Vielen Dank für die Vorstellung und auch ein herzliches willkommen von meiner Seite zum heutigen
Vortrag des Kollegen Alexandrinum. Wie bereits erwähnt, es geht noch mal ein bisschen tiefer
in die Blockchain-Technologie rein. Vor allem geht es um einige neuere Entwicklungen auch.
Letzte Woche ging es ja hauptsächlich noch um die Grundlagen und darauf wollen wir heute ein
bisschen aufbauen und uns einfach ansehen, was weiterhin noch so passiert ist und was es an
neuen Entwicklungen gibt. Und dann möchte ich noch die Gelegenheit nutzen, Ihnen ein paar der
Anwendungen der dezentralen Energieversorgung vorzustellen, die derzeit relativ viel diskutiert
werden und auch unglaublich viel pilotiert werden. Da passieren unglaublich viele Projekte momentan.
Genau, wer ich bin, haben Sie ja schon erfahren. Ich wollte noch ein paar Worte, bevor ich anfange,
zu meinem eigentlichen Forschungsthema verlieren. Ich beschäftige mich mit lokalen Energiecommunities
eigentlich und dahingehend mit einer Selbstorganisation oder auch einer gesteuerten
Organisation von außerhalb und das Ganze mit dem Ziel der Erbringung von Systemdienstleistungen.
Systemdienstleistungen, das sind quasi Dienstleistungen an das Stromnetz, damit die
Stabilität gewährleistet werden kann. Das kann in Form von positiver oder negativer
Regelleistung beispielsweise erfolgen oder ganz allgemein ausgedrückt einfach in Form von
Flexibilität, dass ich flexibel meine Leistung bereitstelle zu diensten für das Stromnetz,
dass es gut funktionieren kann. Und dabei verfolgen wir folgenden Ansatz. Es geht im Endeffekt um
Energiecommunities als kleinste Zelle nach dem sogenannten zellularen Ansatz. Der wurde auch
schon mal bei der Einführung genannt. Unter dem zellularen Ansatz versteht man vor allem unter
dem Hintergrund, dass die Energiesysteme immer smarter werden, dass man sozusagen einzelne
Zellen im Energiesystem bildet und die sich erstmal lokal versuchen auszubalancieren,
bevor sie dann mit anderen Zellen auf gleicher Ebene interagieren und dann kumuliert wieder
mit einer in einer überlagerten Zelle sich ausgleichen. Und genau dabei können eben solche
PV-Heimspeichersysteme beispielsweise wie hier dargestellt, sich gemeinsam so eine Community
bilden und dann aktiv an dem System teilhaben. Und diese Systeme können entweder wie ein
virtuelles Kraftwerk organisiert werden, also sprich mit einer zentralen Steuerung versehen,
mit einem Aggregator, der sozusagen dafür verantwortlich ist, das zu betreiben. Und da
hatten wir auch ein recht spannendes Forschungsprojekt dazu, was letztes Jahr zu Ende
gegangen ist. Das war das Swarm-Projekt, wo wir auch in Bayern tatsächlich mit 65 dezentralen
vernetzten Heimspeichern eine Art der Regelleistung erbracht haben an das Stromnetz und das System
haben wir eben analysiert. Und seitdem haben wir uns noch Gedanken gemacht, da auch teilweise
ein bisschen konträre Ziele zwischen dem Aggregator und den eigentlichen Haushalten sind, ob man
das auch rein dezentral denken kann und da ist ein Lösungsansatz unter anderem die Blockchain.
Das ist sozusagen meine Verbindung zu diesem eigentlichen Thema. Und genau, damit möchte ich
nochmal kurz in die Motivation einsteigen, was eigentlich die Trends momentan in der
Energieversorgung sind, um ein bisschen die Herausforderungen zu verstehen. Also ein riesiger
Trend, den wir natürlich zur Zeit sehen, ist die Volatilität in der Erzeugung. Was wir hier in den
Grafen sehen, sind ein paar Beispieltage. Die Erzeugung nach Erzeugungsart sozusagen aufgedröselt
und die rote Linie stellt quasi den Verbrauch da. Das ist für Gesamtdeutschland im Sommer. Ich glaube,
das sind 2017 vom Juni oder Juli sind das Beispieltage. Und da sehen wir halt sehr stark die gelben
Hügel. Das ist die Einspeisung aus der Photovoltaik und wir sehen natürlich immer tagsüber, kommt da
Einspeisung rein, nachts natürlich nicht. Das ist schon mal eine Art der Volatilität. Hinzu kommt
die Windenergie, die auch einen sehr großen Anteil der Erneuerbaren sein soll für die Zukunft,
für Deutschland. Und die ist natürlich noch ein bisschen weniger gut vorhersehbar. Also da können
solche Flanken, wie beispielsweise im oberen Bild reinkommen, in sehr kurzer Zeit können hier
sozusagen die Erzeugung sehr stark zunehmen oder auch abnehmen. Und wie man in unteren Tagen sehen
kann, kann man in längeren Zeitraum mal wenig Wind wehen. Das heißt, das ist einfach extrem
volatil. Wenn wir uns das Ähnliches im Winter anschauen, dann sehen wir, dass Photovoltaik
oftmals fast vernachlässigbar kleinen Impact nur noch haben kann und Wind einen riesigen Anteil
oder aber auch gar keinen Anteil haben kann. Das heißt, es ist sehr, sehr schwer, da Dinge
Presenters
Jonas Schlund
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:55:24 Min
Aufnahmedatum
2018-11-08
Hochgeladen am
2018-12-10 11:57:53
Sprache
de-DE
Die Energiewende ist geprägt durch die Dezentralität und die Volatilität der erneuerbaren Energien und bedarf der smarten und sicheren Orchestrierung von einer steigenden Anzahl an Akteuren. Mögliche Lösungen dieser Herausforderung können auf der dezentralen Blockchain Technologie basieren. Im Vortrag werden neuere Entwicklungen der Blockchain Technologie und mögliche Anwendungen für die Energieversorgung der Zukunft vorgestellt.