Ja, herzlich willkommen zum diesjährigen Patientenseminar Fit auf der Warteliste zur
Nierentransplantation. Es geht heute um den Vortrag Allokation zur Nierentransplantation
Organvermittlung am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg. Liebe Patientinnen und
Patienten, alle, die mich schon kennen, mein Name ist Katharina Heller, ich bin Oberärztin
und betreue Patienten auf der Warteliste zur Nierentransplantation und Menschen, die sich
zu Lebzeiten entschieden haben, ihre Niere an jemanden emotional verbundenen aus ihrer
Umgebung, an ihre Familie zu spenden. Es geht um das Thema Fit auf der Warteliste zur Nierentransplantation
und wie Sie aus den vorangegangenen Vorträgen schon gehört haben, geht es dabei ja vor allem
auch um die physische, die körperliche Fitness, die evaluiert wird durch Aufnahmeuntersuchungen,
Nachuntersuchungen, es soll die Transplantabilität erhalten bleiben, eben die körperliche Fitness
erhöht werden. Aber darum geht es eben nicht nur alleine, es geht darum, als Patient auf der
Transplantations-Warteliste informiert und aufgeklärt zu sein. Und das will ich in den
nächsten Minuten Ihnen näher bringen. Wir wollen folgende Fragen beantworten. Was bedeutet Allokation?
Wie komme ich eigentlich auf die Warteliste? Was ist die Wartezeit? Und nach welchen Kriterien
erfolgt denn die Organallokation, also die Organzuteilung? Was ist Organallokation,
Organvermittlung? Das ist das Treffen von Spender und Empfänger unter vorgegebenen Regeln, Leitlinien
und Gesetzen, Transplantationsgesetz, Bundesärztekammerleitlinien und Eurotransplant-Vorgaben.
Der Spender. Der Spender ist nach eingehender Aufklärung zu Lebzeiten, hat sich entschieden,
eine positive Zustimmung für die Organspende abzugeben. Persönlich will ich der ein, entweder
schriftlich oder mündlich gegenüber den Angehörigen, dass im Falle seines Hirntodes, das heißt also
seines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls, in einem Krankenhaus auf einer Intensivstation er
seine Organe postmortal spenden möchte. Und diese Organe sollen an einen Empfänger gehen. Auch diese
Person, der Empfänger, hat nach eingehender Aufklärung sich freiwillig entschieden, nach Abwägen
von Nutzen und Risiken, individuellem Abwägen von Nutzen und Risiken, persönlich eingewilligt,
dass er eben in der Situation seines irreversiblen Nierenfunktionsausfalls, bereits vielleicht auch
schon als Dialysepatient transplantabel bei Eurotransplant gemeldet, eine Nierentransplantation
durchführen lassen möchte durch diese postmotale Organspende. Die Spenderseite wird vertreten und
ist strikt getrennt auch im Transplantationsgesetz so vorgeschrieben, im Deutschen Transplantationsgesetz,
von der Empfängerseite. Die Spenderseite wird koordiniert von der Deutschen Stiftung
Organtransplantation. Die Organentnahme findet im Spenderkrankenhaus auf einer Intensivstation
statt in Zusammenarbeit mit einem Transplantationsbeauftragten des Spenderkrankenhauses.
Und die Empfängerseite wird koordiniert durch Eurotransplant, dem Empfänger auf der Warteliste,
der dort gemeldet ist. Eurotransplant ist eine Organisation und Stiftung mit Sitz in Leiden,
Holland, setzt sich zusammen aus mehreren europäischen Ländern, Beneluxländer, Österreich,
Kroatien, Slowenien, Ungarn und eben Deutschland. Und die arbeiten zusammen mit den diversen
Transplantationszentren in Deutschland und organisieren, koordinieren die Organvermittlung.
Was sind nun die Voraussetzungen für den Empfänger, um überhaupt auf die Warteliste
und somit in diese Organallokation zu kommen? Das heißt, der Empfänger, der Nieren transplantiert
werden will, muss auf die Warteliste am Transplantationszentrum aufgenommen werden. Er muss bei Eurotransplant
gemeldet sein und er muss sich in der Situation der Transplantabilität, also im Status T
Transplantabel gemeldet sein. Sonst wird er nicht an der Organvermittlung teilnehmen können.
Wenn wir uns einmal den Zeitstrahl anschauen, über welchen Zeitraum es überhaupt zur
Nieren-Transplantation kommen kann, dann beginnt es natürlich mit der Nierenkrankheit. Die
Nierenkrankheit ist chronisch irreversibel und über die Zeit will sie sich sukzessive
verschlechtern, sodass man am Ende letztendlich auf ein Organersatzverfahren, die Dialyse
oder die Transplantation angewiesen sein wird. In dieser Situation wird der Nierenkranke
sich überlegen, ich möchte sowohl transplantiert werden und wenn es darauf ankommt, vielleicht
auch eben an die Dialyse gehen müssen. Er wird sich evaluieren lassen und sich anmelden.
Bei Eurotransplant ist dann auf der Warteliste und seine Wartezeit beginnt mit Dialysebeginn.
Das sind dann die Wartetage an der Dialyse, letztendlich in der Hoffnung, dass er bald
Presenters
Dr. med. Katharina Heller
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:29:02 Min
Aufnahmedatum
2021-10-28
Hochgeladen am
2021-11-09 15:05:13
Sprache
de-DE