Liebe Angehörige der FAU, liebe Studierende, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe
heute einen sehr spannenden Gesprächsgast, Professor Hans-Martin Jeck. Er hat eine
Professur für molekulare Immunologie an unserem Universitätsklinikum. Er beschäftigt sich mit
der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Er wird uns zu seinen aktuellen Forschungsarbeiten
jetzt einige Erklärungen liefern und hoffentlich bekommen wir auch ein Gefühl dafür, bis wann wir
einen Impfstoff gegen dieses tückische Virus zur Verfügung haben. Lieber Herr Jeck, ich begrüße
Sie sehr herzlich. Guten Tag Herr Honecker, es ist ein Vergnügen, wie immer. Es freut mich,
dass wir über Ihre aktuelle Forschung uns unterhalten können. Unser Universitätsklinikum
hat in der letzten Woche auch eine Pressekonferenz gegeben und verschiedene Projekte zu Covid-19
vorgestellt und darunter war auch ein Projekt, an dem Sie mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sehr intensiv mitarbeiten, wenn nicht federführend mitarbeiten. Es geht um die Entwicklung eines
passiven Impfstoffes gegen Covid-19. Was muss man sich denn unter einem passiven Impfstoff vorstellen?
Gut, da muss ich ein bisschen ausholen. Ich beginne mal mit einer aktiven Schutzimpfung.
Bei einer aktiven Schutzimpfung werden abgeschwächte Erreger oder abgetötete Erreger oder Teile von dem
Erreger, ja, den Probanden gegeben. Zum Beispiel ein Beispiel sind die Poliviren, die werden
abgetötet und so als Impfstoff verwendet. Der große Vorteil dieser Impfung ist, dass man das eigene
Immunsystem aktiviert und sogenannte Gedächtniszellen generiert während der Impfung. Und die
Gedächtniszellen reagieren dann, wenn man infiziert wird, ja, Jahre später, viel viel schneller und
sie werden entweder gar nicht krank oder nur leicht krank und erholen sich ja ganz schlecht von der
Erkrankung. Das ist die aktive Schutzimpfung. Das ist das Ziel eigentlich jeder Schutzimpfung. Passiv ist
ein bisschen anders. Da werden schon richtige toxische Kugeln, sogenannte magische Kugeln, deine
Albis-Moleküle, auch Antikorben genannt, in die Probanden übertragen. Entweder produktiv, ja,
präventiv, ja, wenn man noch gesund ist oder wenn man schon krank ist zur Therapie. Und diese uralte
Methode, die wurde 1890 zum ersten Mal von Emil von Behring angewandt in Mäusen. Und das war 1890
ein toller Versuch. Er hat Serum transferiert von immunen Tetanus-Mäusen auf andere Tiere und hat
die dann mit Tetanus-Bazillen infiziert und die Mäuse auch überlebt. Und das hat er als Serum-Therapie
in Mäusen benannt. Dann nur zwei Jahre später und deswegen bin ich im Prinzip, wenn man jetzt hier
wieder heute wie vor über 100 Jahren, innerhalb von zwei Jahren wurde diese Therapie von Erlich und
von Behring in die Klinik übertragen. Sie haben ein Pferdeserum verwendet gegen Diphterie und haben
so über 200 antiphrierkranken Kindern in Berliner Hospitäler geheilt. Tolle Sache. Gab den ersten
Nobelpreis in Medizin an 2001. Wie immer, leider gut ist nur für Behring, aber Erlich hat ihn dann
später erhalten für ein wunderbares Modellimmunsystem. Wird heute noch sehr angewandt,
man vergisst das immer, die aktive Transfer von Antikörper, zum Beispiel bei Schlangenbissen. Es
lohnt sich nicht, aktiv zu impfen gegen Schlangenbissen, das wäre zu teuer, das passiert relativ selten,
mit Antitoxin gegen Schlangengift. Dann, wenn sie von einem politischen Hund gebissen werden,
bekommen sie immer Antikörper gegen Tollwutviren. Und bei der Resus-Unverträglichkeit wird es
wahrscheinlich tagtäglich schwangernd Frauen gegeben, um die Abschlusse vom Fötus zu verändern,
der gegen Resus-Faktor antikörperempfindlich ist. Das sind Antikorpertherapien, die tagtäglich
eigentlich auf der ganzen Welt angebündet werden. Und Sie sind jetzt auf der Suche nach
Antikörpern im Zusammenhang mit Covid-19. Genau. Und soweit ich gelesen habe, verfolgen Sie auch
zwei unterschiedliche Ansätze. Können Sie anschaulich erläutern, welche Ansätze das sind?
Gut, das versuche ich jetzt mal. Zuerst habe ich mal kurz das Cover-Team vorstellen, also C-O-V-E-R,
das Coronavirus-Erlangen. Das Team besteht aus drei Laboren, drei Einrichtungen. Das ist der Herr
Winkler aus der Biologie und der Herr Überler aus der Virologie und meine Erteilung. Das ist also
dieses Dreierteam. Herr Winkler und ich sind Experten, langjährige Experten auf dem Gebiet
der B-Zell-Indologie. Das sind die Zellen, die die Antikorpert replizieren. Und wir beide haben
größte Erfahrung in der Generation von monoklonen Antikörpern. Und der Herr Überler ist eine
Person, die unbedingt notwendig ist, um unsere Antikörper später im Labor zu überprüfen, ob
sie die Viren neutralisieren. Ziel ist das System. Dann haben wir zwei Ansätze, eigentlich zwei,
einen etwas älteren, einen etwas neueren Ansatz. Der Herr Winkler verfolgt das Ziel, solche neutralisierten
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:19:49 Min
Aufnahmedatum
2020-05-07
Hochgeladen am
2020-05-07 14:17:37
Sprache
de-DE
Professor Dr. Hans-Martin Jäck und sein Team haben sich mit ihrem aktuellen Forschungsprojekt ein hohes Ziel gesteckt, nämlich eine Passiv-Impfung gegen Covid 19 zu entwickeln. Im diesem Talk spricht Professor Dr. Joachim Hornegger mit dem Leiter der Abteilung für Molekulare Immunologie am Universitätsklinikum der FAU über dieses hochaktuelle und dringliche Projekt.
- Ein passiver Impfstoff – was ist das? Und wäre nicht ein aktiver Wirkstoffbesser? (1:25)
- Gleich zwei wissenschaftliche Ansätze. Warum? Wozu? (4:30)
- Wie weit ist es noch bis zum Impfstoff? (11:20)
- Es wird weltweit geforscht. Können wir also irgendwann zwischen mehreren Impfstoffen wählen? (14:40)
- Der Erfolgsdruck ist groß. Veröffentlicht die Wissenschaft Ergebnisse derCovid-Forschung zu schnell? (16:03)
Unter https://www.fau.info/corona informiert die FAU über die aktuell wichtigsten Fragen rund um das Coronavirus (SARS-CoV-2) und seine Auswirkungen auf den Universitätsbetrieb.