23 - Psychotherapie Digital [ID:50272]
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Ja, schönen guten Tag, willkommen auch von mir. Ich freue mich, dass Sie da sind, dass Sie so

großes Interesse haben, auch an diesem Themengebiet. Ich referiere sonst ganz viel vor

psychologischen Psychotherapeutinnen, vor Ärzten, aber auch vor Studierenden und versuche mein Wissen

weiterzugeben mit dem Anliegen, dass die das selber auch in ihre praktische Tätigkeit übernehmen und

anfangen mit digitalen Interventionen zu arbeiten. Ich selber, wie ich vorgestellt wurde, forsche

jetzt schon bald seit zehn Jahren zu dem Themengebiet und habe aber auch schon vor vielen Jahren

eben angefangen, Workshops zu geben zu dem Thema und ich fange immer mit einem kurzen

Conflict of Interest Statement an. Also ich werde natürlich dafür entlohnt, dass ich forsche von der

Uni über Zuwendung von europäischen Kommissionen oder verschiedenen Geldgebern. Natürlich werde

ich auch bezahlt, wenn ich Workshops gebe, aber ansonsten habe ich keinerlei Interessenkonflikte

und bekomme kein Geld von dem oder von diesem Themengebiet, über das ich referiere. Genau,

das ist ein kurzer Überblick. Ich habe verschiedene Themengebiete dabei, um Ihnen einfach so ein

bisschen aus der breiten Perspektive einen Einblick zu geben, vor allen Dingen, was ist

denn in der Praxis schon angekommen? Also was könnten Sie theoretisch, wenn Sie selber Betroffene

sind oder vielleicht selber im medizinischen Sektor auch tätig sind, schon nutzen oder relativ bald

nutzen? Ich gehe natürlich auch ein bisschen auf das Thema, was sagt die Forschung ein, aber das ist

nicht der Schwerpunkt des heutigen Vortrags. Ja, was verstehen wir unter internet- und mobilbasierten

Interventionen? Das ist alles, was Sie in irgendeiner Form über einen Browser, mit einem

internetbasierten Zugang nutzen können. Das kann eine App sein auf Ihrem Smartphone, das kann aber

auch eine Anwendung über Ihr Tablet sein oder über einen Desktopcomputer, über ein Laptop. Alles fällt

unter das Themengebiet internet- und mobilbasierte Interventionen. Und in anderen Ländern sind diese

Angebote tatsächlich auch schon sehr systematisch integriert in die Versorgung, teilweise schon seit

10, 15 Jahren. Ich habe ein paar Beispiele genannt, Niederland, Dänemark, England, Australien, da gibt

es teilweise schon ganze Online-Kliniken, die dort schon länger implementiert worden sind. Und wir

lernen auch sehr viel von denen. Also ich habe in den letzten Jahren sehr viele Forschungsprojekte

gemacht, wo wir auch mit teilweise Australien, Dänemark et cetera kooperiert haben, wo wir

gemeinsam forschen und natürlich von denjenigen, die vorangegangen sind, auch viel lernen. Es gibt

aber auch einen Bereich, wo tatsächlich Deutschland mittlerweile Vorreiter ist und das sind die

DIGA, die digitalen Gesundheitsanwendungen auf Rezept, die es seit einigen Jahren gibt und über

die ich heute auch referieren werde. Ja, was haben wir für Chancen für den Versorgungsraum in

Deutschland? Grundsätzlich ist es einfach so, dass ja für alle medizinischen Sektoren, aber auch für

den Bereich der psychischen Erkrankungen es wichtig ist, leitlinienbasiert vorzugehen, eigentlich

alle zu versorgen, die einen Behandlungsanspruch haben, wo eine klinische Diagnose vorliegt, aber

leider ist das nicht die Realität. Wir haben sehr lange Wartezeiten. Psychotherapeutische

Wartezeiten aktuell liegen bei sechs bis acht Monaten. Meine Praxis auf dem Land, ich habe sogar

bis zu zwölf Monate Wartezeit inzwischen, nach Corona hat es stark zugenommen nochmal. Die Nachfrage

und das Angebot ist leider nicht in der Form finanziert von den gesetzlichen Krankenkassen,

wie man es bräuchte und deswegen ist es tatsächlich so, dass wir die Chance haben, eine erhöhte

Reichweite zu erzielen, also mehr Personen zu erreichen durch digitale Angebote, tatsächlich

vielleicht auch diejenigen anzusprechen, die lieber etwas niederschwelligeres, teilweise auch

gerne eher etwas anonymes verwenden wollen. Die Wartezeit kann verringert werden, wie ich es schon

gesagt habe und man hat einfach die Möglichkeit mit insgesamt verringerten Zusatzkosten im

Versorgungssystem mehr Personen versorgen zu können, die es brauchen. Insgesamt sehen wir

jegliche internetgestützten Angebote als Ergänzung zum Versorgungssystem, aber das Potenzial ist in

Deutschland noch wenig genutzt, aber diese digitalen Interventionen, die ich angesprochen habe,

sind auf jeden Fall ein erster Schritt in diese Richtung. Internet- und mobilbasierte Interventionen

könnte man grundsätzlich in verschiedenen Bereichen in die Versorgung integrieren. Ich

habe Ihnen hier eine Übersicht mitgebracht, also das fängt schon im Bereich der Prävention an,

also bevor es tatsächlich zu einer Entwicklung einer klinisch manifesten psychischen Erkrankung

kommt. Es ist aber auch möglich, ein erster Schritt in die ambulante Psychotherapie, zum Beispiel zur

Presenters

M. Sc. Ingrid Titzler M. Sc. Ingrid Titzler

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:59 Min

Aufnahmedatum

2024-02-22

Hochgeladen am

2024-02-23 13:39:02

Sprache

de-DE

Für fast jeden Lebensbereich gibt es inzwischen digitale Lösungen oder Unterstützungsangebote – natürlich auch in der Psychotherapie. So können Apps oder Web-Anwendungen zeit- und ortsflexibel von Patientinnen und Patienten eigenständig genutzt und/oder von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in die Gespräche integriert werden, um die Behandlung bestmöglich zu unterstützen. Zusätzlich können digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept verschrieben werden. Dr. Ingrid Titzler vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie ist Expertin auf diesem digitalen Gebiet und gibt uns einen Überblick über aktuelle technologische Interventionen und deren Einsatzbereiche in der psychotherapeutischen Versorgungslandschaft. Zudem gibt es die Möglichkeit selbst eine psychologische digitale Anwendung auf dem eigenen Smartphone auszuprobieren.

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