*Musik*
Sehr geehrte Damen und Herren, guten Abend. Mein Name ist Achenbach und ich freue mich sehr, dass ich heute Abend zu Ihnen sprechen darf im Rahmen der Bürgervorlesung.
Danke, dass Sie gekommen sind.
Großer Dank an Sie alle und einen riesengroßen Dank auch an Herrn Michael Lorz,
der seit vielen Jahren diese Bürgervorlesung mit Hingabe organisiert. Danke, Herr Lorz.
Die wenigsten wissen wahrscheinlich, dass der Platz draußen vor dem Hörsaal nach Herrn Lorz benannt ist.
Ein Erlanger Bürger, der seinen eigenen Platz hier sehr verdient mit seinem Namen schmücken darf.
Aber heute geht es um ein Thema, was sehr, sehr viele natürlich betrifft. Wissenswertes zum hohen Blutdruck.
Wahrscheinlich wissen Sie schon alles zum hohen Blutdruck. Darum ist es gar nicht so einfach, diesen Vortrag zu halten.
Auf Wiedersehen. Vielen Dank, dass Sie da waren. Das Wichtigste ist das hier. 140 zu 90.
Da beginnt der hohe Blutdruck. Da wollen wir hin, wenn wir Blutdruck behandeln, unter 140 zu 90.
Das Wichtigste ist 140 zu 90. Aber es gibt natürlich noch ein bisschen anderes, was wissenswert ist zum hohen Blutdruck.
Schauen Sie mal, ich hoffe, das funktioniert jetzt, was ich hier mitgebracht habe.
Es sind ja Ingenieure auch im Publikum. Immer wieder beeindruckend, wenn man das sieht.
Viele von Ihnen haben es wahrscheinlich live gesehen. Ich habe es live gesehen. Meine Eltern haben mich geweckt.
1969, Apollo 11. 16. Juli 1969, der Start zum Mond.
Neil Armstrong, Buzz Aldrin waren die Zweiten, die den Mond betreten haben. Den Namen von dem Dritten vergisst man immer, der mit seinem Modul immer um den Mond herumfliegen musste.
Am 19. Juli sind sie angekommen und haben den Mond betreten.
1969 haben wir es also geschafft, Menschen auf den Mond zu schicken.
Aber dass ein Blutdruck, der zu hoch ist, behandelt werden sollte, das weiß man erst seit 1971.
Und es gab auch gar keine Medikamente. Kann man sich das vorstellen?
Man kann zum Mond fliegen, aber der einzigen Medikament, um den Blutdruck zu senken, waren Wassertabletten und Reisessen.
Reis in Obstsaft gekocht. Das war die Methode, um den Blutdruck zu senken.
1971 erst hat man eine Studie gemacht, die den Nutzen der Blutdrucksenkung nachgewiesen hat.
Vorher dachte man, dann ist er halt hoch. Das habe ich leider nur auf Englisch gefunden, aber ich finde es so eindrucksvoll.
Viele von Ihnen können wahrscheinlich fließend Englisch aus dem Lehrbuch der Medizin.
1950 steht bei Patienten mit milder, gutartiger Hypertonie. Hypertonie ist Blutdruck.
Das ist ein Blutdruck von unter 200 Millimetern. Mild und gutartig. Braucht man keine besonderen Medikamente, steht hier. Vielleicht ein bisschen beobachten.
Conservative Treatment, also konservativ behandeln.
Reassurance, das heißt den Patienten versichern, dass das alles nicht so schlimm ist. Und Gewichtsabnahme.
Das hat man auch 1950 geschrieben. Also milder hoher Blutdruck, so unter 200 mmHg, muss man nichts Besonderes machen.
Da hat sich natürlich die Kenntnis erheblich verändert. Sie kennen auch diese drei Herren.
Wenn wir ja schon bei der Geschichtsstunde sind, die Konferenz von Yalta. Das war am 11. Februar 1945 dieses Bild. Winston Churchill.
Roosevelt, der amerikanische Präsident in der Mitte und Joseph Stalin ganz rechts.
Und man weiß, dass während der Konferenz von Yalta Franklin Roosevelt einen Blutdruck hatte von 250 zu 150 mmHg.
Der ist nicht viel älter geworden. Die Frage ist, wie alt ist er geworden?
Er ist vier Wochen später, ne, ist acht Wochen später, im April 1945 ist er verstorben.
Wie alt er da war, weiß ich aber nicht ganz genau. Das ist glaube ich 1895 geboren. Aber ich weiß es nicht mehr ganz genau.
Das sind die Blutdruckwerte von Herrn Roosevelt.
1935 zum ersten Mal aufgezeichnet von seinen Leibärzten. Und die Leibärzte haben das beobachtet, so wie es im Lehrbuch stand.
Und haben nichts Besonderes gemacht. Sie sehen, während des zweiten Weltkriegs der Blutdruck kontinuierlich über 200, der obere Wert.
Dann Konferenz von Yalta, da lag er bei 250 und verstorben ist er dann 1945 im April mit einer Hirnblutung bei einem Blutdruck von 350 mmHg.
Und obwohl er an einer Hirnblutung verstorben ist und eine Blutdruck von 350 mmHg hat und die ganzen Jahre schon ein Blutdruck von über 250 hat, hat sein Leibärz gesagt, das kam jetzt völlig überraschend.
Weil man es einfach nicht wusste. Wusste nicht, dass hoher Blutdruck schädlich ist.
Inzwischen weiß man es aber natürlich sehr genau. 140 zu 90. Nur noch mal so zum Einprägen.
Man stirbt, auch in Deutschland wird gestorben. Man weiß die Erkrankungen, an denen am häufigsten gestorben wird. Herzkreislauferkrankungen, Krebserkrankungen, chronische Bronchitis.
Wenn man sich aber überlegt, welche Risikofaktoren zu den Erkrankungen beitragen, an denen man stirbt, kann man das statistisch ermitteln.
Und Sie sehen relativ weit oben steht hier Tabakrauch bei 18 Prozent aller Todesfälle in Deutschland war Rauchen als Risikofaktor beteiligt.
Jetzt nicht vielleicht der alleinigte Auslöser, aber zum Beispiel bei einer Krebserkrankung kann Rauchen als Risikofaktor beteiligt sein oder auch beim Herzinfarkt.
Auch hohes Cholesterin ist relativ häufig beteiligt. Hier stehen noch andere Übergewicht hoher BMI.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:59:31 Min
Aufnahmedatum
2024-04-22
Hochgeladen am
2024-04-23 11:26:08
Sprache
de-DE