29 - Geschmacks- und Geruchssinn [ID:7158]
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Und die zwei Herren, die kennen Sie schon, der Herr Brokaw und vor allem, was uns

heute interessiert, der Herr Wernicke. Das brauche ich auch noch, damit ich den

Herrn Wernicke unterstreichen kann. So, der Herr Wernicke, der ja das

sogenannte sensorische Sprachzentrum beschrieben hat. Sensorische Sprachzentrum.

Und wenn wir uns jetzt noch einmal unser Gehirn aufzeichnen, so, das andere

können wir weglassen. Da haben wir gesagt, in der Tiefe dieses Sulcus lateralis

finden wir auf der kranialen Fläche des Temporallappens die sogenannten

hessischen Querwindungen. Um die zu sehen, muss man natürlich hier was

wegpräparieren. Dann sieht man so ganz nebenbei auch hier

drinnen die Insel. Ja, wenn Sie das parietale und frontale Operkulum

wegpräparieren, kommen Sie hier auf den Inselkortex und auf der kranialen Fläche

des Temporallappens. So, haben Sie hier so schräge Windungen, hessische

Querwindungen. Die primärauditorische Rinde. Und es wird Sie jetzt nicht

verwundern, wenn wir das Operkulum wieder drauf geben. So, Insel verschwindet wieder,

Hessischelquerwindungen verschwinden wieder. So, jetzt ist das Operkulum wieder

drauf. Es wird Sie nicht wundern, dass dieser Bereich hier um den

primärauditorischen Cortex herum genau dieses sensorische Sprachzentrum des

Herrn Wernicke ist. Das ist gewissermaßen ein auditorischer

Assoziationskortex. Den Begriff haben wir auch schon verwendet.

Da steht er eh. Auditorische Assoziationskortex. Hier Zentralfurche, dieser

ganze Bereich. Parietalkortex, dann dieser Cortexbereich um den Sulkus

lateralis herum und hier hinten haben wir gesagt, ist der visuelle Cortex. Wenn

Sie zum Beispiel sich vorstellen, wie lernen wir in unserer Kindheit die

Gegenstände mit Begriffen zu verbinden, dann hören wir einmal das Wort Stift.

Wir sehen den Stift und wir können das auch dann nachsprechen. Stift und wir

wissen, dass das ein Stift ist und wir wissen auch, wozu man denn gebrauchen

kann, um da auf diesem Zeichenbrett herum zu fummeln. So werden die Begriffe mit

den Gegenständen und mit der Bedeutung dieser Begriffe verbunden im

Assoziationskortex und Sie können sich jetzt leicht ausmalen und das hat eben

der Herr Wernicke beobachtet. Wenn hier in dem Bereich irgendwelche Schädigungen

sind, im Rahmen eines Schlaganfalls zum Beispiel, dann verstehen die Menschen die

Worte nicht mehr. Sie wissen nicht mehr, was gemeint ist mit einem Wort. Wir haben

eine sensorische Afasie, die manches Mal tatsächlich in dieser reinen Form

ausgeprägt ist. Wenn Sie zu so einem Patienten hingehen und sagen guten

Morgen, Frau Meyer, ich bin der Herr Doktor oder die Frau Doktor sowieso, dann

versteht die Patientin vielleicht gar nicht, was sie meinen. Wenn sie ihr die

Hand reichen, schaut sie weg und erzählt irgendwas, was ihr gerade einfällt.

Motorisches Sprachvermögen ist intakt, das brokage Sprachzentrum im klassischen

Fall ist nicht beeinträchtigt, aber sie versteht nichts. Sie erkennt die

Zusammenhänge nicht und wenn andere Schädigungen hier zum Beispiel auftreten,

können die Patienten nicht mehr lesen. Sie können das Schriftbild für einen

Begriff, das Wort Stift, wenn das da hingeschrieben ist, nicht mehr erkennen,

weil diese Verbindungen in diesem Assoziationskortexareal verloren

gegangen sind oder andere Patienten, die im Assoziationskortex eine Schädigung

erleiden, die haben dann ein Symptom oder ein

Syndrom, das man als Agnosie bezeichnet. Ich glaube darüber haben wir schon einmal

gesprochen. Man sieht den Stift, kann ihn aber nicht benennen, wenn man ihn sieht,

nur wenn man hingreift, kann man sagen, aha, das ist ein Stift, weil hier im

Büros Postzentral ist, ist ja der primär sensorische Kontext, da kommen

dann diese Affärenzen an von unserem Tastkörperchen. Ich kann den Stift

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:43:27 Min

Aufnahmedatum

2016-12-13

Hochgeladen am

2016-12-16 11:51:52

Sprache

de-DE

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