Bei diesem Präparat handelt es sich um ein gastroesophageales Teilresektat, das aufgrund
eines Barrettkarzinoms entnommen wurde. Man sieht, wie das helle Plattenepithel des
Oesophagus in die dunklere Schleimhaut des Magens übergeht. Am gastro-öseophagealen
Übergang ist eine deutliche Reliefstörung zu erkennen. Die für den Magen typische Faltung
ist hier von dem exophytisch wachsenden Barrettkarzinom unterbrochen. Der Tumor zeigt eine zentrale
Negrose und einen die gesamte Zirkumpharenz einnehmenden fingerdicken Randwall. Während
Plattenepithelkarzinome den größeren Teil der Oesophaguskarzinome ausmachen, handelt
es sich beim selteneren Barrettkarzinom um ein inversiv wachsendes Adenokarzinom, das
vor allem in westlichen Ländern und bevorzugt bei Männern auftritt. Hauptentstehungsort
ist das untere Drittel des Oesophagus, wobei das Karzinom wie in diesem Präparat auch
in die Kardia einwachsen kann. Risikofaktoren sind die gastro-öseophageale Refluxkrankheit,
Rauchen und Übergewicht. Die meisten Barrettkarzinome entwickeln sich außerdem aus einer zuvor
bestehenden Barrettmucosa. Dieser Prozess wird als Metaplasie-Neoplasiekarzinomsequenz
bezeichnet. Als Barrettmucosa wird die intestinale Metaplasie vom Plattenepithel des unteren
Oesophagus zu Zylinderepithel mit Becherzellen bezeichnet. Ursächlich für diese Umwandlung
ist eine chronische Reizung, gegen die die Mucine der Becherzellen einen Säureschutz
bieten. Die Barrettmucosa ist eine fakultative Präkanzerose. Nur aus einem kleinen Prozentsatz
entwickelt sich tatsächlich ein Karzinom. Dennoch sollten Patienten mit Barrettmucosa
regelmäßig endoskopisch untersucht werden. Um fast das betroffene Gebiet mehr als 3
cm wird es als Long-Segment klassifiziert, kleinere Lesionen bezeichnet man als Short-Segment.
Kommt es in Folge einer chronischen Reizung zu intraepithelialen Neoplasien mit Zellatypien,
atypischen Mythosen und Reifungsstörungen des Zylinderepithels, so steigt die Wahrscheinlichkeit
für die Entwicklung eines Karzinoms. Am unteren Rand dieses histologischen Schnittbildes
kann man das mehrschichtig unvorhunte Plattenepithel des Oesophagus noch gut erkennen. Die intestinale
Metaplasie der Barrettmucosa zeichnet sich durch die Bildung von Foveolen-ähnlichen
Strukturen mit Zylinderepithel- und Becherzellen aus, die an das Epithel des Darms erinnern.
Zellatypien lassen sich nur vereinzelt finden. Bei diesem Präparat eines Barrettkarzinoms
haben die atypischen Zellen das Epithel bereits verlassen. Sie durchziehen die muskularis
proprioer Fingerartig und infiltrieren bereits die Subcellrose.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:28 Min
Aufnahmedatum
2013-11-18
Hochgeladen am
2014-04-27 00:58:09
Sprache
de-DE