2 - Neue Forschungsergebnisse bei der Suche nach dem unbekannten Erreger der Sarkoidose [ID:1704]
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Meine sehr geehrten Damen und Herren, seit vielen Jahren bemühen sich hervorragende Wissenschaftler

in aller Welt in bestens ausgestatteten Forschungszentren um die etiologische Aufklärung

einer der rätselhaftesten Krankheiten, die wir kennen mit dem Namen Sarkoidose. Die Geschichte

der Sarkoidose beginnt mit dem Ende des vorigen Jahrhunderts und ist mit den Namen Jonathan

Hutchison, Ernest Pessny und Cesar Buck verbunden. Sie beschrieben bis dahin anscheinend nicht

sonderlich aufgefallene Hautveränderungen mit unterschiedlichen Benennungen. Mortimer,

Smellety, Lupus, Pernio, multiples bedingendes Sarkoid of the skin, Benignis, Milliar, Lupoid.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich dafür überwiegend zunächst Dermatologen interessierten

und sich dann auch der klinischen wie etiologischen Erforschung dieser eigenartigen,

zum Teil als klinische Variante des Lupus vulgaris gedeuteten Hautkrankheit verschrieben.

Mit der Zeit setzte sich durch die wissenschaftlichen Beiträge von Schaumann, Kuznitsky,

Bittorf, Herford, Kreibich, Jüngling und Löfgren die Erkenntnis durch, dass die Sarkoidose

eine Allgemeinkrankheit mit teils akute, teils subakut chronischem Verlauf sei und alle Organe

klinisch stumm oder manifest befallen könne, sie insbesondere aber eine ausgeprägte Organdominanz

zur Lunge aufweise. Hier zeige ich Ihnen zwei verschiedene Erscheinungsformen der Hautsarkoidose.

Einmal die sogenannte oben bereits kleinknotig disziplinierte bezeichnete und zwar handelt es sich

hier um eine Aussaat von unterschiedlich dicht lokalisierten kleineren zum Teil auch etwas

größeren Knötchen, die alle Zeichen einer Entzündung aufweisen, allerdings keine Zeichen

einer akuten, sondern einer chronischen Entzündung. Die zweite Abart der Hautsarkoidose ist die

sogenannte Zirzinnäre. Hier erkennen Sie, wenn Sie es aus der Ferne sehen, erkennen Sie einen

großflächigen Herd mit einer sogenannten noch aktiven Krankheitszone und zwar der Randzaum.

In diesem noch gerüteten Bereich ist Zeichen, dass die Krankheit hier noch aktiv ist, während sie

sonst in der gesamten Ausdehnung des Herdes bereits sich zurückgebildet hat. Jetzt gleich anschließen

noch mal eine andere Form der Hautsarkoidose und zwar die sogenannte großknotige hier an der

Außenseite des Oberarms und gleich daneben das typische Bild eines Lupus pernion. Hier erinnert

das Krankheitsbild sehr an sogenannte Frostwäulen im Bereich der Wangen und der Nase und hier beim

ersten Bild bei der großknotigen Form kann man deutlich erkennen, dass im Zentrum die Knoten

etwas lichter werden, das heißt hier ist bereits eine spontane Rückbildung zu erkennen und so kann

es dann so geschehen mit der Zeit, dass sich diese Knoten restlos zurückbilden, aber es dauert

meistens Monate, ja Jahre unter Umständen klingt das überhaupt nicht mehr ab und das ist auch der

Grund warum therapeutische Maßnahmen hier so schwer zum Ziele führen, weil das Krankheits,

das Agens hier offenbar sehr lange in den Krankheitsherden verweilt. Noch am Vorabend

der Entdeckung des Erregers der Tuberkulose am 24. März 1882 durch Robert Koch, als diese Krankheit

in Deutschland 20 Prozent der Bevölkerung dahinraffte, war man in tonangebenden wissenschaftlichen

Kreisen Frankreichs und Deutschlands von der hereditären Entstehung der Tuberkulose überzeugt

und lehnte deren Ansteckungsfähigkeit ab. Auch bei der Sarkoidose muss mit ähnlichen

irrigen Deutungshypothesen gerechnet werden. Wird sie doch noch immer als Folge einer besonderen,

genetisch bedingten oder erworbenen Immunantwort des Organismus auf verschiedene Antigene angesehen,

während deren Ansteckungsfähigkeit nur beiläufig erwähnt wird. Hinter dem Namen Sarkoidose verbirgt

sich eine Krankheit, die die Lunge, das zentrale Nervensystem, die Nieren und das Herz so schwer

schädigen kann, dass mit einem letalen Ausgang gerechnet werden muss. Dies besonders nicht zuletzt

deswegen, weil wir noch immer über keine kausale Therapie des Morbus Bug verfügen. In Mitteleuropa

und in den USA übertrifft die Erkrankungshäufigkeit der Sarkoidose die der Tuberkulose. In Deutschland

rechnet man mit einem Bestand von 30 bis 55 auf 100.000 unter dem Vorbehalt einer nicht

gering einzuschätzenden Dunkelziffer. Eigenartigerweise erkranken an Sarkoidose vorzugsweise Frauen und

Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren, weit seltener Kinder unter 10 Jahren und ältere Personen.

In den USA die Angehörigen der schwarzen Bevölkerung zehnmal häufiger als die der weißen Bürger.

Nach meinen langjährigen Studien ist die Sarkoidose eine Mycobacteriose, die primär die Lunge

bzw. den Respirationstrakt als Eintrittsforte benutzt. Hier entsteht während der Außeinandersetzung

mit dem eingeatmeten Erreger ohne erhebliche subjektive Beschwerden ein Primärkomplex mit

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Valentin Aplas Dr. Valentin Aplas

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:27:31 Min

Aufnahmedatum

2000-11-02

Hochgeladen am

2018-06-21 09:55:27

Sprache

de-DE

Tags

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