3 - Pathovideo - Kolorektales Karzinom [ID:3376]
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Bei diesem Präparat handelt es sich um ein 25 cm langes Sigma-Rectum-Resektat, das dem

Patienten aufgrund eines Karzinoms entfernt worden ist. An den Appendizes Epiploicae und

dem Meso, das hier an die perirektale Faszie übergeht, kann man das Sigmaid gut vom Rektum

unterscheiden. Da die perirektale Faszie eine natürliche Tumorbarriere darstellt, ist es wichtig

gründlich zu kontrollieren, ob sie das Rektum vollständig umgibt. Man kann das hier gut an

ihrer glänzenden Oberfläche erkennen. Bei einer Untersuchung der Mukosa kann man den

zentral exulzerierten Tumor mit seinem prominenten Randwahl praktisch nicht übersehen. 90 % der

kolorektalen Karzinome entwickeln sich aus einem bereits vorhandenen Polypen. Risikofaktoren für

die Tumorentwicklung sind eine ballaststoffarme Ernährung, Rauchen und chronisch entzündliche

Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Außerdem sind genetische Prädispositionen

bekannt, wie zum Beispiel die familiäre Adenomatöse Polyposis coli, das hereditäre

nicht polypöse Kolonkarzinom sowie das Li-Fraumeni-Syndrom. Im Querschnitt kann man bereits

makroskopisch einschätzen, wie invasiv der Tumor ist. Das Fettgewebe der Seroza muss man gründlich

auf derbe prominent erscheinende Lymphknoten untersuchen, da jeder metastaseverdächtige

Lymphknoten der histologischen Abklärung bedarf. Neben den regionalen Lymphknoten

breiten sich Metastasen häufig über die Pfortader in die Leber aus. Anhand von diesem

Querschnitt kann man sich das Staging bei kolorektalen Karzinomen gut vor Augen führen.

In der T-Klassifikation beurteilt man die Invasivität des Tumorwachstums. T1 beschreibt

ein Tumor, der aus dem Epithel in die Submucose einwächst. Ein T2-Tumor dringt auch in die Muscularis

probriae vor. Ein T3-Tumor durchdringt sie. Wächst der Tumor in angrenzende Organe oder

das Peritoneum ein, so handelt es sich um das Stadium T4. In unserem Beispiel kann man

deutlich erkennen, wie der gelblich gefärbte Tumor die weißliche Muscularis strahlenförmig

durchzieht. Bereits makroskopisch kann man hier feststellen, dass es sich mindestens

um ein T3-Stadium handeln sollte. Neben der makroskopischen Untersuchung ist die Histopathologie

ein wichtiges Werkzeug zur Diagnosestellung. An diesem Ausschnitt kann man sich die typische

Schichtung der Darmwand noch einmal gut vor Augen führen. Von außen nach innen sieht

man Sarosa, muscularis probriae und Submucosa, sowie die Mucosa mit muscularis mucosa, probriae

und Epithel zählen. In der Übersichtsaufnahme erkennt man deutlich eine Strukturveränderung.

Die epithelialen Drüsen liegen stark vermehrt vor und weisen eine Kernhyperchromasie auf.

Außerdem liegen die Kerne palisadenförmig, aber noch stets basal angeordnet in den Zellen.

Die Kern-Plasmarrelation hat sich bereits zugunsten des Kerns verschoben. Um histologisch

zwischen Adenom und Karsinom zu unterscheiden, stellt die muscularis mucose ein wichtiges

Kriterium dar. Bleibt sie, wie in diesem Fall, unversehrt erhalten und wird nicht von atypischen

Drüsen durchbrochen, so handelt es sich um ein Adenom. Bei diesem Präparat eines Kolonkarsinoms

sind die des plastischen Veränderungen deutlich weiter fortgeschritten.

Die Zellen haben nun jegliche Orientierung verloren. Sie zeigen sich stark polymorph,

weisen vergrößerte Nukleolen und vermehrt Methosefiguren auf. Ebenfalls auffällig ist

das vollständige Fehlen von Becherzellen. In diesem Fall ist gut zu erkennen, dass der

Tumor die Submucose bereits vollständig infiltriert hat. An einigen Stellen sieht es bereits danach

aus, als würden atypische Drüsen in die muskulares Probrea vorwachsen.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:04:24 Min

Aufnahmedatum

2013-11-18

Hochgeladen am

2014-04-27 00:58:09

Sprache

de-DE

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