28 12:52:57
Sprache
de-DE