11 - BA SozioTech Meso-Ebene a: Fassung der Analyseebene [ID:41384]
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Herzlich willkommen zur Vorlesung Sozotechnische Systeme im Bachelorstudiengang Buchwissenschaft.

Wir befinden uns mit der aktuellen Lektion auf der MESO-Ebene und dort in unter Kapitel A Fassung

der Analyseebene. Wir wollen in Lektion A anknüpfen nochmal an das, was wir im Grundlagenkapitel

kurz im Überriss uns angeschaut haben, nämlich hier nochmal benennen, was denn jetzt eigentlich

auf der MESO-Ebene passiert, welche Fragen wir uns stellen, welche Perspektive wir einnehmen

zur Erinnerung. Das haben wir schon gesehen. Was wollen wir fragen auf der MESO-Ebene? Wir

fragen hier danach, wie eigentlich Strukturen und Wirkgefüge aussehen. Wir verlassen jetzt diese

mikroskopische Ebene, wo wir einzelne Elemente angeschaut haben, einzelne Akteure benannt haben

und gehen in eine Perspektive rein, wo wir das Zusammenwirken von Einzelteilen anschauen wollen.

Und das wollen wir also machen, indem wir mal die Frage stellen, aus welchen Teilen oder welchen

Teilsystemen besteht das System der Schriftmedienkommunikation eigentlich und wie wirken

in den verschiedenen Teilen und dann vielleicht auch in Gesamtheit Ressourcen, Akteure, Prozesse

und Praktiken eigentlich zusammen. Wie wirkt es eigentlich zusammen? Und das ist das, was eben

Strukturen und Wirkgefüge sind. Es reicht ja eben, wenn wir systemisch gucken wollen, nicht aus,

festzustellen, dass ich eine bestimmte Menge an Ressourcen habe oder eben Technologien. Die kann

ich auch benennen und die kann ich beschreiben und ich habe vielleicht auch eine Idee, was die können

und was die nicht können. Und dann hänge ich die additiv einfach aneinander. Das wird so nicht

reichen. Daraus ergibt sich kein System, sondern die Realität ist ja auch viel komplexer, indem

nämlich Dinge ineinandergreifen, miteinander wirken, zu dem Ziel etwas zu erreichen. Im Sinne von,

wir wollen ja irgendein Problem lösen und dieses Zusammenwirken wollen wir anschauen. Und damit

das jetzt aber sozusagen nicht zu viel aufmahl wird, machen wir das, indem wir das gesamte System

der Schriftmedienkommunikation einfach mal in Teilsysteme zerlegen und uns dann die

Teilsysteme zunächst mal einzeln anschauen und gucken, was denn dort eigentlich passiert. Ich

habe es mal überschrieben, das Gesamtsystem aus den drei Teilsystemen, aus denen es besteht,

mit den Bezeichnungen umgangssprachlich erschaffen, verteilen und benutzen. Also erschaffen

soll das Teilsystem sein, in dem ein Schrift- und Lesemedium und auch die Kommunikation mittels

Schrift entsteht. Also irgendwie angefangen auf so einer Station, wo etwas erzeugt wird,

also eine geistige Schöpfung passiert, jemand die Idee für eine Geschichte hat oder jemand die Idee

hat, eine Bilderserie von etwas zu machen, also ein urheberrechtlich kreativer Schaffensakt mit

dem Ziel, das was ich hier schaffe, halte ich für kommunizierenswert. Ich möchte, dass das ganz am

Ende irgendwo mal bei einem Rezipienten, einem potentiellen Rezipienten ankommt, dafür muss ich

es aber erst mal erzeugen oder erschaffen und dann durchläuft man verschiedene einzelne Schritte,

die wir dann im Folgenden uns noch ein bisschen detaillierter anschauen mit dem Ergebnis hier,

sozusagen, wenn dieser Schritt oder dieses Teilsystem abgeschlossen ist, dass sich hier

tatsächlich ein Schriftmedium erzeugt habe, tatsächlich als ein irgendwie geartetes Artifakt

und wir haben die Verschiedenartigkeit der Artefakte ja schon gesehen. Das kann ein Blog auf einer

Webseite sein, das kann ein kodexförmiges gedrucktes Ding sein, das kann ein E-Book sein,

das kann alles mögliche sein, aber es ist am Ende etwas entstanden, was wir ganz klar als ein Artifakt

identifizieren, das hat Eigenschaften, kann bestimmte Dinge und kann andere Dinge nicht.

Das zweite Teilsystem ist das Teilsystem, das habe ich jetzt mit verteilen überschrieben,

es reicht ja nicht, dass ich das Schriftmedium hier einfach erzeugt habe, also stellen wir uns

einfach ein kodexförmiges gedrucktes Ding vor, also ein Buch, das würde jetzt hier am Ende in

der Druckerei herumliegen, davon ist der Wunsch noch nicht bedient des Erzeugers, der eine Geschichte

kommunizieren wollte, dass diese Geschichte tatsächlich auch kommuniziert wird, also sprich

irgendwo mal bei einem Rezipienten eine Chance hat anzukommen. Ich muss also irgendwie dafür

Sorge tragen, dass das, was ich hier erzeugt habe, in einen Markt hinein gelangt oder in die

Gesellschaft hinein gelangt, das ist das, was mit dem verteilen gemeint ist, also ich muss es

irgendwie streuen, damit tatsächlich jetzt Kommunikation auch eine Chance hat tatsächlich

stattzufinden, das ist also das zweite Teilsystem und das dritte Teilsystem ist überschrieben mit

benutzen, also letztendlich erfüllen wir einen kommunikativen Zweck, die Idee, die dieser Urheber

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:13:51 Min

Aufnahmedatum

2022-04-20

Hochgeladen am

2022-04-20 19:16:04

Sprache

de-DE

Tags

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