Das ist ein ambitioniertes Projekt.
Hier kommt Wissen in Bewegung.
Die Bootsfraks von Oberstim würde ich ohne mich schämen zu müssen,
zu den Inkornabeln der europäischen Schiffsarchäologie zählen,
die am besten erhalten sind, die sich rekonstruieren lassen,
nicht nur dimensional, sondern wo man auch das Boot
ingenieurwissenschaftlich begreifen kann.
Hier gibt es gar nicht viel zu rekonstruieren.
Das ist fast so wie, wie ein Baukasten wir zusammensetzen.
Da ist eine Ducht so weit erhalten, das ist klar.
Das Boot ist auf der anderen Seite ja mehr oder weniger genauso aus.
Dann duplizieren Sie die Form der Ducht auf die andere Seite
und das Ganze wird zu einem langen Brett.
Man kann sich jetzt darüber unterhalten,
ging das Brett, also die Ruderducht durch oder war die geteilt?
Wenn sie geteilt war, müsste aber irgendwo unterfangen werden.
Das war es ja auch, aber auf dem Kielschwein, also geht das Brett durch.
Das eine Boot hatte neun, das andere hatte zehn Duchten,
ausreichend für 18 bis 20 Mann Riemenbesatzung.
Das Fahrzeug hat ja keinen platten Boden, sondern der ist gerundet.
Und zwar bei beiden Fahrzeugen nicht einheitlich.
Er ist aber in der Länge gerundet und all das erzeugt ja in der Bordwand,
vor allem an den Schiffsenden, die sich ja zuschärfen, Freiflächen.
Diese Freiflächen beeinflussen ja auch die physikalischen Eigenschaften eines solchen Rumpfes.
Dieses Fahrzeug, man sieht es ja hier, ist ja durch seinen Ausbau eingeteilt in einzelne Querschnitte.
Und wenn man all diese aus gewachsenem Holz bestehenden Spanten herausnimmt
oder sie auch, haben sie drin gelassen, weitgehend vermisst, hat man ja Querschnittskonturen.
Querschnittskonturen mit einer Basis, wir sitzen auf dem Kiel auf.
Wenn man weiß, wie die Kurvatur des Kiels rechnet,
dann kann man da draußen ein 3D-Skelett entwickeln.
Man hat 3D-Koordinaten XYZ und der Rumpf entsteht in seiner ursprünglichen Form wieder.
Aus solchen, ich sag's mal dispektierlich, aus solchen Spielereien entsteht dann ein Plan,
ein grafischer Plan aus Strichen, Kurven, aus Messachsen, aus Ordinaten und aus Wasserlinien.
Also hier können Sie sich vorstellen, das Fahrzeug nun virtuell nach unten oder nach oben ins Wasser einzutauchen.
Und auf der Grundlage eines solchen Planes, es wird immer nur die Hälfte gezeigt,
weil die andere Seite kann man ja spiegeln,
auf der Grundlage eines solchen Planes kann man die individuelle Form eines solchen plus minus 16 Meter langen Bootskörpers darstellen.
Aber eben auch, wie ich gerade sagte, überprüfen, wo die Quelle grafisch, geometrisch eventuell versagt,
in dem etwas nicht so ist, wie es mal gewesen war.
Und das ist auch die Grundlage, mit der jeder Bootsbauer zu bauen zurechtkommt oder sogar die Voraussetzung.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:06 Min
Aufnahmedatum
2017-07-20
Hochgeladen am
2018-02-27 14:16:15
Sprache
de-DE