Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Zu Beginn möchte ich kurz einführen in unser Gesundheitssystem und was sich durch die neue
Gesetzgebung tatsächlich geändert hat in der Preisfindung für neue Arzneimittel. Anschließend
möchte ich an einem Beispiel klar machen, warum diese frühe Nutzenbewertung doch mit einigen
Stolpersteinen behaftet ist und zum Abschluss möchte ich eine Bilanz ziehen, was das Amnock,
dieses neue Gesetz tatsächlich an Einsparungen für das Gesundheitssystem in den letzten Jahren,
in den letzten zwei Jahren muss man sagen, tatsächlich gebracht hat. Ganz kurz möchte
ich beginnen mit der gesetzlichen Krankenversicherung. Sie wurde 1883 durch
Bismarck eingeführt und war der erste Teil der Sozialversicherung. Anschließend kamen
Rentenversicherungen und viele andere Versicherungen. 1914 wurde dann diese Versicherung durch die
Reichsversicherungsordnung noch mal etwas spezifiziert und die Reichsversicherungsordnung
wurde 1976 überführt in die sogenannten Sozialgesetzbücher. Und für die
Krankenversicherung ist vor allem das fünfte Sozialgesetzbuch besonders wichtig, denn hier
sind die Bestimmungen zur gesetzlichen Versicherung niedergelegt. Hier ist die
Krankenversicherung als Solidaritätsgemeinschaft beschrieben und auch ihre Aufgaben sind klar
umrissen, denn es geht darum, die Gesundheit des Versicherten zu erhalten, sie wiederherzustellen
oder auch den Gesundheitszustand zu verbessern. Und das in einem ökonomisch sinnvollen Rahmen,
auch das ist hier schon festgelegt worden. Wenn wir uns jetzt etwas genauer anschauen,
wie viel Bundesbürger eigentlich genau in der gesetzlichen Versicherung oder zur gesetzlichen
Versicherung gehören, dann sind es ungefähr 70 Millionen. 9 bis 10 Millionen sind in der privaten
Krankenversicherung und die Beitragsgrenze oder Versicherungsgrenze für das Jahr 2013 für die
privaten Krankenversicherung betrug 4350 Euro im Monat. Ich habe das hier nochmal aufgesplättet
für Sie. Sie sehen hier die beitragszahlenden Mitglieder, das beträgt 52,4 Millionen. Die
Mitglieder, die beitragsfrei sind in der gesetzlichen Krankenversicherung und die
Mitglieder der privaten Krankenversicherung. Jetzt kann man sich ja fragen, wie groß ist
eigentlich der Umfang für unser oder der monetäre Umfang für das Gesundheitssystem. Und im Jahr 2011
hat die gesetzliche Krankenversicherung knapp 180 Milliarden Euro ausgegeben und die größten
Anteile hier an diesem Kuchen sind zum einen die Krankenhausbehandlung, die 60,8 Milliarden Euro
gekostet hat, die ungefähr 33 Prozent ausmacht der GKV-Ausgaben. Dann sind die sonstigen Leistungen,
die noch zu Buche schlagen, die ärztliche Behandlung mit knapp 34 Milliarden Euro und die
Arzneimittel hier mit 17 Prozent 30,9 Milliarden Euro pro Jahr im Jahr 2011. In den letzten beiden
Jahren hat sich das etwas noch mal erhöht, also in diesem Jahr um 2,9 Prozent und es ist aber im
Schnitt eher gleichgeblieben, also 2,9 Prozent von der gesamten Summe der GKV-Ausgaben. Das ist
natürlich ein großer Batzen an Geld, was hier für die Arzneimittel von der gesetzlichen
Krankenversicherung bezahlt wird und die GKV ist natürlich gerade in den letzten Jahren in einem
Dilemma wie unsere ganze Bevölkerung oder unser ganzer Staat auch, denn auf der einen Seite haben
wir einen starken Kostenanstieg im Gesundheitssektor. Das kommt zum einen durch die alternde Gesellschaft,
dadurch dass es mehr chronische Erkrankungen gibt, denken Sie nur an Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
an Diabetes Typ 2, an die Alzheimer-Demenz, aber auch an Krebs und natürlich sind wir inzwischen
durch den medizinischen Fortschritt in der Lage die Patienten deutlich besser zu behandeln. Wenn
wir uns mal anschauen, wie viele Patienten tatsächlich heute behandelt werden, die Bluthochdruck
haben, dann sind es deutlich mehr Patienten als vor 10 oder 15 Jahren noch und das kostet natürlich
auch Geld. Auf der anderen Seite haben wir einen Einnahmerückgang, der in den letzten zwei Jahren
nicht mehr so stark war, aber der sicher in den nächsten Jahren wieder zunehmen wird, denn die
Solidarstruktur verschiebt sich in unserer Gesellschaft stark und wenn dann auch die
wirtschaftliche Lage wieder stagniert, dann haben wir gerade auf der Einnahmenseite ein großes
Problem und das hat sich in den letzten Jahren ja auch darin gezeigt, dass die Krankenversicherungsbeiträge
höher wurden. Jetzt kann man sich ja fragen, treiben die Innovationen, also die neu zugelassenen
Arzneimittel tatsächlich die Kosten in unserem Gesundheitssystem und der Gesetzgeber hat sicher
nicht nur beabsichtigt, die Innovationen preiswerter zu machen, das was im Laufe der
Presenters
Prof. Dr. Kristina Leuner
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:29:13 Min
Aufnahmedatum
2013-12-05
Hochgeladen am
2014-05-08 19:41:54
Sprache
de-DE