Am hier zu sehenden Uterus, der aufgrund eines Zervix-Karzinoms entnommen wurde, sind Vaginalmanschette,
Cervix und Corpus uteri gut zu erkennen. Auch das Karzinom lässt sich farblich gut von der helleren Cervix abheben.
Im Querschnitt zeigt der jetzt weißlich erscheinende Tumor ein expansives Wachstum mit endozervikaler Ausbreitung.
Risikofaktoren für die Entwicklung eines Cervix-Karzinoms sind eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus,
häufiger Partnerwechsel, Immunsuppression und Rauchen. Bei 80 bis 90 Prozent der Cervix-Karzinome
handelt es sich um Plattenepithelkarzinome, etwa 10 Prozent sind Adenokarzinome.
Dem Plattenepithelkarzinom geht immer eine HPV-Infektion voraus.
Von den über 100 bekannten HPV-Subtypen verursachen die Subtypen 16 und 18 mit über 70 Prozent die Mehrheit der Cervix-Karzinome.
Beide Subtypen produzieren wachstumsstimulierende Proteine, die Tumor-Suppressor-Gene der epithelialen Zellen blockieren.
Neben Cervix-Karzinomen können HP-Viren auch Karzinome im Ohrverrückungs-, an Vagina und Penis sowie im Analbereich verursachen.
In der TNM-Klassifikation wird ein Cervix-Karzinom, das auf den Gebärmotorhalsbegrenz wächst, als T1 diagnostiziert.
Verlässt der Tumor den Uterus, infiltriert jedoch weder die Beckenwand noch das untere Drittel der Vagina, handelt es sich um das T2-Stadium.
Bei Befall der Beckenwand oder des unteren Vagina-Drittels wird T3 klassifiziert.
Finden sich Fernmetastasen oder breitet sich der Tumor in Blase-, Rektum- oder Urräte aus, handelt es sich um das T4-Stadium.
In Folge der Entwicklung von Impfstoffen gegen die Subtypen 16 und 18 sowie vermehrten Screening-Prozessen ist die Inzidenz von Cervix-Karzinomen jedoch stetig am sinken.
Histologisch lassen sich die Vorstufen des Cervix-Karzinoms in die Cervikale intraepithelialen Neoplasien oder CIN1-3 einteilen.
Bei der hier zu sehenden geringgradigen intraepithelialen Neoplasie handelt es sich um CIN1.
Die atypische Hyperplasie der basalen Zellschicht beschränkt sich auf das untere Drittel des Epithels.
Die Reifung der epithelialen Zellen zeigt sich deutlich gestört.
Auffällig sind auch die großen Zellen mit perinokliärer Plasmaaufhellung, die sogenannten Koelozyten,
welche in allen Schweregraden der Cervikalen intraepithelialen Neoplasie gefunden werden können.
Bei CIN2 erstreckt sich die Hyperplasie der Zellen bereits über die basalen Zweidrittel des Epithels.
Sowohl CIN1 als auch CIN2 sind reversible Dysplasien.
Die hier zu sehende hochgradige Dysplasie des CIN3 ist irreversibel und stellt eine obligate Präkanzerose dar.
Die atypische Hyperplasie betrifft das gesamte Epithel, wobei die Basalmembran jedoch nicht durchbrochen ist.
Dieser Zustand entspricht einem Katsynoma in CITU.
Das histologische Schnittbild eines Cervix-Katsynoms zeigt atypische Zellen,
die aus dem Epithel in die darunter liegenden Schichten eingewandert sind.
Die Kern-Plasmarulation hat sich zugunsten der Kerne verschoben,
die Zellen sind hyperchromatisch und es finden sich verstärkt Mitosefiguren.
Auch atypische Mitosefiguren fallen auf.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:08 Min
Aufnahmedatum
2013-11-18
Hochgeladen am
2014-04-27 00:58:09
Sprache
de-DE