5 - Bioelektrochemie: Chancen für nachhaltige Energiesysteme [ID:46946]
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Ja, ganz herzlichen Dank, Herr Bürgermeister, für die nette und sehr detailreiche Vorstellung.

Es klingt etwas spektakulärer, als es tatsächlich war, dass diese ganzen Auslandsaufenthalte

waren doch relativ kurzer Dauer unterm Studium.

Es hat mir trotzdem sehr viel gegeben und umso froher bin ich, dass ich dann doch hier,

also nicht hier, aber in Nürnberg gelandet bin, in Erlangen und Nürnberg.

Und dass ich jetzt hier sein darf, in Amberg, das muss schon eine tolle Stadt sein, wenn

Dienstagsabends sich der ganze Rathaussaal füllt, um einen Fachvortrag zu lauschen,

da freue ich mich doch sehr.

Und ich hoffe, es wird auch nicht zu sehr fachlich, weil ich weiß, das ist schon ein

sehr spezielles Gebiet.

Ich habe versucht, das jetzt mal ein bisschen anschaulicher aufzubereiten und mache jetzt

auch einmal den ganz weitenden Aushohler.

Und zwar, wenn ich an Nachhaltigkeit denke, denke ich, wie vielleicht einige hier erstmal

an den Klimawandel und natürlich die Energiewende, da bin ich in der Energieverfahrenstechnik

ja sehr nah dabei.

Und das ist natürlich unsere Aufgabe, auch technische Lösungen zu finden, damit wir

emissionsfrei werden können.

Und warum wollten wir überhaupt eine CO2-neutrale Energieversorgung haben?

Wir sagen, das ist möglich bis 2040.

Wir wollen seit Jahrzehnten wissen, dass die Weltbevölkerung zunimmt, dass der Lebensstandard

auch in anderen Ländern zunimmt und dass wir den Faktor 4 genügen wollen.

Dieser Faktor 4 wurde postuliert von einem Herrn Lobbins und einem Herrn Weizsäcker

im Jahr 1996 schon und die haben gesagt, wir müssen unseren Wohlstand verdoppeln und dabei

aber nur die Hälfte der Ressourcen verbrauchen.

Und das müssen wir innerhalb der nächsten 50 Jahre schaffen.

Das haben die also schon 1996 gesagt und jetzt haben wir davon noch 23 Jahre übrig

und stehen eigentlich immer noch vor den gleichen Problemen.

Aber wieso müssen wir jetzt eigentlich emissionsfrei werden?

Was heißt emissionsfrei?

Wir wollen keine bzw. sogar negative CO2-Emissionen, also keine fossilen Energieträger mehr benutzen

und im Optimalfall sogar der Atmosphäre CO2 entziehen.

Warum?

Da haben wir den Treibhauseffekt und da schrägt man immer zusammen, man denkt, das ist was

ganz fürchterliches, aber ganz grundlegend ist der Treibhauseffekt was wunderschönes,

nämlich wir sind einer der ganz wenigen Planeten, die eine Atmosphäre haben, also Partikel

um den Planeten herum, die quasi einen gewissen Anteil des Sonnenlichts, der von der Erde

reflektiert, zurück auf die Erde wirft und es dadurch möglich warm bei uns macht.

Sonst wäre nämlich die Erde minus 18 Grad kalt und durch diesen natürlichen Treibhauseffekt

kriegen wir über die letzten Jahrtausende relativ stabile 15 Grad im Mittel, was erstmal

das menschliche Leben überhaupt ermöglicht.

Und da über noch einen längeren Zeitraum zurück gibt es immer auch sehr große Temperatur-Schwankungen

und die sind normal, also Warmzeiten wie wir sie gerade haben, Eiszeiten und so weiter,

aber diese Veränderungen, die es immer gibt, diese Schwankungen, die sind sehr sehr langsam.

Und jetzt gibt es aber einen Treibhauseffekt, den wir meistens meinen, wenn wir darüber

reden oder wenn wir darüber lesen oder hören und den sehen wir hier hinten.

Wir sehen hier die CO2-Konzentration in der Atmosphäre, wir sehen hier über einen Zeitraum

von 400.000 Jahren diese Schwankungen, die tatsächlich in so relativ sich wiederholenden

Kurven kommen und dann, das wird manchmal ganz gerne abgeschnitten, kommt hier so ein

Sieg und wenn man hier mal näher reinzoomt, sieht man über die letzten tausend Jahre,

dass hier so ab 1800 irgendwas passiert und das ist, was wir den Anthropogen-Treibhauseffekt

Teil eines Kapitels:
44. Erlanger Universitätstage in Amberg - Nachhaltigkeit

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:42:57 Min

Aufnahmedatum

2023-03-21

Hochgeladen am

2023-03-27 18:56:04

Sprache

de-DE

Das Team von Prof. Herkendell konzentriert sich auf die emissionsarme energetische Restverwertung von Abfallstoffen durch enzymatische und mikrobielle Umwandlung. Im Vortrag erläutert sie, wie beispielsweise in Biobrennstoffzellen grüner Strom aus der Oxidation organischer Verbindungen erzeugt werden kann, wie sie in normalen Haushaltsabfällen, Körperflüssigkeiten oder in Abwässern vorkommen. Außerdem erklärt sie die Nachhaltigkeitspotentiale für biologisches und bioelektrochemisches „Power-to-X“ – einer aufstrebenden Methode zur Erzeugung von Biomethan als Erdgasersatz. Hier kann Überschussstrom aus erneuerbaren Energien genutzt werden um Abfallströme aufzuwerten, z. B. von CO2. Das Potenzial für bioelektrochemische Energiesysteme liegt in der Verwendung kostengünstiger Materialien, der dezentralen Anwendbarkeit, der erneuerbaren Katalysatorquelle, dem Betrieb bei Umgebungsbedingungen und dem langfristig prognostizierten geringeren Energieeintrag als bei thermochemischen Routen.

Tags

Nachhaltigkeit
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