6 - Festvortrag: Sprachenpolitische Überlegungen zum SZ der FAU [ID:12270]
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Wunderbar, ja.

Gunter Lorenz hat mich gebeten, mich kurz zu fassen, weil Sie alle schon so viel jetzt gehört haben.

Mein Vortrag bietet sich auch tatsächlich an, ein bisschen was weg zu lassen.

Und zwar deswegen, weil ich mich natürlich auftragsgemäß bemüht habe,

sehr viele Querverbindungen zu erlangen zu schaffen.

Und die werde ich jetzt alle weglassen und hoffe, dass Sie das sozusagen ein bisschen bei der Stange hält,

dass Sie selber diese Transferleistungen ziehen.

Ich werde Ihnen jetzt in den nächsten 15 bis 20 Minuten einiges erzählen über sprachenpolitische Entwicklungen

an den Hochschulen in Deutschland in den letzten 50 Jahren.

Und die Transferleistungen werde ich Ihnen nicht abnehmen.

Die müssen Sie sozusagen weitestgehend selber leisten und dadurch vielleicht auch noch wach bleiben bis zum Schluss.

Ich sehe hier nicht das, was ich hier sehe, aber ich sehe hier vielleicht das, was ich hier sehe.

Das werden wir jetzt nicht abarbeiten, keine Angst.

Aber natürlich, wie es bei einer Jubiläumsveranstaltung sich gehört, möchte ich Ihnen einfach sagen,

wie alles begann, wie es weiterging und wie wir heute stehen im Bereich der Hochschulsprachentolitik.

Das ist ein Thema, Gunther Lorenz hat schon gesagt, mit dem ich mich sehr ausführlich in den letzten Jahren beschäftigt habe

im Kontext meiner Habilitation.

Und wenn man das tut, dann kommt man an Erlangen gar nicht vorbei.

Und Professor Koller und Professor Götz haben es schon erwähnt.

Erlangen stand ganz am Anfang mit einer Veranstaltung der Anglisten, auf die ich gleich nochmal zu sprechen kam.

Aber es war eben auch die Zeit der Massenuniversitäten und der Bildungsreform.

Es war die Zeit der 68er Generation, als eben herkömmliche Bildungsinhalte und Bildungsformen in Frage gestellt wurden,

als die Universitäten und die Hochschulen sich geöffnet haben für breite Bevölkerungsschichten,

als auch gesellschaftliche Schichten ein Studium ermöglicht wurden,

das eben weg, was vorher nicht möglich war, was wegging von exklusiven Bildungsangeboten.

Und diese Entwicklungen betrafen auch die Philologien.

Wir haben es ja schon gehört, die Wiege der Sprachenzentren kommt aus den Philologien.

Die Gründer unseres Fachverbands des AKS waren Philologieprofessoren und Professorinnen.

Und die Gründungszeit der Sprachenzentren fiel in eine massive Kritik dessen,

was die Philologien an den Hochschulen angeboten haben.

Der Wissenschaftsrat, und das ist jetzt sozusagen auch neu, das kam bisher noch nicht vor,

hat 1970 eine viel beachtete Empfehlung ausgesprochen, auf die ich gleich noch zu sprechen kam,

die auch eine wirklich massive Kritik an den philologischen Ausbildungen enthielt.

Ich zitiere da mal aus dieser Empfehlung, Zitat,

Obwohl 97 bis 98 Prozent der Philologieabsolventen deutlich ein Schwergewicht in der Beherrschung der modernen Fremdsprachen haben sollten,

liegt ihr Fokus noch immer auf der Literaturwissenschaft als Hauptbestandteil der betreffenden Nationalphilologie.

Das war ein Missstand, der auch gesehen wurde an den Universitäten.

Und das war ein Missstand, der in Erlangen eben in dieser Arbeitstragung,

die schon mehrfach angesprochen wurde, thematisiert wurde.

Und ich freue mich sehr, dass auch Herr Götz, den ich jetzt nur aus der Literatur kannte,

den ich jetzt auch heute hier persönlich kenne, der mit Herrn Prof. Feutel zusammengearbeitet hat,

und für mich kommen jetzt diese Dinge, die ich jetzt nur aus der Literatur kenne, auch ein bisschen leben heute Abend.

Also das ist sehr, sehr schön.

Diese Veranstaltung übrigens fand auch bundesweit ein großes Medienecho, also nicht nur rückblickend, auch zum Zeitpunkt.

Zum damaligen Zeitpunkt wurde schon erkannt, dass da in Erlangen was Wichtiges passiert ist mit dieser Arbeitstagung.

Ich habe ein Zitat mitgebracht aus der Zeitung Die Welt.

Die Tageszeitung Die Welt bezeichnete die Tagung als, ich zitiere, bemerkenswerten Erfolg.

Und sie zitierte einen der professoralen Ausrichter der Veranstaltung mit der Bemerkung, Zitat,

dass es auch im Bereich der Wissenschaften viele Dinge gibt, von denen einige Professoren gar nichts verstehen.

Und gemeint war der praktische Sprachenunterricht.

Teil einer Videoserie :

Presenters

PD Dr. Andreas Hettiger PD Dr. Andreas Hettiger

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:27:02 Min

Aufnahmedatum

2019-11-14

Hochgeladen am

2019-11-18 16:19:45

Sprache

de-DE

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