Hallo liebe Zuhörer, im heutigen Medcast dreht sich erneut alles um das Thema Schwindel.
Viel Spaß!
In diesem Podcast lernt ihr Krankheitsbilder kennen, die mit einem anhaltenden Schwindel
einhergehen.
Beginnen wir mit der Neuritis vestibularis.
Dabei handelt es sich um eine Entzündung oder einen ischämisch bedingten Ausfall des Nervus
vestibularis, was mit einem akuten einseitigen Ausfall des Gleichgewichtsorgans auf der betroffenen
Seite einhergeht.
Als Folge resultiert ein supakut auftretender, tagelanger Drehschwindel mit Übelkeit, Nostagnus
zur gesunden Seite und Fallneigung zur betroffenen Seite.
Zur Minderung der Schwindelsymptomatik können Medikamente eingesetzt werden.
Diese sollten aber nur vorübergehend zum Einsatz kommen, da der Körper in der Lage
ist das ausgefallene Gleichgewichtsorgan durch zentrale Kompensationsmechanismen zu kaschieren.
Unterstützend sollten Koordinations- und Gleichgewichtsübungen durchgeführt werden.
Die Dauer der Neuritis vestibularis kann mehrere Monate betragen.
Nach deren Ausheilung treten für ca. eine Woche Gangunsicherheit und Nostagmus auf,
welche durch den noch anhaltenden zentralen Kompensationsmechanismus bedingt sind.
Ein residualer Schwindel kann mehrere Wochen bis Monate anhalten.
Diagnostiziert werden kann die Neuritis vestibularis mit Hilfe von Anamnese und der körperlichen
Untersuchung, bei der der Hallmaggitest und der Romberg-Stehversuch pathologisch ausfallen.
Weitere Ursachen für Schwindel können zentrale Läsionen sein, wie z.B. Metastasen im Kleinhirn
oder eine Ischemie oder Hemorragie in den Versorgungsgebieten der Atheria basilaris.
Ein Schwindel in Folge zentraler Ursache wird als zentraler Schwindel bezeichnet.
Typischerweise kommt es zu Dreh- und oder Schwankschwindel, vertikalem Nostagmus und
Fallneigung zur betroffenen Seite.
Die zweithäufigste Ursache für Schwindel ist der phobische Schwankschwindel, ein Krankheitsbild
der Psychosomatik.
Wie kann man als Arzt herausfinden, ob der vom Patient geschilderte Schwindel eine organische
oder psychische Ursache hat?
Der phobische Schwankschwindel geht typischerweise mit starken vegetativen Symptomen, wie Herzrasen
oder Schweißausbrüchen einher und tritt typischerweise situationsgebunden auf.
Also beispielsweise in Menschenmengen oder in engen Räumen.
Anamnestisch lässt sich oftmals herausfinden, dass die Betroffenen Schuldgefühle oder Ängste
mit sich herumtragen.
Häufig sind sie an einer Depression erkrankt.
Entscheidend ist, dass beim phobischen Schwankschwindel im Gegensatz zum organisch bedingten Schwindel
bei der körperlichen Untersuchung keine pathologischen Auffälligkeiten festgestellt werden können.
Therapie der Wahl ist demnach eine Psychotherapie und bei Bedarf der Einsatz von Antidepressiva.
Als letztes vorstellen, möchten wir euch die bilaterale Vestibulopathie.
Dies ist ein schleichend progradientes Krankheitsbild, bei dem der Schwindel nicht im Vordergrund
steht.
Da es sich um einen beidseitigen Ausfall handelt, besteht keine Funktionsdifferenz der beiden
Gleichgewichtsorgane, wie es zum Beispiel bei der Neuritis vestibularis der Fall ist.
Patienten mit einer bilateralen Vestibulopathie werden daher eher auffällig durch eine vor
allem im Dunkeln oder bei geschlossenen Augen auftretende Gangunsicherheit.
Auch kann es zur Einschränkung des Raumgedächtnisses kommen.
Charakteristisch für die bilaterale Vestibulopathie sind Oszillopsien.
Oszillopsien sind für den Betroffenen bestehende, drehende Scheinbewegungen der Umwelt, die
jedoch durch rotatorische und pendelnde Augenbewegungen verursacht werden.
Welche Ursachen gibt es?
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:13 Min
Aufnahmedatum
2015-10-14
Hochgeladen am
2015-10-14 10:52:58
Sprache
de-DE
Da wird einem ganz schwindelig