Und die zwei Herren, die kennen Sie schon, der Herr Brokaw und vor allem, was uns
heute interessiert, der Herr Wernicke. Das brauche ich auch noch, damit ich den
Herrn Wernicke unterstreichen kann. So, der Herr Wernicke, der ja das
sogenannte sensorische Sprachzentrum beschrieben hat. Sensorische Sprachzentrum.
Und wenn wir uns jetzt noch einmal unser Gehirn aufzeichnen, so, das andere
können wir weglassen. Da haben wir gesagt, in der Tiefe dieses Sulcus lateralis
finden wir auf der kranialen Fläche des Temporallappens die sogenannten
hessischen Querwindungen. Um die zu sehen, muss man natürlich hier was
wegpräparieren. Dann sieht man so ganz nebenbei auch hier
drinnen die Insel. Ja, wenn Sie das parietale und frontale Operkulum
wegpräparieren, kommen Sie hier auf den Inselkortex und auf der kranialen Fläche
des Temporallappens. So, haben Sie hier so schräge Windungen, hessische
Querwindungen. Die primärauditorische Rinde. Und es wird Sie jetzt nicht
verwundern, wenn wir das Operkulum wieder drauf geben. So, Insel verschwindet wieder,
Hessischelquerwindungen verschwinden wieder. So, jetzt ist das Operkulum wieder
drauf. Es wird Sie nicht wundern, dass dieser Bereich hier um den
primärauditorischen Cortex herum genau dieses sensorische Sprachzentrum des
Herrn Wernicke ist. Das ist gewissermaßen ein auditorischer
Assoziationskortex. Den Begriff haben wir auch schon verwendet.
Da steht er eh. Auditorische Assoziationskortex. Hier Zentralfurche, dieser
ganze Bereich. Parietalkortex, dann dieser Cortexbereich um den Sulkus
lateralis herum und hier hinten haben wir gesagt, ist der visuelle Cortex. Wenn
Sie zum Beispiel sich vorstellen, wie lernen wir in unserer Kindheit die
Gegenstände mit Begriffen zu verbinden, dann hören wir einmal das Wort Stift.
Wir sehen den Stift und wir können das auch dann nachsprechen. Stift und wir
wissen, dass das ein Stift ist und wir wissen auch, wozu man denn gebrauchen
kann, um da auf diesem Zeichenbrett herum zu fummeln. So werden die Begriffe mit
den Gegenständen und mit der Bedeutung dieser Begriffe verbunden im
Assoziationskortex und Sie können sich jetzt leicht ausmalen und das hat eben
der Herr Wernicke beobachtet. Wenn hier in dem Bereich irgendwelche Schädigungen
sind, im Rahmen eines Schlaganfalls zum Beispiel, dann verstehen die Menschen die
Worte nicht mehr. Sie wissen nicht mehr, was gemeint ist mit einem Wort. Wir haben
eine sensorische Afasie, die manches Mal tatsächlich in dieser reinen Form
ausgeprägt ist. Wenn Sie zu so einem Patienten hingehen und sagen guten
Morgen, Frau Meyer, ich bin der Herr Doktor oder die Frau Doktor sowieso, dann
versteht die Patientin vielleicht gar nicht, was sie meinen. Wenn sie ihr die
Hand reichen, schaut sie weg und erzählt irgendwas, was ihr gerade einfällt.
Motorisches Sprachvermögen ist intakt, das brokage Sprachzentrum im klassischen
Fall ist nicht beeinträchtigt, aber sie versteht nichts. Sie erkennt die
Zusammenhänge nicht und wenn andere Schädigungen hier zum Beispiel auftreten,
können die Patienten nicht mehr lesen. Sie können das Schriftbild für einen
Begriff, das Wort Stift, wenn das da hingeschrieben ist, nicht mehr erkennen,
weil diese Verbindungen in diesem Assoziationskortexareal verloren
gegangen sind oder andere Patienten, die im Assoziationskortex eine Schädigung
erleiden, die haben dann ein Symptom oder ein
Syndrom, das man als Agnosie bezeichnet. Ich glaube darüber haben wir schon einmal
gesprochen. Man sieht den Stift, kann ihn aber nicht benennen, wenn man ihn sieht,
nur wenn man hingreift, kann man sagen, aha, das ist ein Stift, weil hier im
Büros Postzentral ist, ist ja der primär sensorische Kontext, da kommen
dann diese Affärenzen an von unserem Tastkörperchen. Ich kann den Stift
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:27 Min
Aufnahmedatum
2016-12-13
Hochgeladen am
2016-12-16 11:51:52
Sprache
de-DE