Herzlich willkommen zur Vorlesung Sozotechnische Systeme im Bachelorstudiengang Buchwissenschaft.
Wir befinden uns mit der aktuellen Lektion in der MESO-Ebene und dort im Unterkapitel
Teilsystem Medien erschaffen.
Wir haben schon an anderer Stelle ein paar Problemlöser mal benannt für
diese Aufgabe Medium erschaffen und das hatten wir aber mit einer sehr
mikroskopischen Sicht gemacht. Wir hatten so einzelne Ressourcen, einzelne
Bestandteile benannt, die dazu tauglich sein könnten, dass man dann ein Medium
wohl erzeugen kann. Wir erinnern uns daran vielleicht noch mal kurz. Wir hatten
gesagt, der Prozess kann ein Prozess des Schreibens sein. Dann brauche ich ein
Schreibwerkzeug, also ein Feder oder ein Stift und das Ergebnis, was da hinten
rauskommt. Das Medium ist ein Manuskript, also handschriftlich erstellt, aber auch
das Gießeln von Lettern in Blei mit dem anschließenden Druckprozess kann
dazu tauglich sein, ein Medium zu erschaffen. Oder wir machen das Ganze mit
einer Binappodierung in elektronischer Form und transportieren anschließend über
Kabel oder über Signale hin zu einem Endgerät, das ein Nutzer hat, um dieses
erzeugte Medium dann anschließend nutzen zu können.
Nun ist es so, dass wahrscheinlich dieser Prozess des Mediums, das
Erschaffen eines Mediums tatsächlich eine gewisse Komplexität hat. Das ist jetzt
nicht einfach reicht, dass man sagt, ich nehme einen Stift und schreibe mal
drauf los. Es wird auch vielleicht unseren heutigen Ansprüchen ganz
bestimmt nicht mehr genügen und deswegen müssen wir jetzt ein bisschen
systemischer drauf gucken. Das hatten wir eben uns so ausgesucht, dass wir zunächst
mal in dem Gesamtsystem der Schriftmedienkommunikation uns eben
genau dieses Stück jetzt mal rausnehmen und wir sehen hier unten auch schon, das
war zu schnell, wir sehen hier unten auch schon, dass offenbar dieses
Erschaffen oder dieser Herstellungs- und Produktionsprozess aus mehreren
Teilstritten besteht, in denen man ja vermutlich ganz unterschiedliche
Ressourcen braucht und vielleicht eben auch unterschiedliche Akteure braucht,
als diejenigen, die Experten sind, mit diesen Ressourcen umzugehen.
Zoomen wir mal da rein in diesen Prozessschritt oder dieses
Teilsystem Medium erschaffen. Das nehmen wir mal einfach am Beispiel
eines tatsächlich eines Buches, was wir produzieren wollen und vielleicht
machen wir jetzt auch im ersten Zugriff mal ein gedrucktes Buch und schauen, wie
das dann vielleicht auch hinten raus ausdifferenziert werden kann, was also
in einzelnen Schritten idealtypisch wie folgt aussieht. Wir müssen damit
anfangen, dass ein Kommunikat erzeugt wird, also eine geistige Schöpfung
stattfindet, juristisch gesprochen, urheberrechtlich gesprochen, muss das auch
eine gewisse Schöpfungshöhe haben, also das muss hinreichend
intellektuell sozusagen sein, dass man das überhaupt als eine Schöpfung
bezeichnen kann. Wer würde das machen? Von den Akteuren.
Da kommen eben ganz abstrakt diese sogenannten Urheber in Frage. Das können
Autoren sein, das können Fotografen sein, die ein Bild machen. Da kann man sich
jetzt alle möglichen konkreten Akteure vorstellen, die ja faktisch
urheberrechtlich von Relevanz sind, aber auch zum Beispiel auch so was wie
einen Übersetzer, der nicht selber kreativ schafft, sondern den Text von
wem anders einfach in eine andere Sprache transferiert. Auch das ist ein
Akt, der dazu führt, dass ein Kommunikat überhaupt erzeugt werden kann oder eine
Idee überhaupt in Richtung Rezipient überhaupt mal würde transportiert
werden können. Typischerweise ist es so, dass immer viel mehr erzeugt wird, also
Menschen ganz viel Bedürfnis haben zu kommunizieren und glauben, dass das
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:32:48 Min
Aufnahmedatum
2022-04-20
Hochgeladen am
2022-04-21 10:46:05
Sprache
de-DE