Okay, so, hallo allerseits. Erstmal herzlichen Dank, dass Sie bei dem Wetter trotzdem hergekommen
sind. Es werden natürlich immer weniger, aber ich weiß das zu schätzen. Ja, die letzten
drei Sitzungen sind aus unterschiedlichen organisatorischen Gründen jeweils auf Video
umgestellt worden. Ich habe ja glücklicherweise genügend Videos aus den letzten Semestern
aufgezeichnet, die dazu passen. Dennoch habe ich gesagt, dass wir hierzunächst mal heute
nicht mit dem nächsten Thema direkt anfangen, sondern ich erst noch mal ein bisschen über
diese Inhalte spreche, um jetzt mal ein bisschen Entschleunigung hineinzubringen, denn die
Videos sind ja erst mal auch relativ dicht durchchoreografiert. Das heißt, hier wäre
erst mal Platz für Ihre Fragen. Hier sind aber glaube ich keine drin, keine neuen, wenn
ich das richtig sehe. Die müssten sonst hier ohne meine Antwort daneben auftauchen. Ich
würde einfach noch mal kurz Meta-Kommentare zu diesen Themen, die jetzt danach gelaufen
sind, abgeben, sodass ich vielleicht noch mal ein paar Einordnungen bekomme, wenn ich
jetzt nicht ins Detail gehe, sondern von oben drauf schaue sozusagen mit Ihnen gemeinsam,
was daran das ist, was für uns das besonders Wichtige vielleicht wäre. Und hier haben
wir drei Themen gehabt. Wir hatten vor allem jetzt Erziehungstheorie, zwei Teile, und dann
eine sehr spannende Bildungstheorie. Und die schauen wir uns nochmal an. Also die erste
Sitzung zur Erziehungstheorie, die sich hier bezog auf ein Buch von Wolfgang Sünkel, der
ja auch hier an der Universität gelehrt hat als Professor über viele, viele Jahre. Sünkel
war ja jemand, der sehr stark formal gedacht hat und sehr stark den Erziehungsbegriff formal
versucht hat zu klären. Der Hintergrund dafür ist auch, würde ich denken, also für ihn ist es
eigentlich ein Interesse an einem möglichst genauen Erfassen von Erziehungsprozessen,
natürlich um die dann eben auch besser gestalten zu können, indem man sie versteht. Das ist
sicherlich der eine Punkt. Es ist ja ein unvollendetes Werk. Ich hatte jetzt gerade gehört,
dass tatsächlich der dritte Band, der jetzt den Sünkel nicht mehr zu Lebzeiten zu endeschreiben
konnte, tatsächlich rekonstruiert wurde aufgrund der Aufzeichnung und publiziert wurde. Da hatte
ich aber jetzt noch keine Zeit, dem nachzugehen. Das ist sicherlich sehr interessant, weil dann
würde es glaube ich nochmal konkreter werden, in den Ausführungen zu erzielen. Ja, die Frage ist
immer, was soll es eigentlich genau sein, Erziehung, was soll es eigentlich genau sein, Unterricht? Und
das kann erstmal irgendwie alles und nix sein. Es ist schwierig zu greifen. Deswegen, weil
Erziehung beispielsweise, da ist immer die Frage, ist das ein intentionaler Prozess? Also ist
Erziehung dann, wenn sich jemand denkt, also implizit mindestens, ich vollziehe jetzt einen
erzieherischen Akt, das ist meine Intention, und dann vollziehe ich diesen Akt und dann ist das
Erziehung. Oder ist es eben, das ist nicht realistisch, weil im Alltag, wenn wir erziehen als
Eltern beispielsweise, machen wir das ja beidäufig und häufig eben auch gar nicht bewusst. Oder ist
Erziehung eben, ja, also wenn es nicht bewusst ist, wir werden dann unterscheiden, was jetzt nicht
Erziehung, was Erziehung ist. Zumal wenn man von außen draufschaut in der Situation, ist es ziemlich
schwierig. Oder man könnte natürlich sagen, Erziehung ist, wenn Erziehung als Wirkung geschieht.
Das heißt, wenn die Subjekte auf der anderen Seite, die Edu kann wie die zu Erziehenden, wenn
die auf eine irgendwie systematische Weise lernen, also das haben wir schon gelernt, was das ist,
also ihr Verhalten dauerhaft oder ihre Verhaltensdisposition dauerhaft verändern. Und das
müsste dann irgendwie mit Moral zu tun haben. Das haben wir ja schon bei Herbert sehr deutlich
mitbekommen. Und dann ist aber allerdings die Frage, wer ist denn die Instanz, die das hervorruft?
Also wissenschaftlich betrachtet jedenfalls. Denn es gibt viele mögliche Aspekte von
Gesellschaft und vom Umgang mit, nicht nur mit Menschen, sondern auch mit anderen Dingen, die
dazu führen, dass man Verhaltensdisposition grundsätzlich verändert und möglicherweise auch
zum Besseren. Vielleicht komme ich dazu in der nächsten Sitzung noch ein bisschen. Aber
beispielsweise sind bestimmte Verständnisse von Medienbildung, also die, die jetzt gerade nicht
medienpädagogisch auf Kompetenz im Umgang mit Medien abzählen, sondern die eher davon ausgehen,
dass mediale Welten Welten sind, in denen wir zu Subjekten werden. Also dieser Ansatz beispielsweise,
der würde Filme, zum Beispiel bestimmte Formen von Filmen, also insbesondere, analysieren und
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:23:28 Min
Aufnahmedatum
2025-07-01
Hochgeladen am
2025-07-01 14:06:05
Sprache
de-DE