Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Guten Morgen, willkommen zur 12. Vorlesung. Heute beschäftigen wir uns mit dem Weg,
wie wir eigentlich vom unserem Schlüsselexperiment, dem Doppelspalt-Experiment,
aus dem heraus wir das Fahrtintegral entwickelt haben, wie wir da heraus eigentlich zum allgemeinen
Rahmenwerk der Quantenmechanik kommen, denn in dem bisherigen Verlauf der Vorlesungen habe ich
Ihnen das einfach vom Himmel regnen lassen. Wir hatten das Fahrtintegral uns angeschaut,
hatten daraus die Schrödinger-Gleichung hergeleitet als mathematisch präzise
Differentialgleichung, mit der wir dann eben die Wellenfunktion ausrechnen können. Aber es
war beim Fahrtintegral die ganze Zeit auch die Rede von Wellenfunktion oder Amplituden für den
Übergang eines Teilchens von einem Ort x zu einem Ort y innerhalb einer Zeit groß t. Im allgemeinen
Rahmenwerk habe ich Ihnen zwar auch als Beispiele dann einen Hilbertraum genannt, den L2 von R hoch
3 und in dem habe ich Ihnen dann als Elemente die Ortswellenfunktion hingeschrieben und es war auch
als Beispiel korrekt. Aber das allgemeine Rahmenwerk ist viel allgemeiner. Sie können nämlich die
Elemente dieses Hilbertraums auch anders darstellen und das ist unglaublich praktisch, wenn Sie
bestimmte Observablen messen wollen, die anders sind als der Ort. Wenn ich Sie zum Beispiel, und ich
hatte Ihnen im allgemeinen Rahmenwerk gesagt, wie das geht. Sie müssen einen Operator finden, einen
selbstadjugierten Operator, der einem Messgerät entspricht und wenn Sie dann einen Zustand haben,
zum Beispiel in Form einer Ortswellenfunktion, müssen Sie den Operator darauf anwenden und dann
sind die Eigenwerte oder die verallgemeinerten Eigenwerte, ganz grob gesagt, geben Ihnen die
möglichen Messwerte. Also wirkliche Messwerte gibt es nur für Eigenwerte und verallgemeinerte Eigenwerte.
Wenn Sie das also erweitern auf den Raum der temperierten Distribution, da kriegen Sie dann
auch den kontinuierlichen Teil des Spektrums. Aber wie passt denn das zusammen? Denn beim Fahrtintegral
war nur die Rede vom Übergang von einem Ort x, einem Ort y, einer Amplitude und dann konnte man
durch absolut Betragsquadrierungen die Wahrscheinlichkeit dafür ausrechnen, aber es war gar keine Rede,
zum Beispiel den Impuls zu messen. Wie würde man das denn tun? Und um das jetzt zu verbinden,
also um praktisch das allgemeine Rahmenwerk zu unterfüttern, das war ja mehr oder weniger
eigentlich nur so ein Postulate, zusammenstellung mit etwas Mathematik, dazu schauen wir uns heute an,
wie man den Kontakt macht, also heute Kontakt, Herstellung des Kontakts, Kontaktherstellung,
ausgehend von unserem Schlüsselexperiment über den daraus entwickelten Fahrtintegral Formalismus,
das haben wir ja schon gemacht, hin zum allgemeinen Rahmenwerk. Also wenn das das allgemeine Rahmenwerk
ist, dann muss ja der Fahrtintegral Formalismus reinpassen und vielleicht hat sie auch das Gefühl
beschlichen, dass im allgemeinen Rahmenwerk das ist alles ziemlich abstrakt, ja man hat
selbstartigierter Operatoren mit Messgeräten assoziiert, aber irgendwie habe ich Ihnen gar nicht gesagt,
wie man jetzt mit einem konkreten Messgerät so einen Operator assoziiert, ich habe nur gesagt,
ja das ist halt Modellierung wie in der klassischen Mechanik, aber da kann man natürlich etwas mehr
verstehen und während der Fahrtintegral Formalismus, nachdem man mal diese Idee mit
den interferierenden Alternativen hatte, war eigentlich ziemlich klar, was da auch physikalisch
passiert. Und worum es uns heute geht, also dieser Fahrtintegral Formalismus, das ist eigentlich
physikalisch sehr klar, physikalisch klar, es ist physikalisch ungewohnt, weil es nicht die
klassische Mechanik ist, aber es ist physikalisch klar, es hat aber so mathematische Probleme,
na wie genau definiere ich denn dieses Maß im Fahrtintegral? Wir haben das zum Beispiel dann
für das freie Teilchen ausgerechnet, weil wir uns die Schrödinger Gleichung angeschaut haben,
und da aus Konsistenzgründen hat sich dann zum Beispiel der Nommierungsfaktor ergeben,
Sie erinnern sich vielleicht, aber es weiß eigentlich niemand, wie man dieses Maß ganz
allgemein definieren kann, so dass es immer stimmt. Was allerdings geht, ist man kann ja aus dem
Fahrtintegral Formalismus direkt schon die Schrödinger Gleichung herleiten für Wellenfunktionen
und in der Tat diese Schrödinger Gleichung, die hatten wir ja auch rüber gerettet ins allgemeine
Rahmenwerk. Und das allgemeine Rahmenwerk, das ist eben mathematisch präzise. Und deswegen beginnen
eben viele Bücher der Quantenmechanik, beginnen auch mit diesem allgemeinen Rahmenwerk, allerdings
halt so ein bisschen auf Kosten des Kontakts zu dem Doppelspaltexperiment, denn das ist dann in
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:24:17 Min
Aufnahmedatum
2014-11-18
Hochgeladen am
2014-11-18 13:01:05
Sprache
de-DE